Kambodscha + Vietnam

Kambodscha + Vietnam 

08. – 20. Februar 2024 mit Nicko Cruises

Die südostasiatischen Staaten Kambodscha und Vietnam reizten uns wegen ihrer hinduistisch/buddhistischen Baudenkmäler und Kultur und wegen ihrer jüngeren politischen Entwicklung.

Die folgende Karte zeigt diese Länder und ihre Nachbarstaaten. Die eingekreisten Städte waren die wichtigsten Ziele unserer Reise.

Die Reise ergab natürlich eine Flut von Eindrücken, die wir
im Folgenden auf ein überschaubares Maß zu verdichten versuchen.

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08. und 09.02. 
Flüge: Frankfurt >> Bangkok und Bangkok >> Siem Reap 

Auf allen Flügen wurden wir, wohl wegen unseres kalendarisch etwas gehobenen Alters, auffällig gut betreut. 

Der Bildschirm in der Flugzeugkabine hatte immer Unterhaltungs-, aber auch Informationswert:

Schön, dass wir auch an frühere Reisen erinnert wurden! 

Bangkok, Thailand. Weiterflug mit Bangkok Airways. 

Ankunft in Siem Reap, Kambodscha: 

Wir hatten uns das eVisum vorher besorgt und deshalb keine Probleme bei der Einreise in Kambodscha.

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09.02.
Siem Reap, Angkor Thom 

(aus Wikipedia)

Kambodscha gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. 1953 wurde es von der Kolonialmacht Frankreich unabhängig, musste dann aber schlimme Jahre des Indochinakriegs und schließlich (1975 – 79) der Schreckensherrschaft der Roten Khmer durchstehen, war dann auch noch bis 1989 von Vietnam besetzt. Seit 1993 ist Kambodscha eine parlamentarische Monarchie, aber letztlich ein sozialistisches Einparteiensystem und keineswegs frei von Korruption und dem Einfluss von Nachfolgern der Roten Khmer. 

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In diesem Staat sind wir jetzt, genauer: in Siem Reap.

Wir hatten ein gutes Hotel. Nur dessen Gastronomie war gewöhnungsbedürftig.

Der Pool des Hotels hatte 28 Grad, passend zu den Tagestemperaturen von ca. 35 Grad.

Das Fernsehen blieb für uns unverständlich, denn
Khmer ist nicht nur der Name der Kambodscha beherrschenden Ethnie, sondern auch deren Sprache und Schrift

Nachmittags sahen wir als erste die Tempelanlage Angkor Thom. Sie belegt eine Fläche von 3 x 3 km, ist von einer Mauer und einem 100 m breiten Graben umgeben.
Angkor Thom wurde als Hauptstadt des Khmer-Reiches seit Ende des  12. Jahrhunderts von König Jayavarman VII. gebaut. Die Stadt wurde mit Ende der Herrschaft der Khmer-Könige im 15. Jahrhundert verlassen.
Der Haupttempel ist der Bayon, berühmt durch seine Gesichtertürme, von denen noch 37 erhalten sind. Die fast 200 Gesichter sind bis zu 7 m hoch und stellen alle den Bodhisattva Lokeshvara, eine Art Geistwesen im Mahayana-Buddhismus, dar. 

Das Ticket, der Ausweis zum Eintritt: 

Das Südtor zum Angkor Thom mit jeweils 54 Statuen von Göttern (links) und Dämonen (rechts):

In der Vergrößerung besser zu erkennen: eines der Gesichter auch über dem Portal.

Ein Ausschnitt aus der Reihe der Götter

Die Götter-Reihe von der Grabenseite aus: 

Einige der vielen Türme, anschließend eines der Gesichter im Bayon.

Auf schier endlosen Reliefwänden ließen die Angkor-Könige ihre  erfolgreichen Schlachten, Feste und andere Begebenheiten darstellen. 

Hier noch ein besser fotografiertes Beispiel aus dem Internet: 

Wir fuhren fast immer mit Tuk-Tuks, auch zu diesen Tempelanlagen.

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10.02.
Siem Reap, Angkor Wat und Ta Prohm

Angkor Wat ist die weltgrößte Tempelanlage. Sie wurde Anfang des 12. Jahrhunderts vom König Suryavarman II. erbaut, ist also älter als Angkor Thom, das wir gestern besuchten. Der religiöse Hintergrund war zunächst die Vishnu-Verehrung, also hinduistisch. Ab dem 13. Jahrhundert war aber – und ist bis heute – der Theravada-Buddhismus bestimmend.  

Etwa 1 Mio. Arbeiter sollen gleichzeitig am Bau des Komplexes beteiligt gewesen sein, anstelle von Architekten-Plänen ritzte man ihnen ihre Aufgaben in die Haut. Die Steine für die gigantischen Bauwerke mussten aus einem ungefähr 40 km entfernten Steinbruch gewonnen werden. Mörtel wurde nicht verwendet. 
Die Skulpturen und Reliefs sind von unglaublicher Qualität! 

Die Treppen, meist ohne Geländer, waren bei der Hitze schon eine Herausforderung. 

Die Besucher bildeten lange Schlangen. Auch Mönche – in ihren safrangefärbten Kutten – waren mit durchaus modernen Gewohnheiten dabei. 
Angkor Wat ist noch weitgehend vom ursprünglich angelegten Wassergraben umgeben. Er ist 200 m breit und 6 bis 7 m tief. 

Am Nachmittag besuchten wir den Ta Prohm Tempel, auch aus dem 12. Jahrhundert, den man heute bewusst dem Eingriff der Natur überlässt.

Hier schlagen Tetrameles nudiflora zu, die über 45 m hoch werden und einen Stammdurchmesser von 2 m haben können.

Das muss die Würgefeige sein, ein parasitierender Epiphyt. 

Die Wege waren häufig von Früchten des Dipterocarpus alatus, ein Zweifügelfruchtbaum, bedeckt. 

Außerhalb der Anlagen konnte man frische Kokosmilch genießen. 

Vor allem auf den Parkplätzen waren viele Affen unterwegs. 

Am Abend wurden wir vom Veranstalter angenehm ausgeführt. 

 

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11.02. Busfahrt nach Kampong Cham, Einschiffung 

Wir fuhren etwa 7 Stunden bis Kampong Cham, wo unsere Flussfahrt auf dem Mekong beginnen sollte. 

Unterwegs sahen wir viele Zufahrten zu buddhistischen religiösen Einrichtungen.

Aussichtslos waren Versuche, Schilder mit der Khmer-Sprache und -Schrift zu verstehen. Aber es gibt ja die Google-Übersetzer-App… 

Wir folgten solchen Empfehlungen und genossen originelle und angenehme Gastronomie. 

Hier ahnt man richtig: Toilette, Tankstelle…

Völlig überraschend: Ausgedehnte Anpflanzungen der Hevea brasiliensis, des Gummibaums. Die Nachfrage nach Naturkautschuk steigt angeblich in jüngerer Zeit erheblich. Die Bäume werden nach ca. 20 Jahren gerodet, weil sie dann kein Latex mehr liefern.

In Kampong Cham, wo wir nachher einschifften, bewunderten wir die längste Bambusbrücke der Welt. Sie verbindet in der Trockenzeit, wenn der Wasserstand des Mekong für die Fähre nicht ausreicht, die Stadt mit der knapp 1 km entfernten Insel Koh Pen. Zur Regenzeit wird sie abgebaut und zur Trockenzeit wieder aufgebaut, wobei die Bambusstangen zum Teil wiederverwendet werden.

Dann ging’s auf das Schiff, das uns nun für sieben Tage die Wohnung bieten sollte: „Mekong Navigator„.

Das Schiff ist ein Bisschen im französischen Kolonialstil gebaut, hat 34 Doppelkabinen, also Platz für 68 Passagiere, und 46 Mitarbeiter.
Hier unsere  Kabine (mittlere Größe: 26 m2).

 

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12.02. Kambodschanisches Leben im Dorf Opopel. Buddhistischer Tempel Wat Roka Kong

 

Unser Schiff hatte bei Opopel geankert, so dass wir zu Fuß das Dorf erreichen konnten. 

Wir durften diese „Mittelklasse-Familie“ besuchen. Das Haus ist auf Stelzen gebaut –  eine in Kambodscha sehr verbreitete Bauweise.  Tagsüber lebt und arbeitet man bei mäßiger Hitze unter dem Haus. 

Auf einem großen Metallrost kann man fern vom Erdboden und von Schlangen ungefährdet arbeiten und spielen. 

Das Baby hat eine Hängematte.

Die Kinder ließen sich gern fotografieren. 

Im tagsüber eher unerträglich heißen Obergeschoß lebt man in der dunklen Tageszeit. 

Draußen im Garten kultiviert die Familie alles Mögliche, was wir zuhause bestenfalls im Supermarkt bekommen: Papayas, Pampelmusen, Jack-Fruits, Kokosnüsse… 

In diesen Behältern stellt man in großem Umfang eine Art Rettich-Wurzel-Extrakt her.

Dann das Erlebnis des Tages: Der Besuch der Dorfschule. 

Fröhliche, aufgeschlossene, neugierige Kinder!

Wir durften uns auch in die Bänke quetschen

Wir wurden in Spiele eingebunden – ohne sprachliche Verständigung.
Man denkt: Lasst die Kinder an die Macht!

Über der Tafelwand wird der offizielle kambodschanische Wahlspruch verdeutlicht: Nation. Religion, König. Unsere Übersetzer-App hilft uns, ihn zu lesen. 

Ein gutes Stück weiter stromabwärts besuchten wir am Nachmittag den buddhistischen Tempel Wat Roka Kong. Er soll gegen 1840 begründet worden sein. Hier das Hauptgebäude:

Die Decke und die Wände sind üppig ausgemalt.

Wir alle mussten in bestimmten Formationen sitzen. 
Es gab Gebete und eine „Wassertaufe“, für die man spendete. Wir ließen die Taufe aus.

Außerhalb des Hauptgebäudes befinden sich noch viele weitere Einrichtungen und große Skulpturen. 

Abends erreichte unser Schiff die Hauptstadt, Phnom Penh. Der Blick auf die Ufer lässt Größe ahnen: Die Stadt hat über 2 Mio. Einwohner

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13.02. und 14.02. Phnom Penh, Zentralmarkt, Königspalast,  Nationalmuseum 

Die Hauptziele dieser 2 Tage sind auf dieser Karte von Phnom Penh markiert. 

Im Zentralmarkt konnte man sich mühelos verlaufen. Hier zeigen wir nur den gewaltigen Rundbau, von dem nicht weniger beeindruckende Arme ausgehen. Wir hatten Zweifel, ob die vielen Händler ihre tausendfachen Waren jemals würden verkaufen können…

Für den 13.02. hatte unser Veranstalter den Besuch von zwei Gedenkstätten (Killing Fields und das Foltergefängnis Tuol Sleng) zur Schreckensherrschaft der Roten Khmer (1975 – 79) angeboten. Wir verzichteten auf die Teilnahme. Mitreisende berichteten nachher von Entsetzlichem.
Die von Pol Pot angeführte Bewegung kann man als extrem-marxistisch mit radikalen klassenkämpferischen Vorstellungen bezeichnen. Ihr fielen etwa 2 Mio. Menschen durch Hunger, Hinrichtungen und Zwangsarbeit zum Opfer. Unser Guide gehörte mit 7 Jahren zu den Kindern, die in Arbeitslager gebracht wurden. Sein Freund hatte eine Mango vom Baum holen und essen können, wurde deswegen von den Lager-Aufsehern zur Strafe getötet. 

Wir waren auf eigene Faust etwa zwischen dem Tonle Sap River (er verbindet den Tonle Sap See mit dem Mekong) und dem Königspalast unterwegs.

Auffällig fanden wir unter anderem die politischen Botschaften, die auf großen Schildern verbreitet wurden. Ihr Tenor war nach unserem Eindruck: Es geht euch doch gut!

Hier sagt unser Übersetzer
links „Herzlichen Glückwunsch zum 45. Jubiläum“   „7. Januar 1979“ (Ende der Roten Khmer)
rechts „Danke für den Frieden“.

Bei dem folgenden Schild wird daran erinnert, dass 1953 von König Norodom Sihanouk die Unabhängigkeit von Frankreich erklärt wurde. Rechts sieht man den Text aus der Übersetzer-App.

Norodom Sihanouk starb 2012. Sein ältester Sohn Norodom Sihamoni ist jetzt amtierender König von Kambodscha. Ein Jugendbild von ihm ziert einige der offiziellen Riel-Banknoten. Diese hier ist wegen des ungefähren Kurses 4000 : 1 rund 25 Cent wert.
(Wir zahlten in Kambodscha mit US-Dollars oder Kreditkarte.) 

Nun zu den Bauten des Königspalastes. Zunächst ein paar Fotos von außerhalb der umgrenzenden Mauern: 

Innerhalb des Palast-Areals war natürlich noch mehr Pracht zu sehen:

Die Palastgebäude sind innen zum Teil mit üppigen Wandmalereien verziert. 

Auch wurde uns gezeigt, welche Kleidung die Domestiken an den einzelnen Wochentagen zu tragen hatten.

In der Silberpagode ist der Fußboden durchgängig aus Silberfliesen hergestellt. Ansonsten scheint es nur Gold zu geben. Der große Buddha besteht aus 90 kg Gold und 2000 Diamanten. 

Jetzt noch ein Blick hinter den Palast. Dort spürte man die Armut. Diese Kinder schienen kein festes Zuhause zu haben. Sie rissen uns das Geld aus der Hand, das wir ihrer Mutter schenken wollten.

Nicht typisch, aber auch nicht selten: Kabelsalat. 

Im Nationalmuseum sahen wir eine unglaubliche Fülle von hochklassigen Steinmetz-Arbeiten, meist um die 1000 Jahre alt. Wir zeigen nur ein paar Beispiele.

Der Lepra-König.
Die Skulptur ist das Original der Zentralfigur der Terrasse des Lepra-Königs im Tempelkomplex Angkor Thom, die mit Hunderten erstklassiger Steinmetz-Arbeiten als vielleicht schönste Anlage in Angkor gilt.
Die Statue dem leprakranken König Yasovarman I. zuzuschreiben, ist angeblich falsch. Sie soll vielmehr Yama darstellen, den hinduistischen Gott des Todes

Garuda ist eine vielzitierte mythologische Figur – als Reittier Vishnus, als Götterbote und als Hoheitszeichen Thailands.

Skanda (auch Murugan) spielt mit seiner Mutter Shiva: indische Mythologie, uralte Kunstwerke.

Den Bodhisattva Lokeshvara haben wir schon früher beim Besuch des Angkor Thom als Vorlage für die Gesichter kennengelernt. Diese Statue kommt aus dem 6. Jahrhundert!

Das Nationalmuseum ist auch architektonisch etwas Besonderes. 

Der Abend schloss mit Tanz-Vorführungen und letzten Blicken auf Phnom Penh, das wir am nächsten Morgen verlassen sollten.

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15.02. Phnom Penh  >> Vietnam, Tan Chau

Frühmorgens wurden die Anker gelichtet.
Die städtischen Motive verschwanden. 

Ein Buddha, weit hinter dem Ufer: 

 Es wird viel Sand gebaggert und wegtransportiert im Mekong.  Beton-geeigneter Sand ist bekanntlich weltweit zunehmend gefragt.

Wir sind für uns recht unkompliziert nach Vietnam hereingelassen worden und ankern bald in Tan Chau

Sehr warm ist es auch dort. Trotzdem hält sich nicht jeder vorzugsweise in den klimaregulierten Räumen des Schiffes auf. 

Am Abend wurde schöpferisch Kleidung geschneidert und angezogen, zunächst mit Crew-Mitgliedern, dann mit (frei-) willigen Gästen. 

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16.02. Vietnam: Long Khanh A, My An Hung

Wir sind jetzt in der Sozialistischen Republik Vietnam, die von der Kommunistischen Partei Vietnam diktatorisch regiert wird. Oppositionelle Parteien sind gemäß Verfassung verboten. Die Hauptstadt ist Hanoi. Im 2. Weltkrieg war die Region von Japan besetzt, im Ersten Indochinakrieg von 1946 bis 1954 kämpften Vietnamesen erfolgreich gegen Frankreich, im Vietnamkrieg von 1964 bis 1975 gegen die USA. Unter kommunistischer Führung wurden Nord- und Süd-Vietnam 1976 wiedervereinigt.

Gegen China gab es 1979 bis 1990 einen Grenzkrieg, aber heute hat Vietnam mit China wegen der sozialistischen Gemeinsamkeit eher gute Beziehungen.

Vietnamesisch ist eine in Vietnam vorherrschende Ethnie und die Landessprache. Die Schrift beruht auf lateinischen Schriftzeichen, ist aber mit vielen Sonderzeichen an die Sprache angepasst. 

Die vietnamesische Währung ist der Dong
1 Euro entspricht rund 25000 Dong. 
Diese Banknote ist also etwa 4 Cent wert. 

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Vom Ankerplatz Than Chau aus fuhren wir morgens mit einem kleinen Boot (Sampan) zur nahegelegenen Insel nach Long Khanh A, einer dorfähnlichen Siedlung. 

In der Nachbarschaft der Anlegestelle wohnten Menschen auf ärmlichen Hausbooten. 

Wasserseitig fielen immer wieder die großen Mengen an Wasserhyazinthen auf, sowie Reusen, in denen sich Fische bei Hochwasser verfangen sollen. 

Auf der Insel dürfen Verstorbene auf dem Privatgrundstück bestattet werden. Die Grabsteine sind hochwertig und würdevoll gestaltet.
Es gibt aber auch einen kommunalen Friedhof.

Auch hier spielte sich das Leben tagsüber vorwiegend unter den Häusern ab. 

In der Region werden traditionell Schals gewebt, wohl auch in Haushalten.
In dieser Weberei ging es fast industriell zu. 

Prächtige Johannisbrotbäume und Bananenstauden an den Wegen!

Kühe in schlechtem Zustand: 

In einem öffentlichen Haus wurde in Bildtafeln vor den Folgen schlechten Lebenswandels gewarnt. Der Buddhismus ist da wohl auch nicht zimperlich! 

Werbung der kommunistischen Staatspartei mit dem Hammer-und-Sichel-Symbol

Wir sahen auch in der Ferne eine Affenbrücke, d. h. eine sehr einfache Brücke aus Bambusstangen.

Das lässt uns einen Hinweis geben: Wir lasen das Buch von Karin Kalisa, in dem auch Affenbrücken vorkommen, „Sungs Laden„, eine höchst lesenswerte Geschichte, in der vietnamesische und DDR-deutsche Schicksale zusammentreffen.

Am Nachmittag besuchten wir, wieder per Sampan, das Dorf My An Hung. Hier war der agrarische Reichtum der Region zu sehen. Und wir konnten die „Milch“ frischer Kokosnüsse genießen. 

Das ist die Jack-Fruit, die bis zu 30 kg schwer werden kann. Sie war bei dem Obstangebot auf dem Schiff immer dabei. Und sie schmeckt gut. 

Pfeffer, Ananas, Goldpflaumen:

Chili, zumeist noch unreif: 

Uns wurde vietnamesische Musik geboten:

Diese alte Dame gehörte zur Familie der Musikanten. Sie ließ sich gern fotografieren und lehnte auch ein Trinkgeld nicht ab: 

Uns wurden die Früchte der Region erklärt. In der Mitte liegt eine Durian, „Stinkfrucht„, die angeblich gut schmeckt, aber nicht gut riecht. 

Jugendliche des Dorfes führten Kampfsport vor: 

Ob man hier mit Recycling Geld verdient? 

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17.02. Großmarkt und mehr in Sa Dec, Cai Be

Sa Dec ist eine Stadt mit über 200000 Einwohnern. Wir besuchten den Markt, auf dem mit unglaublicher Fülle Nahrungsmittel angeboten werden. 

Bei der Anfahrt mit dem Sampan nahe am Markt sahen wir, dass dort ziemlich unorthodox gebaut und gelebt wird.


Tourismus-Werbung, auch mit Blick auf das Haus Huynh Thuy Le, das wir später besuchen. 

Der Markt hat etwas Orgiastisches. Auf großer Fläche, aber trotzdem dicht gedrängt, werden unzählige Nahrungsmittel intensiv angeboten. Unser Guide sagte, dass die Bürger sich selten einen Kühlschrank leisten können. Sie kaufen deshalb täglich Frisches auf dem Markt.
Wir sehen hier Grünzeug, Wachteleier, Fische, Frösche, Schildkröten…


Die Fleisch-Stände fanden wir schrecklich – für uns Zuschauer und für die Tiere, die dort zu Tode gebracht wurden. 

Wir wurden sehr bedrängt von zahllosen Motorradfahrern, die sich ziemlich rücksichtslos ihren Weg durch die Menge bahnten.
4 Menschen auf einem Motorrad waren keine Seltenheit!

Nach dem Markt besuchten wir das schon erwähnte Haus Huynh Thuy Le. Es hat den Rang einer nationalen Gedenkstätte wegen der einzigartigen Architektureinrichtungen und ist bekannt für die Liebesgeschichte des Hausbesitzers Huynh Thuy Le und der französischen Schriftstellerin Marguerite Duras

Ebenfalls in Marktnähe ist eine chinesische Pagode, in der Konfuzius verehrt wird. Sie wird auch von Brautpaaren – vor der Hochzeit – aufgesucht, aus rituellen Gründen oder nur für Fotos vor den besonderen Kulissen.
(Der chinesische Text auf der Tafel heißt „Jian’an-Palast“)

Am Nachmittag hatten wir spannende Ruderbootfahrten. Wir wurden ein paar Kilometer durch enge Kanäle des Dschungels gerudert.

Links und rechts üppige Botanik. 
Wir sahen nur zwei Menschen, die dort ein Bad nahmen. Es waren die einzigen während unserer Reise.

Als wenn wir nicht schon vieles erlebt hätten… – Wir besuchten am Nachmittag noch in Cai Be ein „Handwerkerhaus“, in dem Puffreis, Reispapier, Reiswein und Schnäpse hergestellt werden.

Offenbar ein gefragter Verkaufsschlager sind die Schnäpse mit eingelegten Schlangen und Fröschen. Die Tiere müssen in bestimmter Weise in dem Schnaps ertränkt und auch noch verletzt werden, damit das Produkt die ihm zugeschriebenen wundersamen Eigenschaften erhält. Wir haben vom Kauf abgesehen.

Unterwegs fielen uns die Frachter mit voluminöser Ladung auf. Sie transportieren Reisspelzen zur thermischen Verwertung beispielsweise in Zementwerken . 

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18.02. My Tho, Busfahrt nach Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon)

In My Tho endete unsere Schiffsfahrt. My Tho ist eine Stadt mit über 200000 Einwohnern. Sie wird gern als Tor zum Mekong-Delta bezeichnet, obwohl sie noch etwa 50 km vom offenen südchinesischen Meer entfernt liegt.
Das Hafengebäude ist großzügig ausgestattet. 

Ein Bus brachte uns etwa 70 km weit nach Ho-Chi-Minh-Stadt (bis 1976 galt der heute noch geduldete Name Saigon). 

Unterwegs bemerkenswert waren wohl nur die Anbieter großer Skulpturen. In Kambodscha hatten wir die noch häufiger gesehen, wohl wegen des dort viel größeren Tempel-Hintergrundes. 

Saigon hat über 9 Mio. Einwohner. Dazu passen die großen Wohnkomplexe. 

Unser Veranstalter hatte das 5-Sterne Grand Hotel für uns ausgewählt. Es repräsentiert deutlich Luxus. Allerdings versprach das Menü mehr als es hielt…

Blick von der 20. Etage auf den Saigon-Fluss:

Der benachbarte Bitexco-Tower war mit 265 m Höhe lange Zeit das höchste Gebäude Vietnams. Auffällig ist sein Hubschrauber-Landeplatz im 52. Stock.
Unser Foto des Towers ist nicht gut, deshalb zeigen wir noch ein zweites Bild (Quelle: Wikipedia).

Weltstadt-Niveau in der Kernstadt. Man kann sich wundern, dass das kommunistische System nicht überfordert wird.

Im Jahr des Drachen riesige bewegliche Drachen-Figuren

Heere von Motorradfahrern.
5 Mio. in Saigon, sagte unser Guide. 

Denkmäler von
Trần Hưng Đạo, einem Nationalhelden, der im 13. Jahrhundert die angreifenden Mongolen besiegte,
und
Hồ Chí Minh, dem militärischen Führer vom 2. Weltkrieg bis zum Vietnamkrieg und Präsidenten (bis 1969) der Demokratischen Republik Vietnam.

Der Wiedervereinigungspalast, früher Unabhängigkeitspalast. Er zeigt vor allem historisch bedeutsame Räume. 

Vor dem Palast stehen ein chinesischer und ein russischer Panzer zum Gedenken an die unterstützenden Staaten im Vietnam-Krieg

Auf großen Plakaten wird dazu aufgefordert, die Gründung der kommunistischen Partei Vietnams 1930 zu feiern, und es wird zu dem herrlichen Staat gratuliert. 

Am Abend aßen wir außerhalb des Hotels – ohne Begeisterung. Wir haben offenbar Schwierigkeiten mit der vietnamesischen Küche

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19.02. und 20.02: Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon),
Flüge: Saigon >> Bangkok und Bangkok >> Frankfurt 

Die Jadekaiser-Pagode, ein taoistisch-buddhistischer Tempel, ist eine Attraktion Saigons – sogar Barack Obama besuchte sie.
(Der Jadekaiser ist eine taoistische Gottheit, keine historische Persönlichkeit.)
Man sieht viele Betende in dem Gedränge.

Dämonische Figuren an den Wänden:

Wir sahen viele Plakate, die vor Drogenmissbrauch warnten und zu Meldungen an bestimmte Dienststellen aufforderten. 

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Wir haben Einiges gelernt über zwei Staaten, deren Menschen bis in die jüngere Vergangenheit hinein auch von westlichen Mächten sehr geschunden wurden, uns aber trotzdem freundlich begegneten.
Es war eine unerhört spannende Reise, die uns auch angenehme Mitreisende kennenlernen ließ. 

Die Heimreise war unvermeidlich. Sie bestand im Wesentlichen aus anderthalb Stunden Flug nach Bangkok, dann reichlich 12 Stunden Flug nach Frankfurt. Großes Lob an Thai Airways

ENDE

 

Usbekistan + Kirgisistan


Usbekistan + Kirgisistan 

14. – 28. Mai 2023 mit Chamäleon

Wir wollten die zentralasiatischen Staaten Usbekistan und Kirgisistan kennenlernen, die früher Teile der antiken Seidenstraße waren und in denen bis heute  besonders viele großartige Bauwerke aus jener Zeit bewundert werden können.

Eine Übersicht über die Staaten jener Region gibt folgende Karte:

Die Reise ergab eine Flut von Eindrücken, die wir hier auf ein überschaubares Maß zu verdichten versuchen. 

Als Seidenstraße wird das Netz alter Handelswege bezeichnet, über das früher die Karawanen zogen, die Güter, unter anderem Seide, von Ostasien in den Mittelmeerraum – und umgekehrt – brachten. Über die Seidenstraße erfolgte aber auch ein Austausch von Kulturen, Religionen, Wissen und Krankheiten. Marco Polo nutzte die Route im 13. Jahrhundert auf seinem Wege nach China. 

(Ein aktueller Hinweis: Im Berliner Neues Museum, James-Simon-Galerie, wird eine Ausstellung „Archäologische Schätze aus Usbekistan. Von Alexander dem Großen bis zum Reich der Kuschan“ gezeigt. Sie zeigt unglaubliche Funde aus der Zeit vom 4. Jh. v. bis zum 4. Jh. n. Chr.)

Wikipedia beschreibt den alten Verlauf der Seidenstraße so: 

Unsere Route

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14.05. 
Flug Frankfurt >> Istanbul. 

Flugscham? Ja, wenngleich der Veranstalter uns zu beruhigen sucht: 134 m2 Regenwald pro Person sollen den CO2-Fußabdruck kompensieren…

An diesem Tag lief in der Türkei die Präsidentschaftswahl. Wir konnten sie im Flieger verfolgen. Es wurde eine Stichwahl erforderlich, die ausgerechnet am Tage unseres Rückflugs stattfand. Erdoğan gewann. 

Ein paar Fotos aus dem beeindruckenden Flughafen Istanbul:

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15.05. 
In der Nacht Weiterflug nach Urganch in Usbekistan – über das Schwarze und das Kaspische Meer. 

Urganch, eine Stadt mit 150000 Einwohnern, war also unsere erste Station in Usbekistan.

Usbekistan ist eine präsidentielle Republik mit einer Fläche, die ähnlich groß ist wie die der Bundesrepublik. Sie besteht überwiegend aus Wüste. Die Nachbarstaaten sind  Afghanistan, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Turkmenistan. Die Bevölkerung ist knapp halb so groß wie die der BRD. Sie ist zu 90 % islamisch geprägt, umfasst aber zahllose Ethnien und Religionen, die nach unserem Eindruck in friedlicher Koexistenz leben.
Wie später auch in Kirgisistan haben wir überall erstaunliche Liberalität erlebt!

Das Wappen und das Banner Usbekistans: 

Vom Flughafen Urgench wurden wir gleich abgeholt und nach Chiwa gebracht. Unterwegs fielen uns Gebäude auf, die teils noch die UdSSR-Vergangenheit ahnen lassen (Usbekistan und Kirgisistan sind seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 unabhängig). Es dominieren jedoch Häuser mit modernem Zuschnitt, überraschenderweise praktisch immer mit Dachdeckung aus lackiertem Stahl. Mit Ziegeln gedeckte Dächer haben wir nicht gesehen.

Bemerkenswert fanden wir auch die gepflegten Anlagen und die hohe Sauberkeit in der Öffentlichkeit überhaupt. Schmierereien an Hauswänden, wie bei uns, sahen wir nicht. Das gilt auch für das später besuchte Kirgisistan.

Chiwa (Khiva) gehört neben Buchara, Samarkand und Taschkent zu den wichtigsten usbekischen Städten mit historischen Bauwerken. Unübersehbar sind die aus Lehm (+ Stroh) gebauten Stadt- und Festungsmauern, Weltkulturerbe wie vieles dort. 

Das Tor als Zugang zur Konya Ark, der Alten Festung aus dem 17. Jahrhundert, die etwa das Zentrum des Khanats Chiwa darstellte.  

China hat sich oft an Restaurierungsmaßnahmen beteiligt: 

Die Altstadt enthält neben der Festung zahllose Sehenswürdigkeiten, von denen wir hier nur wenige nennen können:

Besonders prächtig sind die Bauwerke, die zum Palast Tasch Hauli (Tasch Khovli) gehören. Khan Alla Kuli ließ ihn als Sommerresidenz Anfang des 19. Jahrhunderts errichten.
Hier ein Teil des Harems

Das Schlafzimmer des Khans:

Die Gedenkstätte Pahlawan Mahmud ist ein auf das 13. Jahrhundert zurückgehendes Mausoleum mehrerer Khans. Die Wände, Kuppeln und Sarkophage sind unerhört prachtvoll ausgestattet: 

Der auffällige Turm, Kalta Minor, ist ein unvollständiges Minarett. Er ist mit prächtigen Majolika-Fliesen dekoriert, hat unten 14 m Durchmesser und ist 27 m hoch. Die geplante Höhe von 80 m wurde nicht erreicht, weil der Bauherr, Khan Muhammad Amin, 1855 getötet wurde. Kalta Minor ist eines von 5 Minaretten, die in einer Achse Chiwas liegen.

Im Schatten der Baudenkmäler haben Verkäufer von Keramik, Fellmützen, Holzartikeln und Seidentüchern ihre Stände eingerichtet:



Khan Muhammad Amin ließ auch eine Medrese (Madrasa, Koranschule) bauen. Sie liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Minarett Kalta Minor.

Hier sehen wir den Eingang:


Weiter hinten ist der Thronsaal:


Der Gebäudeteil für die eigentliche Koranschule  verfügte über 125 Zimmer für die Studenten. Er wird heute als Hotel genutzt:

Die größte Moschee Chiwas ist die Freitags-Moschee, Juwa-Moschee, die im 18. Jahrhundert auf sehr viel älteren Vorgänger-Rudimenten erbaut wurde. 


Wir wohnten im Muso Tora Hotel, einer ehemaligen Medrese, in etwas gewöhnungsbedürftigen Zimmern ohne Außenfenster. Schön war der große Innenhof: 

Überall wurde viel Holz verarbeitet, Ulme zumeist, so sagte unser Guide. Und fast immer ist es mit kunstvoller Schnitzerei veredelt, wie hier an den Türen des Hotels, aber auch an den Palastbauten: 

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16.05. 
Fahrt nach Buchara

Für die 450 km weite Fahrt nach Buchara brauchten wir 7 Stunden.
Hier überquerten wir den Amudarja


Der Amudarja und der Syrdarja waren die Hauptzuflüsse des Aralsees, der früher der viertgrößte See der Erde war, seit Stalins Zeiten jedoch zunehmend austrocknet. Der Grund ist die Wasserentnahme aus den Flüssen zur Bewässerung der riesigen Baumwollfelder. Sie führt dazu, dass der Amudarja heute vor dem Erreichen des Aralsees versickert und auch der Syrdarja nur noch selten ankommt.

Hier ist der Amudarja Grenzfluss. Auf der gegenüberliegenden Seite ist Turkmenistan:


Usbekistan liefert Erdgas nach Kirgisistan, das seinerseits Wasser nach Usbekistan liefert. Man sieht oft von der Straße aus die blauen Wasserleitungen
oder Rohre, deren Verlegung ansteht:


Was sahen wir noch während der Fahrt, sozusagen am Wegesrand?

Da waren sehr gepflegte Obstbaum-Plantagen, meist Aprikosen:


Nicht nur bei diesen Obstbäumen, sondern ganz allgemein bei beliebigen Baumarten fiel auf, dass ihre Stämme immer mit Kalkmilch geweißt waren, was gegen Schädlinge, Wildverbiss und Frostschäden wirksam sein soll.

Nicht selten waren da auch Herden von freilaufenden Schafen oder Rindern:

Wir sahen eine riesige Gewächshausanlage. Betreiber ist ein türkisches Unternehmen:


Die Ackerflächen sind im Allgemeinen eher klein. Sie dienen dem Anbau von Baumwolle oder Reis. Auf ihnen arbeiten meist Frauen. Hier hacken sie Unkraut auf einem Baumwollfeld:

In eher ländlicher Situation auf einmal ein modern wirkendes Hotel:

In Buchara leben fast 300000 Menschen. Da dominieren einfache Zweckbauten:

Unser Guide erzählte viel über die Situation der Bevölkerung. Die Verdienste sind gering, Bakschisch gehört zum Lebensalltag. Man lebt die Großfamilie, in die jeder das ihm Mögliche einbringt. 


Was fiel an dieser Tankstelle auf?


Zum einen, dass nur Methan angeboten wird (Diesel ist kaum zu bekommen). Das ist jedoch in Usbekistan eher der Standard, da es als Erdgas in großem Maße gewonnen wird. Es kostet deutlich weniger als Benzin bzw. Diesel und wird trotz des Druckproblems (250 bar im „Tank“!) vor allem bei Nutzfahrzeugen verbreitet eingesetzt.
Zum anderen das Wort Xorazm. Für uns war es nicht leicht, es zu deuten, auch bei Berücksichtigung der usbekisch-kyrillischen Zeichen. Die Lösung brachte der Blick auf die Briefmarke. Da passt alles zusammen, der Stolz auf den mittelalterlichen Gelehrten und auf die Region, aus der er stammt:


Al-Chwarizmi
(latinisiert Algorismi), lebte im 8. und 9. Jahrhundert, stammte aus Choresmien (usbekisch Xorazm, historische Bezeichnung für eine Region, die heute zu Usbekistan und Turkmenistan gehört). Er war ein genialer Universalgelehrter, u. a. Begründer der Algebra. Nach ihm wurden die Algorithmen benannt.

Nun endlich zur Weltkulturerbe-Stadt Buchara, von der wir abends noch einen ersten überwältigenden Eindruck erhielten:

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17.05. 
Buchara

Buchara hat über 300 Moscheen und über 100 Medresen. Man fühlt sich geradezu geblendet und überfordert und kann nur sehr unvollständig berichten. 

Die Medrese Mir Arab aus dem 16. Jahrhundert: 


Die etwas jüngere nach dem Wesir  Nadir Divan-begi (Nodir-Devonbegi) benannte Medrese von 1623 weicht vom Gebot des Islam ab, keine Bilder von Menschen oder Tieren zu zeigen. Im Tympanon des Eingangs sind zwei Simurghen (Schutzvögel) abgebildet, die zu einer Sonne mit menschlichem Gesicht fliegen. 

Benachbart liegt die noch etwas ältere Nadir Divan-begi Chanaqa (Herberge). Das Gebäude ist heute ein Kulturzentrum. 

Das große Wasserbecken zwischen beiden Gebäuden, Hovuz, vervollständigt den beliebten Treffpunkt. 

Auf der Kuppel dieses Basars (Toqi Zargaron) scheinen Störche zu nisten. Sie sind jedoch künstlich…


Das nächste Foto zeigt den Eingang zum Ark, der Zitadelle von Buchara, die vor über 2000 Jahren begründet, aber immer wieder zerstört wurde, zuletzt 1920 von der Roten Armee. In Teilen ist sie wieder aufgebaut, vor allem für Museen. 

Vor dem Ark, auf dem Registan (Hauptplatz), wird Belustigung für das Publikum geboten:


Ein Foto gefällig? 

Die Abdulaziz-Khan-Madrasa wurde im 17. Jahrhundert erbaut: 

Ihr gegenüber liegt die Ulug’bek-Madrasa, die viel früher, 1417, fertiggestellt wurde. Sie ist die älteste Madrasa in Zentralasien! 

Wir hatten zu Mittag ein angenehmes Restaurant im 3. Stockwerk, von dem aus wir den Platz fotografieren konnten. Unten links ist wieder die Abdulaziz-Khan-Madrasa, rechts sehr seitlich die Ulug’bek-Madrasa, links unten ist ein langer PKW zu sehen. Unten angekommen konnten wir dessen Heck fotografieren und den Besitzer des Wagens fragen, wieviel er für die Nummer bezahlt habe. Antwort: 15000 Euro (umgerechnet). Wohlhabende Menschen geben für bestimmte Nummern viel Geld aus, um ihren Status öffentlich zu zeigen, manchmal Summen oberhalb des Kaufpreises des Wagens. 


Immer wieder erfreulich zu sehen: weltoffenes, freundliches Publikum.


Die Kalon-Moschee ist die zweitgrößte Moschee Zentralasiens, sie wurde im 15. Jahrhundert erbaut.
Hier sehen wir zunächst den Innenhof, der 10000 Gläubigen Platz bietet.
Die seitlichen Galerien umfassen 208 Pfeiler mit 288 flachen Kuppeln!

Am hinteren Rand des Hofes (hinter dem Baum) befindet sich ein achteckiger Pavillon, der in jüngerer Zeit als Kanzel gebaut wurde, und dann das Hauptgebäude mit dem Mihrab, dem beeindruckenden Gebetsraum. Das treppenförmige Minbar ist die traditionelle Kanzel für den Imam, den Prediger des Freitagsgebets. Er steht nie auf der obersten Stufe.

Zu dem Kalon-Gebäude-Ensemble gehört aber vor allen Dingen das Kalon-Minarett aus dem 12. Jahrhundert. Es ist aus Ziegelsteinen erbaut und fast 50 m hoch.

Für den Abend hatte unser Veranstalter eine Tanz-Gruppe engagiert, die – mit Puppenbegleitung – die Story eines Mädchens darstellte, das wohl davon überzeugt werden musste, dass das Heiraten Glück bringt.

Bei einem Hersteller hochwertiger handgefertigter Puppen konnten wir staunen und einkaufen:

Ähnlich war es bei einem Schmied, der erstklassige Messer selbst herstellte: 

Einkaufen konnten wir in Usbekistan oft mit Karte oder Euro, nicht mit Dollars, auf jeden Fall aber mit der usbekischen Währung, dem Som (S’om). 
1 Euro entspricht etwa 10000 Som. 
Wir kauften Som für 200 Euro und waren dadurch Millionäre!

Nasreddin Hodscha, ein geistreich-witziger Schelm des Mittelalters, wird mit Buchara in Verbindung gebracht und dort auch gefeiert.

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18.05. 
Buchara + Samarkand

Wir besuchten in Buchara noch ein originelles Museum, das Xo’jayew(Khodzhayev)-Haus. Der Namensgeber war ein reicher Fellhändler, der das Haus 1891 erbaute. Sein Sohn Fayzulla war ein bedeutender Politiker. Er kritisierte Stalin und wurde 1938 in Moskau hingerichtet. Sein Elternhaus dient jetzt seiner Ehrung und ist Museum für usbekische Wohnkultur des ausgehenden 19. Jahrhunderts.  


Das Haus ist mit viel schöner Malerei verziert. 

Besonders interessant ist der hintere Gebäudeteil, der ausschließlich weiblichen Gästen vorbehalten war: 


Eine Wiege für die Babys von vor 150 Jahren wurde uns vorgeführt. Sie war mit eingebautem Töpfchen versehen, das für das große Geschäft unmittelbar erreichbar war. Für das kleine Geschäft wurden flötenähnliche Holzteile mit eingewickelt, die zum Geschlecht des Kindes passend geschnitzt waren. Gute alte Zeit?

Dann besuchten wir das Naqschbandi-Mausoleum, eine der heiligsten Pilgerstätten Zentralasiens, das etwas außerhalb von Buchara gelegen ist.  Baha-ud-Din Naqschband lebte im 14. Jahrhundert. Er war der Begründer des Naqschbandiya-Ordens, eines der größten muslimischen Sufi-Ordens. 
Das große Gelände ist unerhört aufwändig prachtvoll gestaltet und wird offenbar noch weiter gestaltet.


Auf der großen Info-Tafel am Eingang steht ein Zitat des islamischen Sufi-Gelehrten (Khoja) Abdul Khaliq , der in Gijduvan (dem Ort des Mausoleums, nahe Buchara) im 12. Jahrhundert lebte und lehrte. Mit Hilfe von Google konnten wir ihn übersetzen.

Was so ein Tag alles hergeben kann! 
Wir besuchten noch eine Töpferei und tauchten dann in das Nachtleben Samarkands ein. 



Usbeken lieben das gesellige Beieinander. Immer wieder sahen wir in Restaurants auch diese Gruppentische. Hier trifft man sich liegend oder im Schneidersitz hockend in fröhlicher Runde. 

Vorgeschmack für den nächsten Tag: Blick auf den Registan

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19.05. 
Samarkand

Wir wohnten wiederum in einem guten Hotel: 

Sehr in der Nähe war ein Hochzeitshaus. In solchen Häusern werden die üppigen usbekischen Hochzeiten gefeiert, meist mit 300 oder mehr Gästen. Dazu passende Kleidung wird in speziellen Geschäften vor allem zur Miete angeboten. 


Samarkand ist eine moderne Großstadt mit 500000 Einwohnern. Dazu passend geht es auf den Straßen recht lebhaft zu: 

Timur Lenk („der Schreckliche“, Tamerlan), der bedeutende islamische Heerführer und Eroberer, starb 1405 und wurde im Gur-Emir(Grab des Herrschers)-Mausoleum in Samarkand begraben.
Timur begegnete uns vielfach in Samarkand, auch außerhalb des Mausoleums.

Kommen wir also gleich zu seinem Mausoleum. Es ist auch Grabstätte von später verstorbenen Persönlichkeiten aus seinem Umfeld. Es ist eine sehr große Anlage. Jedes Foto zeigt nur Details.
Wir stellen deshalb ein Übersichtsfoto aus Wikipedia (danke!) voran:


Das Eingangsportal (in der Übersicht ganz rechts) ist bereits mit Majoliken prächtig gestaltet: 

Der Hauptbau wird von der großartigen Kuppel gekrönt. 

Einer der Sarkophage: 

Überwältigende Innen-Dekoration: 

Die stalaktitenartige Ausformung des Deckenbereichs, die Muquarnas, sieht man bei den historischen Gebäuden nicht selten: 

Draußen überraschte uns immer wieder die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen. Viele versuchten eine Unterhaltung und wollten gern fotografiert werden.



Oft trafen wir auf Gruppen von fröhlich plaudernden Frauen, die begeistert reagierten, wenn wir uns ohne Sprachkenntnisse mit ihnen zu „unterhalten“ versuchten. 


Die Frauen sind alle verheiratet. Man erkennt es an ihren Kopftüchern, die sie bei ihrer Hochzeit von ihren Schwiegermüttern umgelegt bekommen. Sie müssen jetzt lebenslang ein Kopftuch tragen. 

In Samarkand leben etwa 2000 Juden. Wir aßen im Restaurant eines jüdischen Geschäftsmannes. 

Zurück zu den historischen Gebäuden. 
Am Registan, dem Hauptplatz, liegen drei Medresen in harmonischer Anordnung. Links ist es die Ulug’bek-Madrasa (1417-1420), in der Mitte die Tilla-Kori-Madrasa (1646-1660) und rechts die Sher-Dor-Madrasa (1619-1636).

Wir zeigen nur von der letztgenannten Madrasa die Fassade deutlicher.

Die gewaltige Bibi-Khanum-Moschee (15. Jahrhundert) müssen wir wenigstens zum Teil noch zeigen – und in ihrem Schatten den mannsgroßen Koran:

Man würde Wochen brauchen, um Samarkands Kunstschätzen einigermaßen gerecht zu werden. 
Wir schließen hier mit den Bildern von drei Kuppeln. Wir konnten sie in der Öffentlichkeit abfotografieren. Es sind die Kuppeln von einem Shohizinda-Mausoleum, der Bibi-Khanum-Moschee und der Tilla-Kori-Moschee

Gern erwähnen wir auch den Besuch bei einem Instrumentenbauer, der uns zahlreiche Saiteninstrumente, aber auch andere Geräte bis hin zur Maultrommel, zeigte und vorführte:

Zum Abend hatte unser Veranstalter noch etwas Besonderes eingerichtet: Ein Klassik-Konzert, allein für uns 12 Touristen, im Abram-Kalantarov-Haus. Das wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von einem jüdischen Kaufmann im eklektizistischen Stil erbaut und wird jetzt als eine Art Heimatmuseum genutzt. Man müsste mehr Zeit haben zur Erkundung der großartig gestalteten Räume und der zahlreichen Exponate!


Das Abendessen, landestypisches Plow sowie Mantys (eine Art Maultaschen) und zum Nachtisch süße Baklavas, wurde in einem privaten Haushalt für uns zubereitet und von uns eingenommen.

Für uns ungewohnt: Wachteleier und Pferdefleisch wurden häufig serviert.

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20.05. 
Samarkand und Weiterfahrt nach Taschkent 

Die aus China stammende Papierherstellung wurde seit etwa dem 9. Jahrhundert auch in Samarkand betrieben. Maulbeerbaumrinde, Baumwolle und Seide waren die Rohstoffe für das historische Seidenpapier. Das noch heute hergestellte Samarkand-Papier beruht auf der Rinde von Maulbeerbaum-Zweigen. Sie wird geschält, gekocht, zerstampft und schließlich als Papier geschöpft und nachgearbeitet. Das sahen wir in der Papierfabrik Meros im Dorf Konigil nahe Samarkand.

Aus dem hochwertigen Papier wird alles Mögliche, bis hin zu Kleidungsstücken, hergestellt.

In der Nachbarschaft des Papierwerks wurde aus Sesam-, Lein– und Melonensamen ein Öl gepresst, das mit hervorragende Eigenschaften beworben wird: 

In Samarkand sind etwa 2 % der Bevölkerung ChristenWir sahen eine russisch-orthodoxe (St. Alexius) und eine römisch-katholische (St. John Baptist) Kirche.



Ulugh Beg, der geniale Astronom, ein Enkel Timurs, lebte und forschte im 15. Jahrhundert in Samarkand. Wir besuchten die Überreste seines Observatoriums und die Informationsstände.



Mit Hilfe des Observatorium wurde das siderische Jahr auf 58 Sekunden genau bestimmt! Das und einiges mehr rechtfertigen sicher diese Ehrung:

Für eine Tagung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, die wenige Tage vor unserer Reise stattfand, wurde ein eigenes Viertel aus dem Boden gestampft: 



Auf dem Weg zur Nekropole Shohizinda konnten wir Fotos machen, die Samarkand als pulsierende Großstadt zeigen:



Wir sahen auch eine Gedenktafel, auf der Islom Karimov geehrt wird. Karimov, in Samarkand geboren, war schon vor 1991 ein ranghoher Politiker in der UdSSR, wurde dann aber der erste Präsident der unabhängigen Republik Usbekistan. Er starb 2016. 

Die Nekropole Shohizinda (Shahi Zinda) gehört zu den bedeutendsten in Zentralasien. Sie liegt an einem steilen Hang in Samarkand. Der Aufstieg lohnte sich: Wir sahen eine Fülle von großartigen Mausoleen, aber auch einfacheren Grabmalen, die bis auf das 9. Jahrhundert zurückgehen, überwiegend aber aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammen.





Samarkand-gesättigt fuhren wir schließlich zum Bahnhof, um über eine 270-km-Strecke mit dem Zug nach Taschkent zu kommen.
Man sieht bei dieser Gelegenheit, dass Usbekisch die Amtssprache ist und deshalb in die oberste Reihe gehört. Die Alltagssprache ist zwar Russisch, das wird aber immer erst in der zweiten Reihe verwendet.

Der Bahnhof Samarkand wirkt modern und aufgeräumt:


Während der Fahrt nach Taschkent sahen wir Gebirgszüge, wohl die Ausläufer des Talas-Alatau:

Wir erreichten den Bahnhof von Taschkent, der Hauptstadt von Usbekistan, mit geschätzten 4 Millionen Einwohnern.

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21.05. 
Taschkent

In Taschkent sieht man viele interessante Gebäude aus jüngerer Zeit neben sowjetischen Kolossalbauten. Für letztere ist das Hotel Uzbekistan, 1974 erbaut, ein Beispiel. Mit einer Timur-Statue davor, war es schon in der sowjetischen Zeit Wahrzeichen der Stadt und Treffpunkt der Eliten.


Das Alisher Navoi-Theater, in den 1940er Jahren erbaut, wird für Opern und Balletaufführungen genutzt.

Wirklich alte Architektur gibt es in Taschkent kaum, weil die Stadt 1966 durch ein verheerendes Erdbeben weitgehend zerstört wurde. 

Zu den großen gepflegten Parkanlagen gehört der Unabhängigkeitsplatz mit beeindruckenden Denkmalen.  Wir zeigen nur eines davon: 

Auf einer Flanierstraße fielen uns die Ausstellungen von Künstlern auf, die sicher gern etwas verkauft hätten:

Gleich daneben wurden große Spielgeräte angeboten, nicht alle nach unserem Geschmack:

Für dieses Mädchen war wohl kaum etwas dabei.


Aber man musste nicht unbedingt etwas kaufen.

Ein besonderes Erlebnis waren zwei Metro-Fahrten. In Zentralasien ist Taschkent die einzige Stadt, die über eine Untergrundbahn verfügt. Diese wurde 1977 eröffnet. Sie ist wohl nach Moskauer Vorbild prächtig ausgestattet.

Die Kosmonavtla-Station ist der sowjetischen Raumfahrt gewidmet. Die Wandbilder zeigen Kosmonauten.


Alisher Navoi (Ali Schir Nawai) war ein Dichter, Mystiker und Politiker, der gelegentlich als Vater der usbekischen Sprache und Literatur bezeichnet wird. Wir haben ihn eben schon als Namensgeber des Theaters erwähnt.  Nach ihm ist eine andere Station der Metro benannt, an der wir sein Bild und seine Lebensdaten sehen:

Natürlich haben wir auch den nach Hazrati Imam benannten Komplex besucht, der auch als Ensemble bezeichnet und als das religiöse Zentrum Usbekistans gesehen wird. Er besteht aus der eigentlichen Hazrati-Imam-Moschee, einer Medrese, einem Museum und einem Mausoleum.
Die Gebäude sind teils erst wenige 10 Jahre alt. 





Die Säulen sollen aus Sandelholz bestehen.
Prächtige Decken:


Selbstverständlich mussten wir auch in dieser Moschee die Schuhe ausziehen und wurden überhaupt über das richtige Verhalten gründlich belehrt:



Gern erinnern wir uns auch an die interessanten und anspruchsvollen Läden:



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22.05. 
Taschkent >> Bischkek/Kirgisistan

Vor dem Abflug nach Bischkek besuchten wir noch den Chorsu-Basar. Das ist ein riesiger Kuppelbau mit viel angrenzendem Gelände rundherum. 

Hier einer der Eingänge. Und die Übersetzung der Front-Beschriftung anschließend. 


Ein paar Fotos von drinnen. Und von der Bäckerei.


Eine Beobachtung am Rande: Fast alle PKWs sind Chevrolets. Der Grund ist, dass der größte Autohersteller Usbekistans eine 2001 begründete Kooperation der Firma Uzavtosanoat und Daewoo (Südkorea) war. Daewoo kam in Schwierigkeiten, General Motors konnte sich einkaufen. So entstand die GM Uzbekistan, die im Weiteren vom Staat über Zölle bis heute sehr begünstigt wurde.


Nachmittags ging’s zum Flughafen, und es wurde geflogen – vom reichlich warmen Usbekistan zum reichlich kalten Kirgisistan.


Manas ist der Flughafen von Bischkek, der Hauptstadt von Kirgisistan.


(Manas war ein mythischer Volksheld der Kirgisen. Er kämpfte im 9. Jahrhundert gegen die Uiguren.) 

Kirgisistan ist, wie auch Usbekistan, 1991 aus der UdSSR hervorgegangen. Heute gilt der Staat als präsidentielle Republik. Seine Fläche ist rund halb so groß wie die der BRD, die Bevölkerung (gut 6 Mio.) ist weniger als ein Zehntel im BRD-Vergleich.
Kirgisistan grenzt an Usbekistan, Kasachstan, China und Tadschikistan. Seine Fläche wird weitgehend vom Tianshan-Gebirge beherrscht, nur ein Fünftel ist landwirtschaftlich nutzbar.
Die Bevölkerung ist zu 75 % muslimisch, zu 20 % russisch-orthodox.
Hier sind das Wappen und das Banner Kirgisistans:

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23.05. 
Bischkek und Kotschkor

Unser Hotel, das Bridges Hotel, zeigte zunächst vornehmlich grüne Umgebung.



Vor dem Regierungsgebäude („Weißes Haus„, Sitz des Präsidenten) ging es sehr nationalstolz zu. Wachsoldaten bewachen die Nationalfahne. Ihre Ablösung war beeindruckend:



Das fand offenbar auch dieser zuschauende Schüler:


Im Hintergrund der Wachsoldaten sieht man die 17 m hohe Manas-Statue.
(Manas war der bereits erwähnte Volksheld.)

Ganz in der Nähe ist der Ala-Too-Platz mit großartigen Gebäuden und Denkmalen. Hier wird auch der Opfer der Tulpenrevolution gedacht, bei der 2005 die Regierung Akajew gestürzt wurde. 


Ein Denkmal für Opfer, diesmal der Unruhen in 2002 und 2010:


Wir waren nicht lange in Bischkek, das über 1 Mio. Einwohner hat und sicher viel Interessantes bietet. Wir wollten nach Kotschkor kommen, um ein einmaliges Nomaden-Erlebnis zu haben. Die 250 km gingen über teils verheerend schlechte Strecken – überall Baumaßnahmen. Von Chinesen wurden schon gute Straßen gebaut, jetzt ziehen die Kirgisen nach.


Kirgisien ist ein sehr gebirgiges Land. Die Ausläufer des Tianshan-Gebirges bestimmen weitgehend das Landschaftsbild.



Stellenweise waren kilometerlange Absperrungen aus offenbar ausgedienten Containerwänden zu sehen. Wir konnten nicht klären, welchen Sinn sie hatten.


Die Berghänge werden vielfach als Werbeflächen genutzt.


Hier kann man noch schwach erkennen, dass die Weidefläche mal Werbefläche war.

Ein Restaurant unterwegs. Religiöse Hinweise über der Theke. Es gibt einen Gebetsraum.



Die Toilette wird originell angekündigt. Bei den Toiletten ist zumeist der europäische Standard nicht gegeben.


Ein Gast zeigte uns mit berechtigtem Stolz seinen Sprößling. Uns wurde gesagt, dass die Kirgisen meist entweder mongolischer oder persischer Abstammung sind. 


Abends, nahe Kotschkor, wurde uns dann nomadisches Leben nähergebracht. Wie baut man eine Jurte? Wie treibt man eine Herde? Wie backt man im Freien Fladenbrot und bereitet Tee? Und schließlich: Wie isst man das Erzeugte in der Jurte, im Schneidersitz? Wir wissen es jetzt. 

Es war ein nasser und kalter, aber spannender Tag!

Kurz zum Geld: Im nächsten Bild ist oben eine usbekische Note,
unten eine kirgisische Note abgebildet:

Jede Note entspricht ca. 5 Euro.
(1 Euro = 10000 usb. SOM,
1 Euro = 100 kirg. SOM, immer ungefähr)

In einem guten Restaurant kostete ein Stück Honigkuchen oder Snickers umgerechnet 1,60 bzw. 2,20 Euro. Ist doch nicht zu teuer…


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24.05. 

Kotschkor >> Yssykköl-See

Nahe Bischkek besuchten wir eine Behinderten-Werkstatt, die zu der von Chamäleon unterstützten Einrichtung Sozialdorf Manas gehört. Eine beeindruckende und förderungswürdige Sache!

Dann wurden uns Steinadler vorgeführt, die zur Jagd dressiert sind. 


Der Höhepunkt war für unser Gefühl eher grausig: Ein Reiter ritt mit einem Adler etwa 5 km ins Gebirge. Sein Kollege ließ unten ein Kaninchen frei. Der weit entfernte Adler kam sofort geflogen und riss es blitzschnell. Er hatte eben Adler-Augen…

Ein Abstecher führte uns in die Märchenschlucht, den Szaska Canyon. Eine große Herausforderung für unseren Fahrer, durch die Schlammwege hindurchzukommen, und für uns, bei Regen die aufgeweichten Hänge zu besteigen. Das Gebirge besteht dort aus sandigem Lehm.
Aber wir suchten ja die Abenteuer.





Die Straßen waren für Achsenbrüche gut. Unser Fahrer nahm sie sportlich. Er schaffte die 200 km in fast 4 Stunden.


Wir erreichten das Nomad Lodge Tamga, ein Jurtencamp am Südufer des Yssykköl-Sees. Alles auf hohem Niveau, weit besser, als wir es etwa aus der Gobi kannten. Schade nur, dass der Regen zahlreiche Durchlässe fand. Trotzdem mussten im Inneren überall die Schuhe ausgezogen werden…


Der Eindruck täuscht: Maximal zwei Personen in einer Jurte!


Der Yssykköl-See ist nach dem Titicaca-See der zweitgrößte Bergsee der Welt. Er liegt auf 1600 m Höhe, ist 180 km lang, 60 km breit und 700 m tief!

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25.05. 

Am Yssykköl-See >> Karakol

Immerhin konnten wir am nächsten Morgen nach einem Blick auf den See das Camp einigermaßen trockenen Fußes verlassen. Es ging weiter nach Karakol.



Übrigens liegt etwas östlich von Tamga, dem Ort des Jurtencamps, in 4000 m Höhe die größte Goldmine Kirgisistans, die Kumtor-Mine. Dort werden jährlich ca. 20 t Gold gefördert. Früher in kanadischem Besitz, geht die Mine seit 2022 in den Besitz des kirgisischen Staates über. Gold ist für Kirgisistan von großer wirtschaftlicher Bedeutung! 

In Karakol besuchten wir die russisch-orthodoxe Kathedrale der Heiligen Dreieinigkeit, die in den 1890er Jahren gebaut wurde – nur aus Holz, ohne Schrauben oder Nägel.



Unter ähnlichen Voraussetzungen – nur Holz – wurde Mitte des 19 Jahrhunderts die wohl bekannteste Moschee Karakols, die Dungan-Moschee, von chinesischen Muslims, „Dungans“, gebaut:



Wir besuchten eine der Filz-Werkstätten, die Frauen Gelegenheit geben sollen, ihre meist sehr bescheidene Situation etwas aufzubessern. Wolle wird entweder nass verfilzt, um daraus beispielsweise Haus-Pantoffeln herzustellen. Oder: In Wollebällchen wird  immer wieder mit Nadeln, die kleine Widerhaken haben, hineingestochen. So wird auf trockenem Wege eine Verfilzung erreicht und es entstehen Tierfiguren.



Es gibt offenbar eine ganze Reihe dieser Felt-Workshops. Wir konnten eine Karte fotografieren, die das zeigt. Die Karte informiert gleichzeitig sehr schön über unsere Reisesituation: Wir kommen vom Jurtencamp in Tamga, unten Mitte. Wir sind in Karakol im Jety-Oguz Felt Workshop, rechts Mitte. Wir umrunden den See weiter entgegen dem Uhrzeigersinn, kommen gleich nach Tepke, später nach Cholpon-Ata, oben halblinks, zur Bootsfahrt, und schließlich wieder nach Bischkek, links außerhalb der Karte.

Neben dem Jety-Oguz Felt Workshop sieht man ein Mahnmal aus sowjetischer Zeit:


Hier ist die örtliche Apotheke


Es war ja der 25. Mai. An dem endet die Schule und es beginnen die dreimonatigen Ferien. Das wird immer riesig gefeiert. Davon konnten wir uns in der benachbarten Schule überzeugen: 


Auf der Weiterfahrt fielen uns ausladende Bienenstände auf:

Bemerkenswert ist, wie die Struktur des Tianshan als Faltengebirge oft hervortrat:

Die sieben Bullen sind angeblich Stoff für viele kirgisische Sagen und Erzählungen. Das gilt auch für Das gebrochene Herz.


Endstation war für diesen Tag die Reina Kench, eine originelle Öko-Ranch, die sich vor allem mit der Aufzucht und dem Training von Polo-Pferden befasst, aber auch Angus-Rinder und Hissar-Fettsteißschafe züchtet. 





Man hatte auch gerade ein Himbeerfeld angelegt, vielleicht 1 ha groß. 


Die Ranch liegt im Ort Tepke, etwas nördlich von Karakol, über 2000 m hoch, mit fantastischer Umgebung: 



Das Holz-betonte Guest House der Ranch war in jeder Hinsicht angenehm.

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26.05. 

 Karakol >> Tschong-Kemin-Tal, Ashu

In der Nähe von Karakol, am Ost-Ufer des Yssykköl-Sees, liegt Nikolai Michailowitsch Prschewalski begraben. Er war Oberst in der Kaiserlich-Russischen Armee, vor allem aber Forschungsreisender, der in vier großen Reisen Zentralasien beschrieb. Bekannt ist er auch durch das nach ihm benannte Pferd, über das wir auf unserer Mongolei-Reise berichtet haben.


Der 1888 hier gestorbene und auf seinen Wunsch hier begrabene Prschewalski wird hier umfangreich geehrt, mit einem gepflegten Park, einem Museum und einigen Denkmalen:




Wir fuhren dann weiter, insgesamt etwa 5 Stunden, am Nordufer des Yssykköl-Sees westwärts bis Tscholponata (Cholpon-Ata). Dort machten wir bei mäßigem Wetter eine Bootsfahrt auf dem Yssykköl-See.



Am selben Ort besuchten wir das Petroglyphen-Freilichtmuseum, eine Art Endmoräne mit mehreren Tausend Steinen, die mit Felszeichnungen versehen sind. Die Gravuren sollen bis auf tausend Jahre v. Chr. zurückgehen und vornehmlich von den Skyten geschaffen worden sein.





Abends kamen wir in unser Gästehaus (Kemin Guest House) im Dorf Ashu. Wir genossen die großartige Umgebung des Tschong-Kemin-Tals.


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27.05. 

 Tschong-Kemin-Tal, Ashu >> Bischkek

Der Fluss Tschong-Kemin (Chon-Kemin) kommt aus den Gletschern in 3200 m Höhe. Er mündet in den Tschui (Chu, Schu) in 1300 m Höhe. Der Tschui, der immerhin fast so lang wie der Rhein ist, versickert letztlich im Bereich der Hungersteppe in Kasachstan.

Wir sind jetzt also im Tal des Tschong-Kemin und werden gleich an seinem Ufer einen Reiterkampf (Ulak Tartisch) erleben, der an Polo erinnert. Anstelle eines Balls wird aber ein mit Steinen gefüllter und dann 35 kg schwerer Ziegenbalg verwendet. Er muss in einen brunnenartigen Kreis geworfen werden.

Die Fahrt vom Guest House zum Kampfplatz war zünftig: 


Dann der Kampf:


Das alles in der wunderschönen Umgebung!


Dann fuhren wir etwa 3 Stunden lang zurück nach Bischkek, um dort im uns ja bereits bekannten Bridges Hotel die letzte Nacht der Reise zu verbringen.
Aber vorher wurde uns noch Einiges geboten. Zunächst waren wir mit viel Spaß unterwegs im Panfilov-Park:






Dann wurden wir in einem guten Restaurant mit gutem Essen versorgt und nebenbei mit kirgisischer Musik sehr angenehm unterhalten:



Es war wieder ein großartiger Tag!

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26.05. 

Bischkek >> nach Hause

Wir flogen von Bischkek nach Istanbul, anschließend nach Frankfurt. Die Bahn brachte uns dann nach Hause.




Es war ein langer Tag, aber der Abschluss einer großartigen Reise!

Danke an den Veranstalter
und an unsere guten Guides, Ka… und Ann… !

 

Nordsee-Kreuzfahrt

 

Nord-England, Schottland, Norwegen

Eine 12-Tage-Kreuzfahrt mit der AIDAsol 

Oktober 2022

 

So sah die Planung aus: 

Die raue Wirklichkeit war stärker. Die Orkneys mit Kirkwall konnten wegen schweren Wetters nicht angefahren werden, dafür wurde Bergen hinzugenommen. 

Wir hatten eine angenehme Kabine auf Deck 8:

1. Reisetag

Trotz mäßigen Wetters ein paar Fotos zum Abschied von Hamburg und zum Weg bis zur offenen See: 

Das moderne Bürogebäude Dockland hat inzwischen den Rang eines Wahrzeichens.

Deutlicher ist ein Bild aus dem Internet: 

Die Faultürme des Klärwerks Köhlbrandhöft:

Blankenese:

Der Fähranleger Teufelsbrück:

Das Heizkraftwerk Wedel

Die Richtfeuerlinie Blankenese

Hier endete bald unsere Elbefahrt und wir fuhren in die Weite der Nordsee. 

2. Reisetag

Einen Seetag für knapp 800 km brauchten wir bis Newcastle upon Tyne. Das gab Zeit das Schiff kennenzulernen. Die AIDAsol hat Kabinen für knapp 2.700 Passagiere, an Bord waren aber nur ca. 1.800.
Ganz oben, auf Deck 12, sah es so aus: 


Weiter unten, im „Theatrium“ (Deck 9 bis 11), wurde dauernd etwas geboten, u. a. Vorträge zu den nächsten Reisezielen, aber auch hochrangige Konzerte. 

Auf der Fahrt sahen wir immer wieder in der Ferne Windkraftanlagen-Parks

3. Reisetag 

Dieser Tag brachte uns nach Newcastle upon Tyne (300.000 Einwohner) und Gateshead (120.000 Einwohner). Die beiden Städte bilden einen Verbund, der als eine Stadt empfunden wird, weil sie nur durch den Fluss Tyne getrennt, aber durch 10 Brücken verbunden sind.

Newcastle liegt auf der Nordseite des Tyne und ist damit die nördlichste Großstadt Englands.
Die markanteste der Brücken ist die ca. 100 Jahre alte Tyne-Brücke:

Moderner und technisch viel raffinierter ist die ca. 20 Jahre alte Millenium-Brücke:
Sie ist um die Längsachse schwenkbar, so dass bei Bedarf Schiffe durchgelassen werden können.
Ein Bild aus dem Internet zeigt das: 


Die Musik- und Veranstaltungs-Halle The Sage, erbaut von Sir Norman Foster (Reichstag!), ist wohl die Attraktion Gatesheads:

Vom gegenüberliegenden Tyne-Ufer ist ihr Aussehen besonders spektakulär:

Newcastle war früher vor allem durch Kohle-Abbau und -Verschiffung bedeutend und wohlhabend. Viele Gebäude in der Innenstadt zeigen das.

Fenwick ist ein modernes und das vielleicht größte Kaufhaus dort:

Dem 2. Earl Grey – unter anderem Namensvater des mit Bergamotte-Öl aromatisierten Tees, vor allem aber britischer Premierminister im 19. Jahrhundert – ist in Newcastle eine Statue auf einer 41 m hohen Säule gewidmet:

Etwas außerhalb von Gateshead steht seit 1998 der Engel des Nordens, eine Stahlskulptur von Antony Gormley, die an die frühere industrielle Bedeutung der Region erinnern soll. Die Flügelspannweite von 54 m und die Höhe von 20 m machten wegen der dortigen Windverhältnisse ein 20 m tiefes, 500 Tonnen schweres Fundament erforderlich.
Mannshohe Modelle des Kunstwerks waren bei betuchten Sammlern gefragt – der Modedesigner Joop verkaufte 2011 sein Exemplar über Christie’s für 3,4 Mio. Britische Pfund!

Im Internet findet man ein bei besserem Wetter aufgenommenes Detailfoto:

Im Hafen von Newcastle liegen zahlreiche Sportboote,

aber er ist auch ein Industriehafen mit Fährschiffen. 

In der Nähe – nur wenige Kilometer entfernt in der Stadt Sunderland – befindet sich das größte europäische Werk des Autoherstellers Nissan.
Das Foto lässt Ausläufer des Werks erahnen: 

Zum Abschluss ein Hinweis auf die Fußballbegeisterung der Newcastler: Das Stadion gilt als die „dritte Kathedrale“.

4. Reisetag 

Invergordon ist eine Kleinstadt mit nur 5.000 Einwohnern, aber von großer Bedeutung. Sie liegt am Cromarty Firth, einem 30 km langen Nebenfjord des Moray Firth, der großen Bucht an der Nord-Ost-Küste Schottlands. Hier ankerten wir am 4. Tag unserer Reise.

Die Nähe Invergordons zu den großen Ölfeldern der Nordsee begünstigte die Schwerindustrie zum Bau und zur Unterhaltung von Ölbohrplattformen.
Heute sieht man im Hafen vor allem Fundamente für Offshore-Windkraftanlagen

Ein Bild der Salzgitter Mannesmann AG zeigt, wie die Fundamente eingesetzt werden:

Teile des Stadtbildes von Invergordon werden von Öltanks beherrscht:

An unserer Anlegestelle lag diese große Halle, die unser Guide nicht zu erklären wusste: 

Aber das Internet gibt Auskunft: 

Es gibt rund 450 Bohrinseln in der Nordsee! 

Die Dimensionen der Fundamente sind aus der Nähe noch eindrucksvoller:

Eigentlich sollten wir u. a. Cawdor Castle besuchen, dem fälschlich nachgesagt wird, dass es mit Shakespeares Macbeth zu tun hatte. Als richtig gilt, dass Macbeth den schottischen König Duncan I. im 11. Jahrhundert in der früheren Burg Inverness ermordete. 

Cawdor Castle war geschlossen. Hier ist ein Bild aus dem Internet:

Stattdessen wurden wir zum Culloden Battlefield geführt, wo 1746 die schottischen Jakobiter in ihren Autonomiebestrebungen den britischen Regierungstruppen blutig unterlagen. Der Anführer der Briten war der Herzog von Cumberland, Prinz Wilhelm August, ein Abkömmling der Welfen. Die Grausamkeiten nach der Schlacht brachten dem Herzog den Beinamen der Schlächter ein.
Culloden wirkt bis heute nach bei Diskussionen über die Unabhängigkeit Schottlands.

Wir ließen das Schlachtfeld aus und besuchten nur das großzügig ausgestattete Informationszentrum.

An dem Foto wird auffallen, dass dem „Please pay here“ die gleiche Aussage in Gälisch vorangesetzt wurde. Das schottische Gälisch hat wie auch das irische Gälisch keltische Wurzeln. Es wird zwar nur von etwa 1 Prozent der Bevölkerung gesprochen, ist aber Amtssprache und wird deshalb zum Beispiel bei Beschilderungen sehr konsequent eingesetzt. Hier ein paar weitere Beispiele:

Inverness war die Stadt, die wir als nächste besuchten. Ihr Name bedeutet „Mündung des Ness“ (in den Moray Firth). Sie hat etwa 50.000 Einwohner, mit stark steigender Tendenz – sie soll die am stärksten wachsende Stadt Europas sein. 

Unser Besuch in Inverness reichte nur für ein paar Eindrücke. 

Inverness Castle ist etwa 200 Jahre alt. An seiner Stelle stand eine frühere Burg, in der sich das Drama Macbeth abgespielt haben soll.

Der Innenstadtbereich, soweit wir ihn sahen, war eher unauffällig.

Charakteristisch sind, wie auch in England, die Vielfach-Schornsteine

Die episcopale St. Andrew’s Cathedral, auch einfach Inverness Cathedral genannt, beherbergt einen Taufstein von Bertel Thorvaldsen und wertvolle Ikonen, Geschenke des Zaren. 

Bemerkenswert ist das Tympanon!

Die Episcopal-Kirche gehört zu den anglikanischen Kirchen.

In Inverness beginnt der Kaledonische Kanal, der in Westrichtung Schottland durchschneidet, also die Nordsee mit dem Atlantik verbindet. Er ist knapp 100 km lang, nutzt eine Reihe von Wasserstraßen wie den Fluss Ness und den See Loch Ness, braucht aber 29 Schleusen. Er wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut – damals weitgehend ohne maschinelle Unterstützung! 

Das legendäre Ungeheuer von Loch Ness hat sich uns nicht gezeigt. Es ist aber immer noch fester Bestandteil der touristischen Werbung.

Wir besichtigten die Ruinen des Urquhart Castle mit besonders schönem Ausblick über den Loch Ness.

5. Reisetag

Wir nutzten den Tag, um sowohl vom Schiff aus zu Fuß Invergordon zu erkunden, als auch Informationen über die Region zu sammeln.

In der Stadt fielen die originell bemalten Hausfassaden auf. Die Hausbesitzer scheinen einander überbieten zu wollen: 


Die schlichte Kirche von Invergordon  ist ein Seefahrer-Zentrum.

Innen wurden wir Kreuzfahrer von der AIDAsol auf einem Bildschirm herzlich begrüßt.

Glenmorangie, die angeblich beste Whisky-Destillery Schottlands am Cromarty Firth, in Tain, konnten wir leider nicht besuchen. Sie produziert 10 Mio. von den etwa 400 Mio. Flaschen Whisky, die in Schottland von ca. 100 Brennereien alljährlich hergestellt werden. 

Das Gerstenmalz wird hier nur leicht getorft, es wird also nur relativ wenig Torf mit-verbrannt, um die beim Darren notwendigen heißen Verbrennungsgase zu erzeugen. Whisky-Kenner schmecken das heraus…

Ebenfalls in der Nähe von Invergordon liegt das ungewöhnlich prächtige Schloss Dunrobin Castle, das von Sir Charles Barry gestaltet wurde, der auch das Parlamentsgebäude in London in der heutigen Fassung gebaut hat. Wir hatten keine Gelegenheit, es zu sehen, wollen es aber wegen seiner besonderen Attraktivität doch erwähnen. Immerhin diente es auch als Drehort für mehrere Rosamunde-Pilcher-Filme…

Schließlich wurden auf dem Schiff noch Informationen über die Orkneys geboten, die wir ja wegen stürmischer See am nächsten Tag nicht anlaufen konnten.
Die Orkneys sind ein Archipel von ungefähr 70 Inseln, von denen Mainland mit der Hauptstadt Kirkwall die bedeutendste ist. Dort wiederum gilt als besonders sehenswert die St. Magnus Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert mit ihrem wuchtigen Portal.

Auf Mainland gab es im 2. Weltkrieg ein Camp 60, ein Lager für italienische Kriegsgefangene. Sie durchbrachen ihre Einsamkeit , indem sie eine Kirche bauten, die als Italian Chapel ein bewegendes touristisches Ziel geworden ist. Außen und innen hat sie nach dem Kriege ihren letzten Schliff bekommen:

Im Bootsgrab von Scar (auf der Orkney-Insel Sanday) aus der Wikingerzeit wurde diese aus Walknochen geschnitzte Skulptur gefunden, die wohl um 900 n. Chr. geschaffen wurde.

Wenige Kilometer von Kirkwall entfernt liegt die umfangreiche jungsteinzeitliche (ca. 3000 v. Chr.) Grab- und Kammer-Anlage Maeshowe. Sie gehört zum Weltkulturerbe. Ihre Stelen und die Wände in den Kammern wurden im 12. Jahrhundert von den Wikingern mit Runen-Inschriften versehen.

Neuzeitlich sind auf den Orkneys die Whisky-Brennereien, die die Frage aufwerfen: Wer trinkt das alles? 

Zeitlos schön sind die Landschaften der Orkneys.


6. Reisetag

Von Schottland nach Norwegen, von Invergordon nach Bergen, musste unser Schiff knapp 800 km zurücklegen. Das brauchte einen Seetag. Wir hatten aber genug Beschäftigung und Unterhaltung an Bord, hatten inzwischen auch sympathische Menschen aus dem Münsterland kennengelernt, so dass Langeweile nicht aufkommen konnte! 

Dabei gab es durchaus Möglichkeiten, die wir aber nicht nutzten: Glücksspiele, Fitnesstraining, Plantschen im Wasser…

In der Ferne sahen wir Bohrplattformen. Eine davon dürfte die Troll A gewesen sein. Im Internet ist zu lesen:
Die Troll A ist die größte Gasförderplattform und gleichzeitig die größte Bohrinsel der Welt. Sie dient der Förderung von Erdgas aus dem Troll-Gasfeld in der norwegischen Ausschließlichen Wirtschaftszone der Nordsee.

Technische Superlative: Die Plattform braucht Hochspannungs-Gleichstrom, der über 70 km von der Erdgasaufbereitungsanlage Kollsnes auf der Insel Oøy zugeleitet wird. 60.000 Volt, 88.000 Kilowatt. Asea Brown Boveri (ABB) hat das realisiert.

Der Seegang war schon recht heftig, aber es sollte zwei Tage später noch dicker kommen…

7. Reisetag 

Wir hatten den ganzen Tag Zeit, Bergen zu besichtigen. Am Vormittag hatten wir uns von einem Führer Einiges zeigen lassen und erkannten schnell: Man bräuchte mindestens eine Woche…
Bergen hat fast 300.000 Einwohner. Es ist die regenreichste Stadt sowohl Norwegens als auch Europas, aber wir kamen überwiegend trocken durch. Der Hafenbereich Bryggen (Landungsbrücken, Kai), früher Tyske Bryggen (deutscher Kai), ist besonders interessant, zumal auch die Festung dort angrenzt. Von ihr haben die  Håkonshalle und der Rosenkrantzturm besondere architektonische und historische Bedeutung. 

Der Rosenkrantzturm ist das markante Gebäude auf dem folgenden Foto. Er repräsentiert 500 Jahre alte Vergangenheit neben praller Gegenwart: Beeindruckende Schiffe ohne Ende…

Ganz in der Nähe ist dort die Standseilbahn zum Fløyen, einem nur gut 300 m hohen Berg. Der Fløyen ist eine der Hauptattraktionen Bergens, er bietet angeblich eine großartige Panoramasicht und sogar ein Freilichtkino.

Bergen ist offenbar eine großartige Stadt, die man hier in der gebotenen Kürze nicht beschreiben kann. Wir bieten nur noch ein paar Eindrücke. 

Häuser am Hafen mit dem bergigen Hintergrund:

Trolle werden variantenreich angeboten:

Edward Grieg, der in Bergen geboren wurde und auch dort starb, wird natürlich auch mit einem Museum und einem Denkmal geehrt.
Vorweg ein bisschen Biographie aus unserem Bord-Fernseher:

Ein paar Meter weiter sieht man die etwas rätselhaft eingerahmte Statue des Bergener Geigers Ole Bull, der im 19. Jahrhundert als Paganini des Nordens galt.

Überhaupt gibt es in der Innenstadt viele beeindruckende Skulpturen

 Hier wird  Snorri  Sturluson  geehrt, ein isländischer Skalde (Dichter) und Politiker aus dem 12. Jahrhundert, der seinerzeit auch Bergen besuchte. 

Die Marienkirche ist eine romanische Basilika aus dem 12. Jahrhundert, die hauptsächlich von den Hanse-Kaufleuten genutzt wurde:

Das folgende Gebäude aus dem 19. Jahrhundert ist keine Kirche, sondern ein Kjøttbasar, ein Fleischbasar, in dem aber auch Restaurants zu finden sind.

Erwähnenswert ist, dass Bergen Pionier bei der Behandlung und Bekämpfung der Lepra war. Es gab eine Leprastation seit dem 15. Jahrhundert, und 1873 entdeckte Hansen in Bergen den Lepraerreger!

Der Regenbogen, vom Schiff aus gesehen, stand für einen Bergen-typischen Abschied von dieser schönen Stadt.

8. Reisetag 

In der Nacht war unsere AIDAsol von Bergen aus ein Stück nach Norden und dann in den Sognefjord, den längsten und tiefsten Fjord Norwegens, gefahren und hatte vor Vik geankert.
Der Fjord erstreckt sich über 200 km landeinwärts. Zu den zahlreichen Verästelungen zählt der Nærøyfjord, der schmalste Fjord Europas, der von unserem Schiff nicht passierbar ist. Wir erlebten ihn trotzdem. Die folgende Karte zeigt den Weg der AIDAsol (blaue Pfeile), des Busses (grüne Pfeile) und dann der MS Fjord Lady (rote Pfeile), mit der wir durch den aufregend schönen Nærøyfjord zurück nach Vik kamen. 

Die Rettungsboote der AIDAsol dienen immer als Tenderboote, die uns bei Bedarf an Land – hier nach Vik – brachten. 

Vik ist eher ein Dorf, es hat etwa 2.000 Einwohner. Wir fanden nur die Kirche von 1877 eines Fotos würdig:

Gern gesehen hätten wir hier die Stabkirche Hopperstad aus dem 11. Jahrhundert, aber das war zeitlich nicht einzurichten.

Die Busfahrt führte uns zunächst durch beschauliche Landschaften.

In ca. 1.000 m Höhe schauten wir auf die Wolken in den Tälern. 
Häufig wurden wir durch Tunnel geführt.

Die meisten Norweger haben angeblich ein Ferienhaus in den Bergen oder am Fjord, im Allgemeinen ohne Strom und Wasser…

Nach etwa zwei Stunden Fahrzeit endete die Busfahrt zunächst am Hotel Stalheim, das aber wegen des anstehenden Winters bereits geschlossen war. Das Hotel ist von einiger Berühmtheit. Kaiser Wilhelm II. war 25 mal hier. Es hat aber auch eine unglaublich schöne Lage zwischen den Bergen, wie auf dem übernächsten Bild aus dem Internet zu sehen ist. 

Im benachbarten Gudvangen stiegen wir um auf die MS Fjord Lady, die uns in etwa zweistündiger wunderschöner Fahrt durch den Nærøyfjord zurück nach Vik brachte.

Wasserfälle überall. Auf den Bergen war schon Schnee zu sehen.

In der Umgebung von Vik kommt die seltene Gesteinsart Anorthosit vor, die wegen ihrer marmorähnlichen Schönheit für architektonische Zwecke gefragt ist, aber auch für die Herstellung von Steinwolle verwendet wird . Sie besteht hauptsächlich aus dem Mineral Anorthit,  ein Calcium-Alumosilikat der Formel Ca(Al2Si2O8).

Hier wird Anorthosit verladen:

Auf der Höhe von Vik erregte dieses Denkmal Aufsehen. Kaiser Wilhelm II. hat es mal gestiftet. Aber es stellt nicht ihn selbst, sondern den legendären Wikinger Fritjof dar!

Das Foto aus dem Internet zeigt ihn deutlicher.

 9. Reisetag 

Eine morgendliche WhatsApp-Nachricht, die SIE an ihre Familie schrieb:
Ich glaube es immer noch nicht so ganz: Wir hatten heute Nacht auf der Fahrt von Vik nach Rosendal Orkanstärke 12, die Wellenkämme schlugen bis zu unserem Balkon auf dem 8. Deck. … Jetzt ist es ruhiger, aber unser Schiff umrundet immer noch die Anlegestelle und kann nicht ankern. Das ist doch mal ein Abenteuer!? 

Gegen 11 Uhr konnten wir endlich mit Tenderbooten an Land gehen. Wir hatten aber einen Ausflug zur Baronie Rosendal gecancelt und beschränkten uns in dem nicht sehr aufregenden Rosendal auf ein bisschen Einkaufen.

Man kann auch an Bord einen Resttag gut verbringen!

 

10. Reisetag

Stavanger hat etwa 150.000 Einwohner. Die Stadt ist durch die Öl- und Gas-Industrie groß, stolz und reich geworden. Wir erkundeten sie vor allem mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus.

Die Domkirche aus dem 12. Jahrhundert mit besonders schönen Skulpturen an der Ostseite:

Der ehemalige Feuerwachturm Valbergtårnet.  Wir hielten ihn zunächst für eine Kirche…  

Passend zu seinem früheren Verwendungszweck hat man vom Valbergtårnet einen guten Ausblick über die Stadt. Unser Schiff wirkt von hier aus fast bedrohlich. 

Die Geschützrohre am Valbergtårnet drohen zurück…

Holzbauweise und die Farben Weiß, Rot oder Gelb sind kennzeichnend für norwegische Häuser. 
Hier zwei Restaurants: 

Wie schon in Bergen, fiel uns auch in Stavanger die Fülle von Skulpturen auf. Unsere Beispiele beginnen mit einem Wikinger und enden mit einem Admiral namens Cornelius Cruys.

Norwegische Trachten mit typischem Schmuck, die auch heute noch getragen werden: 

Von unserem Bus aus fielen die eleganten Fahrradweg-Überführungen auf, hier über einen Kreisel:

Hochinteressant fanden wir das Öl-Museum. Es betrifft ja den Nerv Stavangers und ist entsprechend gut gemacht.
Das folgende Bild ist als großes Poster am Eingang des Museums angebracht. Es zeigt die vor Stavanger noch im Bau befindliche Bohr-Plattform Statfjord B sowie rechts das britische Schiff RMS Queen Elisabeth 2, das dort offenbar unterwegs war. Das war in 1980.

Wir ergänzen: Die Plattform war ein Jahr später fertiggestellt, wurde dann von 8 Schleppern 422 km weit in das Statfjord-Ölfeld gezogen. Dabei war die Basis 130 m tief unter Wasser.

Die Plattform B arbeitet dort zusammen mit den Plattformen A und C bis heute. Alle hatten sich trotz gewaltiger Herstellungs- und Betriebskosten nach einem Jahr amortisiert.
Die Geschichte der Öl-Industrie ist voll von unglaublichen Fakten! 

Ein paar Bilder aus dem Öl-Museum sollen die Fülle der Informationen andeuten, die dort geboten werden:

Die Bohrkronen sind mit synthetischen Diamanten besetzt! 

Einiges wurde draußen gezeigt, z. B. eine Überdruck-Kammer. In ihr werden in der Tiefe des Meeresbodens Pipeline-Rohre schweißtechnisch repariert.

Zu den Außenobjekten gehört auch dieses ausgemusterte Bohrgestänge: 

Unter klimapolitischen Gesichtspunkten muss man sich fragen, ob in Stavangers Zukunft das Öl nur noch im Museum Bedeutung haben wird. 

11. Reisetag

Dieser Tag galt Kristiansand, einer schönen Stadt mit gut 100.000 Einwohnern. Das Internet bietet dieses Bild: 

Der Namensgeber der Stadt war Christian IV., der bis 1648 immerhin 60 Jahre lang  König von Dänemark und Norwegen war. Eine Bronzeskulptur zeigt ihn nicht gerade vorteilhaft…

Die Häuser in der Stadt verraten einigen Wohlstand.
Hier sieht man, dass Kristiansand früher passender Christiansand hieß.

Entdeckung der Insellandschaft hieß der Ausflug, den wir mit einem Motorschiff machten. Die Werbung sagt: „In Kristiansand spielt sich das Leben hauptsächlich an der Küste ab. Der Archipel besteht aus Tausenden von Inseln, eine schöner als die andere.“ Ein Bisschen davon sahen wir:

Man braucht Geld und wohl auch Beziehungen, um an den Ufern bauen zu können und zu dürfen – so sagte man. 

In der Ferne sahen wir etwas, das an ein Dino-Skelett denken ließ. Es war aber ein Schiffsaufsatz zum Verlegen von Pipelines:

Die felsigen Ufer beeindruckten:

Zurück im Hafen. Die ehemaligen Getreidesilos werden aufgeschnitten und zu einem Kunst-Haus umgebaut: 

Abschiedsstimmung! 

12. und 13. Reisetag

Wir hatten noch einmal einen Seetag, um die 650 km von Kristiansand bis Hamburg zurückzulegen – die gesamte Fahrstrecke war etwa 3.500 km. Wir hatten also Zeit zum Entspannen und zum Packen der Koffer. Dass die alle am Ende in Hamburg wieder in die richtigen Hände kamen, war schon eine logistische Meisterleistung von AIDA!

Vor der Zug-Heimreise besuchten wir in Hamburg noch die Michaeliskirche, den Michel, die bedeutendste Barockkirche Norddeutschlands.


Es war eine schöne und interessante Reise!

 

 

Mauritius

 

 

Unsere Fernreise vom 12. bis 23. Mai 2022 :

MAURITIUS

 

Das Wappen von Mauritius, 1906 von den Briten ihrer Kronkolonie verordnet, später von der Republik übernommen.  
Auf den im 17. Jh. ausgestorbenen Dodo kommen wir noch zurück. 
Dem Nichtlateiner sei zugeflüstert:  „Stern und Schlüssel des Indischen Ozeans“. 

Die Flagge:

Die Währung: 50 Mauritius-Rupien = ca. 1 €

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Von der Ostküste Afrikas aus kommt man mit einem 1.000-km-Schritt ostwärts nach Madagaskar, mit einem zweiten nach Mauritius. Die Insel ist nur etwa 60 x 50 km groß, sie hat etwas weniger Fläche als das Saarland.

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Die Insel Mauritius wurde erst Anfang des 16. Jahrhunderts von Europäern entdeckt. Zunächst war sie Stützpunkt der Portugiesen, wurde dann in etwa 100-Jahre-Abständen von den Niederländern (die gaben der Insel den Namen – zur Ehre des Prinzen Moritz von Oranien > lat. Mauritius), den Franzosen und schließlich (1810) den Briten übernommen. Letztere gewährten 1968 die Unabhängigkeit. Seit 1992 ist Mauritius eine demokratische parlamentarische  Republik.

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Unser Auswärtiges Amt urteilt: 
„Mauritius hat seit der Unabhängigkeit 1968 eine rasante Entwicklung durchlaufen und liegt heute in vielen Bereichen an der Spitze Afrikas. Seit Anfang 2020 ist Mauritius  …  in den Kreis der “high-income- countries” aufgerückt und ist laut EIU-Democracy Index die einzige „volle“ Demokratie des Kontinents. Die Menschenrechtslage ist insgesamt gut. Presse- und Meinungsfreiheit sind gewährleistet und die Medienlandschaft ist vielfältig.“ 

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Unser Flug: 11 1/2 Stunden mit der Boeing 767 – 300 über Kroatien, Kreta, Ägypten, Somalia…

Unser Hotel: Victoria Beachcomber
in der Stadt Balaclava, District Pamplemousses.

Vom Balkon unseres Zimmers aus: üppige Kokospalmen, endloser Strand:


Gastronomie immer direkt am Pool und/oder Strand:




Aufregend schöne Botanik überall:

Nicht Sand-, sondern Korallen-Strand!
Die Felsen sind, wie die Insel überhaupt, vulkanischen Ursprungs. 

 

Am Horizont waren gelegentlich Überseedampfer zu sehen, die
wohl im benachbarten Port Louis angelegt hatten.

 

Für die Touristen wurden alle typischen Strandvergnügungen wie Bootsfahrten, Tauchen, Schnorcheln, Paragliding  und sogar Angeln, vom Boot aus, angeboten.  

 

 Zu unseren Indoor-Vergnügungen zählten Pool-Billard und Snooker:

Draußen war abends und nachts auch einiges los – vom Zimmer aus aber nicht zu hören. 

Unser Ding war mehr das Genießen des Sonnenuntergangs: 

 

Die Flora und Fauna der Insel waren wegen der isolierten Lage der Insel bis zum Auftreten menschlicher Bevölkerung weitgehend endemisch und artenarm. So soll es bis auf die Fledertiere keine landbewohnenden Säugetiere gegeben haben.  Und bei den Vögeln war der bis dahin heimische Dodo, wie schon erwähnt, zum Aussterben verurteilt. An seine Stelle sind invasive Arten getreten. Zu ihnen gehört die Hirtenmaina, die sich hier beim Frühstück aus der Hand füttern ließ . Die Art wird als Bedrohung für die angestammten Ökosysteme gesehen und steht deshalb auf der Liste der 100 of the World’s Worst Invasive Alien Species.

 

Nicht als Bedrohung eingestuft sind die wesentlich scheueren Sperlinge und Sperbertauben.

Abends sahen wir zahlreiche Flughunde, wahrscheinlich Maskarenen-Flughunde. Weil sie Mangos und Litschis fressen, hat die Regierung die teilweise Bekämpfung dieser Fledertiere angeordnet. 
Für das deutlichere zweite Bild haben wir uns, wie auch sonst gelegentlich, bei Wikipedia bedienen müssen. 

 

Einen Tagesausflug verbrachten wir auf einem Katamaran in der Umgebung der Île aux Cerfs, der Hirscheninsel, die vor der Ostseite Mauritius‘ liegt. Die Insel ist nur 1 x 1/2 km groß, aber sowohl von der See- als auch von der Landseite aus eine Attraktion.
Es war eine sehr nasse und etwas anstrengende Angelegenheit für uns, über zwei Zubringerboote auf den Katamaran zu gelangen, aber es lohnte sich! 

  

Getaucht und geschnorchelt wurde auch – und gegrillt. 

In Fischfarmen werden Doraden „produziert“: 

Auf der – nicht bewohnten – Île selbst bewunderten wir die (epiphytisch wachsenden) Banyan-Feigen mit ihren gewaltigen Luftwurzeln: 

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Zu „Île aux Cerfs“: Auf Mauritius wird ganz überwiegend die Kreolsprache Morisyen gesprochen. Sie basiert weitgehend auf dem Französischen. Indische und chinesische Sprachen sind auch dabei. Regierungsamtlich ist Englisch vorgegeben. Die Städte- und Straßennamen sowie die Medien werden aber von Französisch beherrscht.

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 Die Hauptstadt, Port Louis, hat 150.000 Einwohner. Sie ist teils eine moderne Weltstadt, teils repräsentiert sie den historisch gewachsenen Schmelztiegel verschiedenster Ethnien und Kulturen.
Den besten Überblick hat man vom hochgelegenen Fort Adelaide, einer britischen Festung aus dem frühen 19. Jahrhundert. 

Einige Fotos zeigen die Stadt aus der Nähe: 


Die Rinnen an den Straßenrändern sollen nur das Regenwasser
ableiten:

 

Ein Blick in den Hafen

 

Sehr schöne Parks, oft mit Erinnerungen an die Zeit der britischen Kronkolonie: 

 

 Das modernste Viertel der Stadt: Le Caudan Waterfront.
Hier findet man vor allem Geschäfte und Restaurants, aber auch Kinos, Bars, Banken, ein Hotel und ein Casino.



Links unser guter Fahrer und Führer, Rosario. 

 

Für die Matisse-Ausstellung hatten wir keine Zeit…

 

Etwa die Hälfte der Mauritier sind Hinduisten, ein Viertel  Christen (hauptsächlich Katholiken), der Rest vor allem Moslems (Sunniten). Man toleriert einander. 

Hier ein Blick in die 200 Jahre alte Kathedrale von Port Louis. 

 

Zum Besuch von Mauritius gehört das Interesse an alten Briefmarken. Wir besuchten in Port Louis das Postal Museum , in dem man einen ganzen Tag mit der Bewunderung der philatelistischen Schätze verbringen könnte. Ein paar hundert Meter weiter gibt es noch das private Blue Penny Museum, in dem wenige  Minuten am Tage je ein Original der berühmten blauen (two pence) und roten (one penny) „Mauritius“ von 1847 zu sehen sind. Uns hat der Anblick der Kopien genügt…

 

Immer noch Port Louis: der große Zentral-Markt.
Die Preise sind ähnlich wie bei uns. 

Die Chouchous (oben links auf dem Regal), woanders auch Chayote genannt, sind auf Mauritius ein häufig verwendetes Gemüse. 

Hier sind sie Bestandteil einer unserer Mahlzeiten in einem typischen mauritischen Restaurant.


Weiter in Port Louis: Im Mauritius Museums Council besuchten wir sowohl das Naturhistorische Museum als auch die „WWI & WWII Gallery“, eine Ausstellung über die beiden Weltkriege und den Anteil mauritischer Soldaten daran. 

Das Naturhistorische Museum zeigt eine großartige Sammlung von präparierten Tieren, vornehmlich Meeresbewohnern, geht aber auch auf den vor fast 350 Jahren ausgestorbenen Dodo ein. 

 

Die Weltkriege-Ausstellung zeigt unerhört faktenreich und bewegend, wie die beiden Kriege begannen und abliefen und zu zigmillionen Opfern führten, unter denen auch zahlreiche Mauritier waren, die auf der Seite der Briten kämpften. 

 

Im Süden der Insel, am Kratersee Grand Bassin, befindet sich das größte mauritische Heiligtum der Hindus. Hierher pilgern zum wichtigsten hinduistischen Fest, Maha Shivaratri, jedes Jahr etwa eine halbe Million Menschen (Mauritius hat nur 1,3 Millionen Einwohner). 

Man wird begrüßt von einer riesigen, 33 m hohen, Shiva geweihten Statue:

Nahe dabei ist eine ähnlich große Durga-Statue. Sie soll 400 Tonnen wiegen.

Die Fotos mussten wir aus dem Internet nehmen, weil wir dieses Mal bei schlechtem Wetter unterwegs waren…



Am See befinden sich außer dem eigentlichen Tempel zahlreiche kleinere Statuen von hinduistischen Gottheiten, darunter Ganesha, Sohn Shivas. Er ist uns besonders fremd – er hat einen Elefantenkopf, sein Reittier ist eine Ratte. Er genießt hohe Verehrung. 

 

 

Ebenfalls im Süden Mauritius‘ liegt das Städtchen Chamarel, bekannt durch den Black River George Nationalpark, den Chamarel-Wasserfall und die Siebenfarbige Erde, unterschiedlich verwitterte eisenhaltige Lava.

 

Der Trou aux Cerfs (Hirschenloch) ist ein viel besuchter Vulkankrater, umgeben von üppigen Waldgebieten – eine Regenwaldsituation. Aber das früher stark bewaldete Mauritius ist heute auf 17 % Bewaldung zurückgefallen, an die Stelle von Ebenholz sind weitgehend invasive Baumarten getreten. 


Ein Blick auf die nahegelegene Süd-West-Küste

 

Die landwirtschaftlich genutzten Flächen dienen zu fast 90 % dem Zuckerrohr-Anbau, der vielen Mauritiern Arbeit gibt. Die Zuckerproduktion ist trotzdem wegen sinkender Preise zu einer sehr kleinen Säule (2 %) der mauritischen Wirtschaft geschrumpft, viel stärker sind der Tourismus und die Textilindustrie.
Es war interessant zu sehen, wie Landflächen für die agrarische Nutzung hergerichtet werden: Mit schweren Maschinen müssen zunächst die vulkanischen Steinbrocken herausgeholt und an den Feldrand geschafft werden. Dann kann das Zuckerrohr gepflanzt werden, das bis zu 6 m hoch wird. Es wird zur Ernte abgeschnitten, wächst bis zu 8 Jahre immer wieder aus. 

Zucker ist nur eines der Produkte aus dem Zuckerrohr. Aus der Melasse, die bei der Verarbeitung zu Zucker anfällt, wird durch Vergärung Alkohol gewonnen, der als Rum oder Bioalkohol (Treibstoffzusatz) verkauft wird. Die zerquetschten und ausgelaugten Rohre, Bagasse, sind Rohstoff für kompostierbare Verpackungen, werden aber auch als Brennstoff verwendet – nur in den Kraftwerken, denn geheizt werden muss auf Mauritius wegen des warmen Klimas praktisch nicht.
Daraus könnte man schließen, dass Mauritius ökologisch hervorragend aufgestellt ist, und unser Fahrer vermittelte uns in Übereinstimmung mit manchen Medien den Eindruck, Mauritius sei praktisch klimaneutral. Aber der hohe Energiebedarf wird doch zu rund 80 % mit Kohle und Schweröl aus Südafrika gedeckt. 


 

Curepipe, die mittelgroße Stadt in der Mitte des Südens, bot uns Besonderes: Eine Fabrik, die sich auf die Herstellung von Schiffsmodellen spezialisiert hat. Ihr Angebot ist unglaublich reichhaltig und hochwertig und – soweit wir es sehen konnten – weitgehend Handarbeit. 
(Es war „Le Port“ oder „Comajora“. Es gibt dort mehrere Firmen dieser Art.)

Wir konnten der Verführung nicht widerstehen: Diese Gorch Fock ist jetzt bei uns. 

 

Mit einem Blick auf die schöne Umgebung von Curepipe verlassen wir den Süden Mauritius‘.

 

Im Norden der Insel ist die Stadt Pamplemousses nicht nur wegen ihres prächtigen Botanischen Gartens eine Attraktion, sondern auch wegen des in unmittelbarer Nähe (im Örtchen Mapou) liegenden Chateau de Labourdonnais. Dieses wurde benannt nach Bertrand-François Mahé de La Bourdonnais, der im 18. Jh. Gouverneur der Maskarenen (Inselgruppe, zu der Mauritius gehört) war. Er begründete den Zuckeranbau in großem Maße und kaufte dafür so viele Sklaven aus Madagaskar und Afrika, dass bei einer Volkszählung 1776  die Sklaven 85 % der 34.000 Inselbewohner ausmachten. Heute berufen sich zahllose Mauritier, wie auch unser Fahrer, gern auf diese Herkunft.

Das Chateau ist eine prachtvolle Villa aus der Kolonialzeit, es ist von einem wunderschönen Park umgeben.

Ein alter Mango-Baum:


Ganz im Nordwesten liegt Grand Baie, das der Marco Polo als die Côte d’Azur von Mauritius beschreibt. Wir zeigen nur ein Foto von der Küste. Abends und nachts soll dort viel mehr los sein… 

Etwas weiter westlich fanden wir einen großen katholisch-christlichen Friedhof interessant. Es gibt dort nur Steinernes zur Gestaltung der Grabstellen, kein Grün.

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Das Ende eines sehr schönen Urlaubs naht.
Symbolik?

 


Für die Nachwelt: Es war Corona-Zeit.
Rückflug nur mit Negativ-Test, und mit Maske, auch im Flugzeug!




  ENDE

 

 

Rhône-Flussfahrt

27.09. bis 07.10.2021

Unsere Flusskreuzfahrt
auf der Rhône und der Saône

Flug von Düsseldorf nach Lyon.

Der Reiseplan: Von Lyon aus mit dem MS Annabelle zunächst nach Norden, den schiffbaren Teil der Saône aufwärts, dann nach Süden die Saône und Rhône abwärts. Dabei Tagesausflüge mit dem Bus.

Vom Flughafen Lyon Saint-Exupéry aus kommt man in die Großstadt Lyon (eine halbe Million Einwohner – mit dem Umland über zwei Millionen). Der Stadtteil La Part-Dieu ist ein besonders moderner mit dem Geschäfts- und Bankenviertel. Das übernächste Bild (aus Wikipedia) zeigt ihn von oben.

Am Liegeplatz der Annabelle hat die Rhône eine beachtliche Breite. 

So sieht die Annabelle in voller Schönheit auf dem Prospekt des Veranstalters Phönix aus:

Am Ankunftstage erkundeten wir die Umgebung. Ganz in der Nähe sahen wir die große Schwimmanlage mit den auffälligen Beleuchtungstürmen, das Centre nautique Tony Bertrand. Es wurde erbaut für die Kandidatur Lyons für die Olympischen Sommerspiele 1968 und inzwischen auf einen hochmodernen Stand gebracht. 

Unsere Kabine ließ nichts zu wünschen übrig, wie überhaupt eigentlich alles gut war, der Service, die Vergabe fester Tischplätze (wir hatten zwei angenehme Tisch-Nachbarinnen) für die gesamte Reisezeit und besonders auch die Küche!


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Das Highlight des zweiten Tages war die Busfahrt von Mâcon – dorthin war die Annabelle über Nacht gefahren – zur Abtei Cluny. Unterwegs sahen wir die superschnellen TGV-Züge, aber auch friedlich weidende Rinder der Charolais-Rasse, weiße Tiere aus der Umgebung von Charolles, deren Fleisch besonders schmackhaft sein soll.

Unmittelbar vor der Abtei hätten wir den Geschmackstest machen können…

Die Abtei Cluny lässt die außerordentliche Bedeutung, die sie  in der Vergangenheit hatte, immer noch spüren, obwohl nur noch ein Zehntel der Bausubstanz vorhanden ist. Das Meiste ging in der Nach-Revolutionszeit verloren, als die Gebäude als Steinbruch verwertet wurden.

Das Modell zeigt die nach dem 11. Jahrhundert entstandene Ausdehnung.

Dieses Modell zeigt, stärker eingefärbt (unten und rechts oben), die noch erhaltenen Gebäudeteile:

Das hier rot markierte Seitenschiff ist, in Teilen restauriert, besonders beeindruckend:

Hier noch einer der üppig gestalteten Wasserspeier:

Heute ist in der Abtei die Ecole Nationale Superieure d’Arts et Métiers untergebracht, wie man über dem Eingang lesen kann. Sie gehört zur Elitehochschule Arts et Métiers ParisTech . Die französischen Grandes Écoles werden im Allgemeinen höher bewertet als die Universitäten!

Eine stolze Meldung der Hochschule:

Die Studenten tragen besondere Kutten. Sie werden in zwei vorbereitenden Jahren hart herangenommen und ausgesiebt, so dass im eigentlichen Studium praktisch jeder zum Abschluss kommt und dann hervorragende Karriere-Aussichten hat.

Diese Blickfänge im Pflaster weisen Touristen den Weg zu den Sehenswürdigkeiten:

Nach Cluny brachte uns der Bus nach Chalon-sur-Saône. Unterwegs erzählte unsere Führerin von der spätmittelalterlichen rührenden Geschichte um Abaelard und seine Schülerin Heloise, die sich in dieser Region abgespielt haben soll.
Und noch etwas ganz anderes Regionales: Das Bressehuhn, nach der Landschaft Bresse benannt. Roter Kopf, weiße Federn, blaue Beine erinnern an die Nationalfarben Frankreichs. Das Huhn wird mit Bodenhaltung aufgezogen und erst in seinen letzten zwei Wochen gemästet. Dann ist es eine Gourmet-Spezialität. Über eine Million davon werden alljährlich „hergestellt“.

Chalon-sur-Saône (wohin unser Schiff inzwischen gefahren war), ist eine Stadt mit knapp 50.000 Einwohnern und einer hochkomplexen Geschichte. Man ist stolz auf den Photographie-Erfinder Nicéphore Niépce und ehrt ihn mit einem großen Museum. Bemerkenswert sind viele Gebäude und die Kathedrale St. Vincent:


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Am 3. Tag, dem 29.09., haben wir uns Ruhe gegönnt und nur noch einmal Chalon-sur-Saône durchwandert, diesmal ungeführt. 

Die gewaltigen Lampen mit den auffälligen Säulen wurden vom Stahlhersteller Schneider gespendet.

Das Museum Vivant Denon zeigt eine Kunst- und Archäologiesammlung.

Ab Mittag mussten wir zurück an Bord sein: Es ging zurück nach Lyon – eine beschauliche Flussfahrt.
Von den Landschaften her gesehen kamen wir also aus Burgund in die Auvergne und waren später, im Süden, in der Provence.

Man sieht im nächsten Bild, dass man schon bei kleineren Schiffen darüber nachdenken konnte, ob die Höhe der Brücken immer für die Durchfahrt reicht. Auf unserem Schiff musste oft auf dem Sonnendeck aufwendig alles weggeräumt oder flachgelegt werden.

Die Schleusen-Passagen waren oft interessant. Auf der Saône-Strecke hatten wir drei, auf der anschließenden Rhône-Strecke zwölf Schleusen, und das jeweils in beiden Richtungen!

Überraschung in der Kabine: Unser Service-Personal hinterließ oft originelle Handtuch-Kunstwerke:

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Der 4. Tag war Lyon und insbesondere dessen Wahrzeichen, der Basilika Notre-Dame de Fourvière, gewidmet. Sie wurde erst ab 1872 neben der sehr viel älteren Kapelle gebaut, aus Dankbarkeit dafür, dass Lyon im deutsch-französischen Krieg 1870/71 von preußischer Besetzung verschont geblieben war.

Ausschließlich private Sponsoren sollen die im historistisch-eklektizistischen Stil erbaute Kirche finanziert und bis heute erhalten haben. Sie ist unerhört prächtig, man versteht, dass sie zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört!

Die Notre-Dame de Fourvière überragt Lyon im wörtlichen Sinne. Das gilt auch für den 1892–94 errichteten „kleinen Eiffelturm“, den Tour métallique de Fourvière. Er soll als antiklerikaler Gegenakzent zur Basilika gedacht sein, aber angeblich auch als Ersatz des Pariser Originals dienen für Lyoner, die sich die Reise zur Hauptstadt nicht leisten können oder wollen…

In der Altstadt waren viele interessante Geschäfte zu entdecken.

Lyon ist eine Seidenweberstadt!

Alte Gebäude mit historischem Hintergrund: Hier der Treppenturm „Tour Rose“.

Als touristische Attraktion gelten auch die Museen für Stadtgeschichte (MHL) und Marionettenkunst (MAM) Gadagne, vor deren Eingang die Horloge Charvet, auch „Horloge aux Guignols“ (Guignols sind die Kasper des Puppenspiels) genannt, steht. Sie wurde vor über 150 Jahren gebaut, aber zuletzt in diesem Jahr verfeinert und restauriert. Bemerkenswert fanden wir auch ihr Glockenspiel mit sich bewegenden Figuren!

Wir lernten auch eine Traboule kennen: einen Durchgang durch die Häuser und Innenhöfe hindurch, mit dem man auf eine andere Straße kommt. Die Traboules halfen, mit der Enge und dem Platzbedarf in der Altstadt zurechtzukommen.

Aber Lyon ist natürlich auch in der Gegenwart angekommen, wie die öffentlich reichlich angebotenen Elektro-Fahrräder zeigen:

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Der 5. Reisetag (1. Oktober).
In der Nacht hatte die Annabelle von Lyon aus die Fahrt flussabwärts angetreten. Auf dieser Route wurden wir zunächst in Le Pouzin gleich nach dem Frühstück zum Busausflug in die „Schluchten der Ardèche“ entlassen.

Ardèche steht sowohl für das Département Ardèche als auch für den Fluss, der dem Département seinen Namen gegeben hat. Die Schluchten ergeben sich daraus, dass die Ardéche sich durch das Zentralmassiv hindurchgearbeitet hat.

Ein Touristenmagnet ist der Ardéche-Durchbruch in Brückenform:

Ein Gemälde beschreibt die frühere Nutzung der Brücke.
Heute ist sie verboten.

Wir besuchten eine der großen Lavendel-Plantagen.
Bei dieser wird auch Lavendel-Öl gewonnen (durch Wasserdampf-Destillation).

Verkauft wird dort auch eine Vielzahl von Lavendel-Produkten.
Unsere Führerin sagte, nur die Lavendel-Variante Aspic (Lavandula Latifolia) sei besonders heilsam, sie habe damit ihre Arthrose oder sogar Arthritis erfolgreich behandelt…


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Am 6. Tag lagen wir mit dem Schiff bereits in Avignon. Die Stadt hat knapp 100.000 Einwohner.
Sie ist vor allem dadurch bekannt, dass sie von 1309 – 1377 und dann noch einmal von 1379 – 1411  Papstsitz war.
Oder noch mehr durch „Sur le Pont d’Avignon“? Wir erfuhren, dass „sur“ auf einem Übermittlungsfehler beruht, richtig wäre „sous“. Man tanzte, wenn überhaupt, unter der Rhône-Brücke Pont Saint-Bénézet, nicht auf ihr!

Die Brücke stammt aus dem 12. Jahrhundert, hatte 22 Bögen und war mit über 900 m lange Zeit die längste Brücke Europas. Kriege und Hochwasser führten immer wieder zu Zerstörungen, bis sie im 17. Jahrhundert aufgegeben wurde. Es gibt nur noch 4 Bögen. Auf einem der Pfeiler wurde eine Doppelkapelle gebaut.

Ein alter Stich (1840) aus Wikipedia verdeutlicht die Situation: 

Die gewaltige Stadtmauer aus der Zeit der Päpste hat auch die Aufgabe, gegen das Rhône-Hochwasser zu schützen.

Man sieht es nicht, aber auch wir haben die Rundfahrt durch das quicklebendige Avignon genossen.

Neben dem Papstpalast, auf einem Felsenhügel, befindet sich die Kathedrale von Avignon oder Cathédrale Notre-Dame des Doms d’Avignon, die sowohl von den Päpsten benutzt wurde, als auch heute Sitz des Erzbischofs von Avignon ist. Gekrönt wird sie von einer fast 5 Tonnen schweren vergoldeten Statue, die (nur) die Jungfrau Maria zeigt.

(aus Wikipedia)

Wir haben natürlich den Weg nach oben nicht gescheut und haben die Kathedrale  – sie wurde im 12. Jahrhundert begründet und ist überwiegend romanisch  –  auch innen angeschaut. Sie wirkt auf den ersten Blick erstaunlich zurückhaltend ausgestattet, ist aber voller historischer Schätze. Kein Wunder, dass sie, wie auch der Papstpalast und die Brücke von Avignon, zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört! 

Von dort oben hat man auch einen Ausblick über die Gärten des Palastes hin zur Brücke von Avignon.

Diese Pracht gehört noch zu den Gärten.

7 Päpste und 2 Gegenpäpste residierten in Avignon!
Wenden wir uns ihrem Palast zu:

Hinter der Fassade verbirgt sich eine Fülle von meist gewaltigen Räumen, die zum Teil noch die originale Ausmalung und Ausstattung aufweisen oder andeuten.

Nur ein Beispiel: der Speisesaal

Hier werden historische Skulpturen aufbewahrt:

Vor dem Palast fand gerade eine Demonstration von Impf- und Impfpass-Gegnern statt.

Etwas bürgerlicher: ein beachtlich großer Töpfermarkt, an dessen Rand ein Didgeridoo-Bläser Geld zu erspielen suchte.


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Am 7. Tag, dem 3. Oktober, fuhren wir mit dem Bus nach Marseille, der zweitgrößten Stadt Frankreichs. Der früher sehr schlechte Ruf Marseilles gilt heute (fast) nur noch für die Banlieues, die Vororte. Ansonsten ist Marseille heute die Szenestadt, die durchaus auch viele Pariser zum Umzug verleitet. 

Ein MUSS für Marseille-Besucher ist die Basilika Notre-Dame de la Garde, die die Stadt überragt. Sie ist eine alljährlich von etwa 2 Millionen Menschen besuchte, im 19. Jahrhundert erbaute Wallfahrtskirche im neuromanisch-byzantinischen Stil. 

Unsere Fotos waren perspektivisch unbefriedigend, deshalb zeigen wir ein Bild aus Wikipedia:

An Details sieht man, dass Vorläufer der Basilika eine Festung und eine Kapelle waren und dass die Gesamtanlage meist auch militärische Bedeutung hatte.

Im August 1944 wurde sie den deutschen Truppen wieder abgenommen.

1947 wurde sie von Karol Józef Wojtyła, der 1978 Papst Johannes Paul II wurde, besucht.

Die 11 m hohe Statue zeigt Maria mit dem winkenden Jesuskind, eine sicher ungewöhnliche Darstellung.

Ein Teil der unglaublichen Fülle von Yachten im Hafen. In der Ferne wieder das Wahrzeichen Marseilles, die Notre-Dame de la Garde.

Ausblicke zum Mittelmeer. Hinten links immer, kaum erkennbar, das Château d’If auf der Île d’If, früher eine Gefängnis- und Festungsinsel, heute eines der Wahrzeichen Marseilles. Das dritte Bild zeigt die Insel deutlicher (aus Wikipedia).

Banales: Müllberge in der schönen Altstadt, weil die Müllwerker streikten.

Marseilles ist ein bedeutender Containerhafen. Das wird hier originell beworben:

Im Alten Hafen konnten wir angenehm flanieren und im Café einen Smoothie nehmen. Am nächsten Tag erfuhren wir, dass durch die sich abzeichnenden Unwetter dort alles hoch überflutet war. Auch die Rhône führte zunehmendes Hochwasser, so dass das Unterfahren der Brücken kritischer wurde. Unser Schiff musste deshalb am nächsten Tag entgegen der Planung von Tarascon aus wieder nordwärts, nach Avignon, fahren. 

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Am 8. Tag starteten wir mit dem Bus (noch) von Tarascon aus in die Camargue. Das ist das etwa 600 km2 große Schwemmland zwischen den beiden Armen, mit denen die Rhône ab Arles bis zum Mittelmeer ein Delta bildet. 

Wir sahen die für die Camargue typischen weißen Pferde und die Flamingos (Foto aus Wikipedia) und Schilf und Tamarisken in großen Flächen, waren aber überrascht von den umfangreichen Reisfeldern. Die produzierte Reismenge ist so groß, dass sie den ganzen Bedarf Frankreichs decken könnte.

Eine Kleinstadt (2.000 Einwohner) in der Camargue, direkt am Mittelmeer gelegen,  ist Les Saintes-Maries-de-la-Mer. Sie ist eher unscheinbar, reizvoll ist die romanische Kirche Notre-Dame-de-la-Mer und eben die Küstensituation. Der Name der Stadt geht darauf zurück, dass man dort im 15. Jahrhundert glaubte, Reliquien zweier Jüngerinnen Jesu (Maria Kleophae und Maria Salome) gefunden zu haben. Daraus entwickelte sich ein Marienkult. 

In der Krypta der Kirche befindet sich die Statue der schwarzen Sara. Sie ist die Schutzheilige der Gitans (das sind lt. Wikipedia hauptsächlich spanischstämmige Roma). Die Stadt ist Wallfahrtsziel für Verehrer der Marien und der Sara.

In der Camargue werden in den Manaden Kampfstiere gezüchtet, vorwiegend für den in der Provence üblichen unblutigen Stierkampf, aber auch für die spanische blutige Variante. Hier wird einer der berühmtesten, Vovo, mit einem Denkmal geehrt.

Auf der Rückfahrt zum Schiff kamen wir an Arles vorbei, der Stadt, in der, wie zeitweise auch in Saintes-Maries-de-la-Mer, Vincent van Gogh lebte und arbeitete.

Vincent van Gogh, „Das Meer bei Les Saintes-Maries-de-la-Mer“ (1888):

In Arles gibt es eine Fülle von Sehenswürdigkeiten aus römischer Zeit und dem Mittelalter. Das modernste architektonische Kunstwerk ist der 56 m hohen LUMA-Turm, gestiftet von Maja Hoffmann, der vermögenden Aktionärin von Hoffmann- La Roche. Die Kunst-Sammlerin und -Förderin investierte etwa 150 Mio Euro in das Projekt Luma Arles. Der Turm wurde gebaut von Frank O. Gehry, der sich mit dem Guggenheim-Museum in Bilbao und zahlreichen anderen Bauten in New York, Hannover, Düsseldorf, Herford und anderen Städten einen Namen machte. Die folgenden Bilder (aus Wikipedia und von der Titelseite eines Buches über Gehrys Werke) zeigen den LUMA-Turm und das Herforder MARTa


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Am 9. Tag – das Schiff lag inzwischen in La Voulte – machten wir einen Busausflug zum Garten des vom Zen-Buddhismus inspirierten Eric Borja. Der Zen-Garten darf sich „Jardin remarquable“ nennen, ein vom Kultusministerium vergebenes Prädikat.

Es wird nur von Hand gearbeitet, motorisierte Geräte sind tabu…

Zurück auf dem Schiff, das jetzt Kurs auf Vienne nahm, konnten wir wieder die interessanten Uferregionen mit vielen Weingärten sehen.

An mehreren Plätzen sahen wir AKWs – hier das AKW Cruas im Kanton Le Pouzin. Es erzeugt 24 Milliarden kWh pro Jahr.
Laut unserer Führerin zahlen die Franzosen 8 Cent pro kWh Strom. 

Zum Abend hin gab es mit Blick auf das baldige Ende der Reise einen Kapitäns-Cocktail mit einigen freundlichen Worten und schließlich – bei „leichter Eleganz“ – ein Gala-Abendessen vom Feinsten!


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Am 10. Tag lag das Schiff zunächst in Vienne. Wir erkundeten die Stadt auf eigene Faust und waren am meisten beeindruckt von dem einzigen erhaltenen römischen Tempel in Frankreich. Er wurde um 40 n. Chr. dort errichtet.  


Korinthische Kapitelle

Ein modernes Kunstwerk an einer Ecke des Vorplatzes:

Abends dinierten wir im „Paul Bocuse“.
Man gönnt sich ja sonst nichts…

Die Karte lässt die Wirklichkeit nur erahnen:

Paul Bocuse, der vielleicht bekannteste Koch und Wegbereiter der Nouvelle Cuisine, lebt seit drei Jahren nicht mehr, aber das gilt nicht für sein Restaurant!

Zu einem edlen Chardonnay passte natürlich die Foie gras, die Stopfleber. Wir äßen sie normalerweise nicht, aber sie schmeckte hervorragend! 

Und dann das schon erwähnte Bresse-Huhn – köstlich!

Umfangreiche Käse– und Dessert-Platten wurden zu unserer Wahl an den Tisch gefahren. Kann man einen Tag großartiger beschließen?


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Am 11. Tag waren das Schiff und wir wieder in Lyon. Vor dem Rückflug nach Düsseldorf am Nachmittag eroberten wir noch ganz individuell die Umgebung der Anlegestelle und aßen Leckeres in einem der Straßenrestaurants.

Der Blick hinüber zur anderen Seite, dem Westufer der Rhône, zeigte in der Ferne die schon beschriebene Kathedrale Notre-Dame de Fourvière, etwas näher das Hôtel-Dieu, ein riesiges Krankenhaus, das im 15. Jahrhundert gebaut wurde und unter den damaligen Bedingungen seine Arbeit aufnahm. Es wurde 2010 geschlossen. Das Bild (aus Wikipedia) zeigt es in der Nacht.  


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Am 12. Tag, dem 8. Oktober, waren wir wieder in Düsseldorf und konnten vor der Heimfahrt die riesige Baustelle zwischen dem Hotel Maritim und dem Flughafen bestaunen. Hier entsteht der neue unterirdische Bahnhof der Stadtbahn.

Wir hatten
einen fantastisch schönen Urlaub! 

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Douro-Flussfahrt

 

Fluss-Kreuzfahrt auf dem Douro, Portugal,
vom 31.10. bis 07.11.2019

Immer wieder Dank an Wikipedia!

Portugal, amtlich Portugiesische Republik, ist ein europäischer Staat im Westen der Iberischen Halbinsel. Als westlichster Punkt Kontinentaleuropas wird das Land im Osten und Norden von Spanien begrenzt, im Westen und Süden vom Atlantischen Ozean. Zu Portugal gehören die Azoren und Madeira.
Das im 12. Jahrhundert gegründete Königreich Portugal stieg im 15. Jahrhundert zu einer Großmacht auf und spielte eine wesentliche Rolle im Zeitalter der Entdeckungen. Die Erste Portugiesische Republik bestand von 1910 bis zum Militärputsch von General Gomes da Costa 1926. Danach stand das Land unter der autoritären Diktatur von António de Oliveira Salazar. Die Nelkenrevolution 1974 führte zum Sturz des Regimes und eröffnete den Weg zur demokratischen Dritten Republik. Portugal ist Mitglied der NATO, der OECD, der Vereinten Nationen, des Europarats, des Schengener Abkommens und der EU.
Die Währung ist der Euro.
Staatspräsident ist Marcelo Rebelo de Sousa.
Premierminister ist António Costa.

Portugal hat etwa 1/4 der Fläche und 1/8 der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland.


Der Duero
(portugiesischer Name Douro) (etwa 897 Kilometer lang) entspringt in der nordspanischen Provinz Soria auf 2080 Meter Höhe. Auf 112 km Länge bildet er die spanisch-portugiesische Grenze, an der die Flusslandschaft auf beiden Seiten in geschützten Naturparks liegt. Von hier aus fließt er 213 km in Portugal. Bei Porto und Vila Nova de Gaia mündet der Duero in den Atlantik.

Unsere Route führte von Porto
bis Vega Terron
(spanische Grenzstadt) und zurück.


1. Tag:  Vila Nova de Gaia und
Porto

Anreise und nachmittags Einschiffung.

Vom Flughafen Porto aus kamen wir mit dem Taxi zur Anlegestelle „unseres“ Schiffes in Vila Nova de Gaia, von wo aus man das gegenüber liegende Porto sehen kann.

Bis zur Einschiffung hatten wir noch etwas Zeit und fuhren deshalb mit der Gondel-Seilbahn hoch zu dem Berg, auf dem das Kloster Pilar liegt.

Von der oberen Station der Seilbahn aus kamen wir unmittelbar zu der  imposantesten der sechs Brücken Portos, der Ponte Dom Luis I.
Sie wurde von Schülern Eiffels 1881 – 86 erbaut.



Auf dieser Brücke fährt die Metro im Schritttempo. Man kann auch zu Fuß nach Porto hinüber gehen und kommt nahe der Kathedrale an. Wir hatten einen beeindruckenden Ausblick über den Douro, trotz des Nebels an unserem Ankunftstage.

Auf dem nächsten Bild sieht man die ca. 10 Jahre ältere Ponte Maria Pia, die 500 m weiter flussaufwärts liegt und an deren Bau Eiffel selbst beteiligt war.

Ohne Nebel sieht man Porto, so ein Internet-Foto, schöner.

Gaia, unser Einschiffungsort, hatte aber auch einiges zu bieten.


2. Tag: Porto – Entre-os-Rios

Vormittags Stadtrundfahrt/-gang durch das für den Portwein namensgebende Porto, dessen Altstadt immerhin auch zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Hier die Straßenbahn mit den z. T. 100 Jahre alten historischen Wagen:

Unerhört beeindruckend: der Bahnhof São Bento, mit über 20000 Kacheln geschmückt, die Ereignisse aus der Geschichte Portugals zeigen.



 

Die Kathedrale, im 12. Jh. romanisch begonnen, aber bis zum Rokoko in Teilen immer wieder umgestaltet:

Die zumindest zweitschönste Buchhandlung der Welt, die Livraria Lello, mit einer ca. 100 m langen Besucherschlange davor:

In puncto Innenansicht mussten wir uns leider mit einem Foto aus dem Internet begnügen.

Die Universität Porto wird von über 30000 Studierenden besucht.

Benachbart liegt die Kirche des dritten Ordens der Heiligen von Carmo. Das Gotteshaus im Rokokostil ist für seine einzigartige Seitenfassade bekannt. Sie ist vollständig mit Azulejos bedeckt, den blauweiß bemalten Kacheln, die für Portugal so typisch sind.

Wie bei allen portugiesischen Kirchen: prächtige Ausgestaltung des Innenraums!


Auffällige „ahornblättrige Platanen“ im Park des Jardim da Cordoaria. Die Verdickung des Stammes soll durch Schnittmaßnahmen entstanden sein…


Für uns Portugal-Besucher gab es nun einen Besuch in einer Kellerei, in der Portwein hergestellt wird, dessen Name doch von der Stadt Porto abgeleitet ist:
Wir besichtigten die gewaltigen Kellerräume von Ferreira (Jahresproduktion ca. 3 Millionen Flaschen) und kosteten auch, schreckten aber vor dem Kauf der wirklich alten Flaschen zurück…




Unser Mitreisender Lothar berichtete über ein Ölsardinen-Geschäft, in dem tausende Dosen aus teils sehr alten Jahrgängen angeboten wurden:


3. Tag: Entre-os-Rios – Bitetos – Régua – Lamego

Jetzt begann die eigentliche Flussfahrt mit dem MS Douro Cruiser.

Die Schleuse Carrapatello, die zweite von den fünf Schleusen, die wir zu durchfahren hatten, hebt das Schiff um 35 m!

Immer wieder überwältigende Brücken!

Der Douro musste sich immer wieder durch felsiges Gelände hindurcharbeiten. Granit bestimmt weitgehend die Uferlandschaften und ist dominantes Baumaterial.  

 

Es gibt aber natürlich auch ausgedehnte Weinhänge.
Oft verraten die Gebäude (hier: oben) gediegenen Wohlstand.
Insgesamt ist das Dourotal aber wenig besiedelt.

Auch nicht zu übersehen: Oliven-Plantagen.

Ausflug von Régua aus in das Pilgerstädtchen Lamego.
Die Rokoko-Wallfahrtskapelle von 1761 ist die berühmteste Attraktion Lamegos:

Auf der mit Azulejos geschmücktenTerrasse unterhalb der Kapelle wurde gerade ein Paar getraut:

Auf der Höhe der Terasse ist auch ein Brunnen mit bemerkenswerten Skulpturen:

Von der Terrasse aus geht es über 600 Stufen hinab in die Altstadt mit der Kathedrale.

In Lamego besuchten wir auch das bedeutende Museum mit vor allem viel Kirchen-Kunst.

Abends, wieder auf dem Schiff in Régua, eine Folklore-Veranstaltung mit einer guten Fado-Sängerin.


4. Tag: Régua – Vila Real – Pinhão

Vormittags Ausflug zum prachtvollen, barocken  Mateus-Palast (Casa de Mateus) in Vila Real mit seinem schönen, parkähnlichen Garten.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2b/MateusPalace1.jpg

Er erscheint vielfach auf den Etiketten des Mateus Rosé, von dem angeblich jedes Jahr 50 Millionen Flaschen verkauft werden:

 Wir stießen hier auch auf Hinweise auf Luís de Camões, der im 16.Jh. lebte und in Portugal so berühmt ist wie Goethe bei uns.

Camões wird als Nationaldichter Portugals verehrt. Sein Todestag, der 10. Juni, ist portugiesischer Nationalfeiertag!

In dem Mateus-Palast sahen wir viele Beweise für den Reichtum und den Kunstsinn der Besitzer, eindrucksvoll geschildert unter http://www.casademateus.com/sehenswuerdigkeiten-und-weintourismus/haus-und-kapelle/?lang=de

Die Decken der Räume sind aus Kastanienholz gefertigt. Es hat einen natürlichen Schutz gegen Schädlinge, deshalb sind die Teile noch in sehr gutem Zustand.
Die Bibliothek enthält über 5000 Bücher, zum großen Teil wertvolle Folianten.
Von den weiteren reichlich vorhandenen Kunstgegenständen hier nur ein Beispiel:

Der heutige Besitzer D. Fernando de Sousa Botelho de Albuquerque lebt angeblich nur mit seiner Frau im linken, für uns nicht zugänglichen, Flügel des Schlosses.
Der in einer Darstellung genannte Francisco war vermutlich sein Vorgänger, er starb 1966.


5. Tag: Vega Terrón / Barca d’Alva – Salamanca

Bus-Tagesausflug in die spanische Universitätsstadt Salamanca.

Der Douro ist nur bis zur Grenze (auf der spanischen Seite Vega Terrón, auf der portugiesischen Barca d’Alva) schiffbar. Eine Brücke, die Ponte Almirante Sarmento Rodrigues, führt hier über den Douro. Unter der Brücke ist „unser“ Schiff zu sehen:

Salamanca ist nicht nur Universitätsstadt mit 30000 Studierenden, sondern  eine lebendige Großstadt mit 150000 Einwohnern.
Auf dem nachfolgenden Bild sind die kulturellen Ereignisse im November angekündigt.

Die Plaza Mayor ist beeindruckend, zeigte sich aber an unserem Besuchstage ziemlich verhüllt. Deshalb ist das zweite Bild ein schöneres aus dem Internet.

Am Rande des quadratischen Platzes, vor dem Rathaus, sahen wir eine Demo – offenbar von Dudelsack (Gaita) -Bläsern – für ein besseres Rentensystem:

Wir hatten ein typisch portugiesisches Mittagessen im Hotel Alameda mit anschließenden Flamenco-Darbietungen.

Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten Salamancas gehört das Haus der Muscheln, ein Stadtpalast, um 1500 gebaut, mit 400 aus Stein gehauenen Muscheln an der Fassade.


Salamancas Universität wurde vor 800 Jahren gegründet, sie ist die älteste Spaniens.
Die Fassade der Uni, wie auch das Haus der Muscheln etwa 500 Jahre alt und im plateresken Stil (ein Architektur-Stil der spanischen Frührenaissance) erbaut, ist ein „Gedicht in Stein“.
Die detailreichen Steinmetzarbeiten sind möglich durch die Verwendung des regionalen Sandsteins, der bei der Bearbeitung sehr weich ist, aber später an der Luft aushärtet.

Nur eines der großartigen Details an der Uni-Fassade, genau über der mittleren Säule des Eingangs:

Die Alte Kathedrale aus dem 12. Jh. wurde 400 Jahre später durch die angrenzende Neue Kathedrale ergänzt. Der Gesamtkomplex ist hier auf einem Internet-Foto zu sehen. 

Die Kathedralen sind voller Pracht, die in der hier gebotenen Kürze nicht zu beschreiben ist.

Die Kuppel, 79 m hoch:

53 Bildtafeln über dem Hauptaltar der Alten Kathedrale!

Bei der Restaurierung der Säulen im Eingang der Neuen Kathedrale vor ca. 30 Jahren hatte der Steinmetz freie Hand und hier einen Raumfahrer eingefügt.


6. Tag: Vega Terrón/Barca d’Alva – Castelo Rodrigo – Pocinho – Pinhão

Wir machten einen Busausflug nach Castelo Rodrigo, eine der historischen Kirchengemeinden Portugals.
Die Fahrt führte durch bergiges Land mit Oliven-Plantagen.


Die zahlreichen auffälligen runden Gebäude wurden traditionell für die Tauben-Zucht gebaut:

Von der geschichtsträchtigen Burgruine aus, von einer Christus-Statue bewacht, sieht man das Castelo Rodrigo auf dem vorgelagerten Berg.

Kurz bevor man im Castelo ankommt, sieht man es durch einen Werberahmen:

Das Castelo Rodrigo ist eine von Mauern umgebene Kleinststadt mit viel Geschichte. Heute leben hier, innerhalb der Mauern, nur 40 Menschen, die kleine Geschäfte oder Restaurants betreiben.

Die kleine Kirche zeigt u. a. Santiago, den Maurentöter, ein beliebtes historisches Motiv.

Der Schandpfahl:

In Spanien wird Kork nicht nur zu Korken verarbeitet, sondern auch zu Taschen, Schmuck und vielen anderen Produkten.


Am späten Nachmittag kurzer Stadtrundgang durch das beschauliche Pinhão mit Besichtigung des berühmten, mit Azulejos geschmückten Bahnhofs:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ef/Pinh%C3%A3o_Bahnhof.jpg
Von Heigeheige – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=79106911


Abends Besuch der traditionellen Quinta Avessada (Weingut) mit Abendessen.
Im Museumsteil der Quinta wurde uns mit lebensgroßen Puppen gezeigt, wie früher – und in traditionellen Betrieben (lt. Internet z. B. Taylor’s) auch heute noch – die Trauben zertreten werden.

Der Besitzer der Quinta unterhielt uns in Mr.-Bean-Manier.


7. Tag: Pinhão – Porto

Vormittags Panoramakreuzfahrt zurück nach Porto.

Wir fuhren also noch einmal durch die 5 Schleusen, immer wieder beeindruckend!


Gaia und Porto hatten uns wieder.

Ein Blick noch auf ein typisches historisches Weinboot

und auf unsere Kabine:

Die Option, den Douro um Porto herum vom Hubschrauber aus zu erleben, fiel aus technischen Gründen aus. Aber wir zeigen mit zwei Bildern des Veranstalters, was wir gesehen hätten


8. Tag: Porto

Morgens Ausschiffung und Rückflug nach Düsseldorf.

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Wir hatten eine schöne Reise!

 

Nepal – Indien

 

Nepal – Indien – Dubai
April 2019

(Mehrfach Dank an Wikipedia!)

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Nepal ist ein Binnenstaat in Südasien. Er grenzt im Norden an die Volksrepublik China und im Osten, Süden und Westen an Indien. Die Hauptstadt Kathmandu ist der Sitz der SAARC (Südasiatische Vereinigung für regionale Kooperation). In dem ehemaligen Königreich wurde 2008 die Republik ausgerufen. Ram Baran Yadav war der erste Präsident der Republik. Ihm folgte Bidhya Devi Bhandari als erste und aktuelle Präsidentin Nepals. Khadga Prasad Oli ist der Regierungschef.

Nepal hat knapp die Hälfte der Fläche und etwa ein Drittel der Bevölkerung Deutschlands.

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MONTAG, 01. April 2019:  Deutschland – Zwischenstopp in Dubai

… mit Emirates von DUS mit einer Boeing 777-300ER nach Dubai.
Flugzeit 6 1/2 Stunden.


Wir brauchten in Dubai nicht zu frieren. Leider half uns die örtliche Agentur erst nach mehreren Telefonaten, den mehrere Kilometer entfernt liegenden Gate für den Weiterflug zu finden.

 

DIENSTAG, 02. April:  Dubai – Kathmandu

Weiterflug mit einer Boeing 737-800 nach Kathmandu. 

Im Flughafen Kathmandu hatten wir ärgerliche, zeitaufwändige Schwierigkeiten, teils durch nicht funktionierende Computer bei der Erstellung der Einreisepapiere, des Visums. Aber schließlich ging es doch zu dem schönen Hotel Manaslu. Und hier und überall wurden wir mit „Namaste!“ begrüßt.


Am und im Hotel sahen wir Beispiele hochwertigen nepalesischen Holz-Handwerks!

 

MITTWOCH, 03. April:  Kathmandu

Kathmandu (ca. 1 Million Einwohner) wurde durch das Erdbeben von 2015 (9.000 Tote!) schwer getroffen, auch viele Tempel wurden zerstört oder beschädigt. Holzbalken stützen einsturzgefährdetes Gemäuer, Restaurierungsarbeiten laufen überall und werden noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen.

Sowohl China als auch Indien sind interessiert, Einfluss auf Nepal zu gewinnen. Das zeigt sich auch an Hilfsangeboten. Im nächsten Bild geht es beispielsweise um chinesische Maßnahmen zur Restaurierung des Basantur-Tempels am Durbar-Square, der UNESCO Weltkulturerbe ist. Hier standen bis zum Erdbeben über 50 Pagoden, Paläste und Tempel, von denen viele zerstört wurden.  


Frauen beseitigen den Schutt, ein alltägliches Bild.


Im Vordergrund steht ein Tourist mit einem Hut, auf dem einer der Tagetes-Blüten-Kränze liegt, mit denen wir alle traditionell begrüßt wurden.


In dem armen Land, in dem das Kastensystem zahllose Menschen aussondert und zu bitterarmen Bettlern macht, macht hier ein Rotary-Club auf sich aufmerksam. Ob er auch hilft? 



Tauben gehören überall dazu und werden gefüttert.

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Nepal ist ethnisch und kulturell ein Minoritätenmosaik.
2001 wurden über 100 verschiedene ethnische Gruppen und Kasten sowie 124 verschiedene Sprachen und Dialekte gezählt.

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Zahllose Händler bieten ihre Waren an.

Hanuman ist eine hinduistische Gottheit in Affengestalt. Nach ihm ist ein ganzer Palastbereich benannt. Seine Figur ist gegenwärtig von einem Restaurations-Gerüst umgeben, auch sie ist mit Tagetes-Kränzen behängt.

Hier ist die hinduistische Gottheit Shiva dargestellt:

Überall sieht man bettelnde Menschen. Es gibt kein Sozialsystem in Nepal. Wer sich zwei Mahlzeiten am Tage leisten kann, gilt als wohlhabend.
Das durchschnittliche Jahreseinkommen liegt bei 290 Euro pro Kopf! Nepal gehört zu den zehn ärmsten Ländern der Welt.


Der Gott Vishnu schlitzt hier einem Dämonen den Bauch auf.


Unser Guide.

In der Nähe des Durbar-Square ist die Freak Street, benannt nach den Hippies, die in den 60er Jahren hierher strömten und Nepal und Kathmandu in der westlichen Welt bekannt machten. 

Der Palast der „Jungfrau-Göttin“  Kumari:

Ganz oben links ist das Fenster, aus dem Kumari manchmal auf das Leben in der übrigen Welt hinabschauen darf.

Aus Spiegel Online 2017: Das kleine Mädchen trägt ein rotes Kleid und ist mit Blumengirlanden bedeckt, als es in den Tempelpalast in Kathmandu getragen wird. Bis zum Beginn ihrer Pubertät wird Trishna Shakya ihn nur zu wenigen Gelegenheiten verlassen. Die Dreijährige ist die neue Jungfrau-Göttin der nepalesischen Hauptstadt. Das Kind wurde zur neuen „Kumari“ ernannt – einer lebenden Gottheit nach Jahrhunderte alter Tradition. Nur zu 13 Festen im Jahr darf das Mädchen hinaus – sie wird dann bei Paraden durch die Stadt geführt.

Spiegel Online hat ein Foto von ihr:

Armes Mädchen!

Erdbebentrümmer, Rikschas, Motorräder und Kühe im Straßenbild:

Ein Besuch des buddhistischen, mit endlosen Fähnchenbändern geschmückten Bodnath-Tempelkomplexes durfte nicht fehlen.
Er ist in Nepal eher eine Ausnahme, weil 80 Prozent der Bevölkerung zum hinduistischen Glauben gehören.

Vor dem Bodnath-Tempelkomplex entstand ein Foto, das uns der Mitreisende B. E. S. überließ:

Bei dem 2000 Jahre alten Swayambhunath-Tempel haben wir uns auf die Erkundung der unteren Etage beschränkt:
Der Swayambhunath ist dem Bodnath-Tempel ähnlich, nur sind die Scheiben über Buddhas Augen rund statt eckig.
Unsere Mitreisenden St. und S. haben die vielen Treppenstufen nach oben geschafft und uns
ein Foto überlassen:


Affen überall. Sie werden täglich gefüttert.

 



Wie merkt man sich die Nummernschilder, wenn man Sanskrit nicht beherrscht?

In der Nähe von Kathmandu, am Fluss Bagmati, liegt der Tempel Pashupatinath, den wir zwar nicht gesehen haben, von dem aber unser Guide erzählte. Hier finden laufend Leichenverbrennungen statt, die überwiegend praktizierte Form der Bestattung. Die Asche wird dann in den Fluss gegeben, in dem trotz vielseitiger Verschmutzung auch rituelle Waschungen durchgeführt werden.


              Von Aiwok – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12077978
Die früher nicht seltenen Witwenverbrennungen, bei denen sich die lebende Witwe zusammen mit ihrem verstorbenen Mann mehr oder weniger freiwillig verbrennen ließ, sind heute verboten.
In den ärmeren, ländlichen Regionen werden die Leichname häufig mit ritueller Begleitung auf einen Berg gebracht, um sie Geiern zur Beseitigung zu überlassen.

 

DONNERSTAG, 04. April:  Mount Everest Rundflug – Pokhara

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Im Norden und im Osten Nepals liegt ein Großteil des Himalaya-Gebirges, unter anderem der Mount Everest (8848 Meter, höchster Punkt der Erde). Sieben der weiteren zehn höchsten Berge der Erde befinden sich ebenfalls in Nepal. Damit ist Nepal nach Tibet das durchschnittlich höchstgelegene Land der Welt; über 40 % der Landesfläche liegen über 3000 Meter.

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Ein Höhepunkt: Flug mit Buddha Air (Turboprop, ATR 72) zum Mount Everest (8848 m) und seinen Nachbarn: 






Es war ein unvergesslicher Flug mit atemberaubenden Bildern! 

Der Mount Everest wurde bisher etwa 5.000-mal bestiegen, es gab 400 tödlich Verunglückte.

Ein Kuriosum: Eine Fluglinie mit dem Namen Yeti Air.

Übrigens stehen alle nepalesischen Flugggesellschaften auf der Schwarzen Liste für den europäischen Luftraum…

Eine der nepalesischen Mitreisenden trug ein Kleid mit dem bei uns zu Recht verdammten Zeichen, das hier als Glückssymbol gilt.

Am selben Tag fuhren wir nach Pokhara. Der Bus brauchte für die nur ca. 200 km lange Strecke etwa 9 Stunden! Es ist die einzige Ost-West-Verbindung, eine zumeist unglaublich schlechte Straße.

Pokhara hat ca. 200.000 Einwohner.

 

FREITAG, 05. April:  Pokhara

Wir fuhren zunächst über höchstens straßenähnliche Folterstrecken hoch nach Noudanda, einer Trekking-Station, von der aus man einen tollen Blick auf das Annapurna-Massiv haben soll. Wir hatten ihn nicht wegen miserablen Wetters.

Auf der Rückfahrt nach Pokhara fanden wir uns plötzlich mitten in einem turbulenten traditionellen Kartoffelfest wieder. Man dankt dort alljährlich den Göttern für eine gute Ernte.



Abends hatten wir eine Tretboot-Fahrt auf einem romantischen Gletschersee …

… und ein landestypisches Essen (sizzling) im Restaurant Moondance.

Dabei konnten wir zufällig auch beobachten, wie das übliche Telefonkabel-Gewirr noch weiterentwickelt werden kann.

 

SAMSTAG, 06. April:  Pokhara – Kathmandu

Busfahrt zurück nach Kathmandu. Die Fahrt wurde durch einen Super-Stau noch übler und dauerte ca. 11 Stunden.

Schade: Wie hier außer der Stau-Schlange angedeutet, sah man an vielen Plätzen, dass man Müll und Plastik recht bedenkenlos entsorgt.

Die Straße führt über den Fluss Trishuli, der als heiße Adresse für Rafting-Freunde bekannt ist, …

… und zum Teil am Hanumante Khola entlang:

Unterwegs auch viel Landwirtschaft, der wichtigste Wirtschaftsfaktor Nepals, neben dem Tourismus.

Reisfelder:

Frauen beim Reis-Pflanzen:

Romantik mit „Kleinvieh“:

Bananen:

Während der Fahrt erzählte unser einigermaßen gutes Deutsch sprechender Guide, dass er, obgleich Brahmane, in tiefster nepalesischer Provinz geboren wurde. Bis zum 14. Lebensjahr hatte er täglich anderthalb Stunden Fußweg bis zur Schule, barfuß! Dann bekam er seine ersten Schuhe, die ihm aber Blasen verursachten, so dass er sie stolz an den Händen trug. Später studierte er, wie viele seiner Landsleute, in Australien.

Noch auf der Rückfahrt, etwa 1 Stunde vor Kathmandu, haben wir Bhaktapur, vor Jahrhunderten Hauptstadt (des Malla-Reiches) und heute „Kulturhauptstadt“ Nepals, besucht. Die Stadt hat etwa 80.000 Einwohner. Sie setzt, wie das ganze Land, auf Tourismus.
Bhaktapur bietet eine überwältigende Fülle von historischen Gebäuden, von denen einige durch die Erdbeben von 1934 und 2015 beschädigt wurden. Deutschland hat sich auch an der Restauration eines Palastes beteiligt. Auf einer Tafel ist Helmut Kohl mit einer Einweihungsfeier von 1992 erwähnt.

Nachfolgend einige Fotos aus Bhaktapur:






Der Zugang zum Königspalast.

König Birendra Bir Bikram Shah Dev wurde im Juni 2001 bei einem von seinem Sohn verübten Massaker ermordet. Birendras Bruder wurde König.
Mord im Königshaus hatte (auch) in Nepal Tradition.
2006 wurde der König gezwungen, das Parlament wieder einzusetzen.

Im Gedränge vor dem Palast zeigte uns ein Ehepaar stolz seine kleine Tochter, deren Augen schwarz umrändert waren. Das soll gegen den Blick böser Geister helfen, aber auch medizinische Gründe haben.

 

SONNTAG, 07. April:  Kathmandu – Delhi – Jaipur

Flug nach Delhi, Busfahrt nach Jaipur, der rosafarbenen Stadt der Maharadschas.

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Indien ist ein Staat in Südasien, der den größten Teil des indischen Subkontinents umfasst. Indien ist eine Bundesrepublik, die von 29 Bundesstaaten gebildet wird und außerdem sieben bundesunmittelbare Gebiete umfasst. Die moderne demokratische und säkulare indische Republik besteht seit 1949 und seit 1950 gilt die Verfassung Indiens.
Indien hat etwa die zehnfache Fläche und sechzehnfache Bevölkerung Deutschlands.

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Pakistan ist der feindliche Nachbar Indiens. Im Visum-Antrag mussten wir diesbezügliche Fragen bis zu den Großeltern hin beantworten:

Bei dem Flug nach Delhi kamen wir wieder an den Annapurna-Gipfeln (bis zu 8.091 m Höhe) vorbei.

Am selben Tage ging’s per Bus von Delhi, das die indische Hauptstadt Neu-Delhi mit einschließt, nach Jaipur, der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Rajasthan.
Delhi hat um die 20 Millionen Einwohner, Jaipur ca. 3 Millionen.
Die Fahrt dauerte etwa 5 Stunden. Unterwegs hatten wir auch wieder schöne Begegnungen mit Tieren:

In Indien sind Kühe heilig, werden geschützt und haben alle Freiheiten. Meist haben sie Besitzer, zu denen sie zurückkehren, auch um gemolken zu werden. Es soll aber zahllose illegale Schlachthöfe geben. Wasserbüffel sind reine Nutz- und Schlachttiere.

Auch Affen trifft man hier häufig an.

Unser Hotel in Jaipur, das Park Regis, gehörte mit zu den besten auf unserer Reise. Immerhin mussten wir achtmal das Hotel wechseln und zwei Nächte im Flugzeug verbringen…


MONTAG, 08. April:  Jaipur:  Fort Amber, City Palace, Observatorium …

Jaipur wird auch „Pink City“ genannt. Den Anstrich erhielt die Stadt 1876 in Vorbereitung auf den Besuch von Kronprinz Albert Eduard, Prince of Wales, später König Edward VII.

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Die indische Gesellschaft wird trotz verfassungsmäßiger Religionsfreiheit vom religiösen hierarchischen Kastensystem bestimmt. Die mit Abstand größte Religionsgruppe sind die Hindus, gefolgt von Muslimen, Christen und den historisch aus Indien stammenden Sikhs, Buddhisten und Jaina.

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„Gefühlt 47 Grad“ war sicher richtig in Jaipur, wo wir als Erstes das Fort Amber besuchten. Das war sieben Jahrhunderte lang der Fürstenpalast der Kachwaha-Dynastie.

Das Fort liegt hoch auf einem Berg, wir erreichten es mit Jeeps. 


Besonders üppig: Der Spiegelsaal im Diwan-i-Khas („private Empfangshalle“), einem Teil des Palastes.

Uns begeisterten die unzähligen Mosaike aus Spiegelscherben, die die endlosen Wände und Decken schmückten.

Im Hintergrund, oben am Horizont, das Jaigarh Fort aus dem 17. Jahrhundert, das dem Schutz des Fort Amber dienen sollte:

Besucher aus aller Herren Länder trafen wir an:

 Für Sauberkeit sind Frauen zuständig…

Unser nächstes Ziel in Jaipur: Der Stadtpalast, City Palace. Er wurde vom Maharadscha Jai Singh II (1699-1744) erbaut, wird zum Teil noch von Nachkommen der Maharadschas bewohnt, dient ansonsten aber mit seinen Prachtbauten als Museum, das u. a. Kleidung früherer  Maharadschas (einer davon muss eine absolut unglaubliche Körperfülle gehabt haben) und Waffen zeigt.


Der Zugang zur Privaten Audienzhalle Diwan-i-Khas. Im Hintergrund hoch aufragend der nicht-öffentliche Wohnpalast der Maharadscha-Nachkommen, der Chandra Mahal. Die Fahnen zeigen, ob die Herrschaften anwesend sind…

Dieser stattliche Sikh…

… und zwei Marmor-Elefanten, jeweils aus einem Block gehauen, bewachen den Eingang der Halle.
Originell sind zwei riesige Silbergefäße von jeweils 340 kg Gewicht, in denen Maharadscha Madho Sing II bei einem England-Besuch 1901 Ganges-Wasser transportieren ließ, auf das er als gläubiger Hindu nicht verzichten wollte. Die Töpfe sind als größte handgeschmiedete Silbergefäße der Welt ins Guinness-Buch der Rekorde gekommen…

Gegenüber vom City Palace steht das Observatorium Jantar Mantar, das von Jai Singh II ab 1727 erbaut wurde. Das UNESCO Welterbe ist eine Sammlung von monströsen, aber technisch erstaunlich perfekten astronomischen Instrumenten, darunter die größte Sonnenuhr der Welt, 27 m hoch und angeblich auf zwei Sekunden ablesbar.


Eine Teilansicht des Observatoriums:

In Jaipur wurde uns auch ein Betrieb vorgeführt, in dem edel bedruckte Stoffe (Handdruck) und Teppiche hergestellt und verkauft wurden:

Der Verkehr in Jaipur war beeindruckend. Auf rätselhafte Weise kam auch unser Rikscha-Fahrer damit zurecht und verwies uns sogar unterwegs auf den berühmten 1799 erbauten Palast der Winde, in dem die Haremsdamen des Maharadschas durch filigrane Fensterverkleidungen hindurch einen Teil der Außenwelt sehen durften.





Wir sahen den wunderschönen Palast der Winde am nächsten Tag, Dienstag, noch einmal mit weniger Stress:

Nebenbei: Der Mitfahr-Vermittler Uber hat auch hier offenbar Fuß gefasst, auch bei Besitzern kleinster Autos: 

 

DIENSTAG, 09. April:  Jaipur – Nationalpark Ranthambhore

Wir sahen noch ein wenig von Jaipur, bevor wir, natürlich mit dem Bus, zum ca. 200 km entfernten Nationalpark fuhren.
Andere Verkehrsmittel: Elefanten,

Kamele,

dreirädrige Motor-Rikschas, 

Menschentransporter aller Art.



Bei den massenhaft gesehenen Motorrädern fiel uns auf, dass die mitfahrenden Frauen im Allgemeinen im Damensitz dabei waren.

Und noch von Unterwegs: Kuhfladen wurden am Straßenrand vielfach angeboten. Sie dienen als Brennstoff und als Dünger.

Unser Hotel „The Baagh“ versuchte, uns durch einen naturnahen Stil schon auf den Nationalpark vorzubereiten.


Hier ein Teil des Badezimmers.

Die Fahrt zum Tigerreservat hoch war rückenmordend.

Der fast 300 km2 große Nationalpark Ranthambhore (benannt nach der darin gelegenen Festung aus dem 10. Jahrhundert)  ist vor allem wegen des Tiger-Reservats ein stark beworbenes Ziel.

Sehr heiß war’s.  Deshalb verzichteten wir auf den zweiten Ausflug dahin am nächsten Tag in aller Herrgottsfrühe um 6 Uhr.  Und die Tiger
ließen sich ohnehin nicht sehen. Trotz der Ankündigungen an der Hotel-Rezeption:


Aber schöne andere Tiere trafen wir oben reichlich:


Die Wanderbaumelster ließ sich auf unserem Wagen nieder, und Affen waren natürlich auch zahlreich da.

Interessant auch die mächtigen Bäume und die Überreste der alten Festung Ranthambhor:

 

MITTWOCH, 10. April:  Nationalpark Ranthambhore – Agra, Rotes Fort

Von Ranthambhore bis Agra hatten wir etwa 250 km zu fahren. Agra liegt am Fluß Yamuna, war zur Zeit der Moguln sehr bedeutend, hat heute knapp 2 Millionen Einwohner.
Unser Hotel, Clarks Shiraz, war wieder sehr gut. Hier das freundliche Namaste! zum Empfang:

Wir sahen zunächst das Rote Fort. Es wurde von Moguln im 16. und 17. Jahrhundert vor allem als Festung erbaut. Die umgebende Mauer ist bis zu 21 m hoch und 2,4 km lang! Aber es sind auch prächtige Paläste, teil hinduistisch, teils muslimisch, und sehr schöne Gärten auf dem riesigen Gelände. Es ist, wie auch das Taj Mahal, UNESCO Weltkulturerbe.


Häufig stießen wir auf Streifenhörnchen, die sich gern füttern ließen:

Wir zeigen bei dieser Gelegenheit ein „Familienbild“ des hinduistischen Gottes Shiva, das unser Guide umlaufen ließ:

Ganesha, Sohn Shivas, sieht nicht ganz menschlich aus, ist aber angeblich sehr populär:

Unterwegs sahen wir immer wieder Ziegeleien. In die Ton-Rohmasse wird zur Auflockerung geschreddertes Stroh + Spelzen eingearbeitet. Diese Zutat wird beim Dreschen des Getreides in großen Mengen erzeugt.
 
Man sieht zahlreiche dafür hergerichtete Transporter und Berge des Materials an den recht primitiven Ziegelöfen, von denen es Hunderttausende geben soll:

 

DONNERSTAG, 11. April: Agra, Taj Mahal – Delhi, Moschee, Sikh-Tempel

Die Top-Sehenswürdigkeit Taj Mahal ist ein Mausoleum, das der Mogulherrscher Shah Jahan von 1631 bis 1648 im Gedenken an seine verstorbene Lieblingsfrau errichten ließ. 20.000 Arbeiter sollen 17 Jahre daran gearbeitet haben. Das Ergebnis ist wie es sein sollte: einmalig in seiner Symmetrie und Schönheit.
Schon das Eingangsgebäude, hier vom Innenhof aus fotografiert, ist großartig:

Der Werkstoff des eigentlichen Mausoleums ist weißer Marmor, vielfach mit farbigen Perlmutt- und Halbedelstein-Intarsien (Pietra-Dura-Technik) aufwändig geschmückt.



Das Mausoleum wird links von einer Moschee flankiert, die auch heute noch genutzt wird. Ihr ist rechts rein aus Symmetriegründen ein „Double“ zugeordnet.
Hier die Moschee:

Besucher:

Barfuß oder mit Pantoffeln!

Sein Papa hat das Foto genehmigt!


Beim Betrachten des prächtigen Taj Mahal kommt man ins Grübeln. Ein solcher Aufwand nur zur Erfüllung eines Versprechens? Wie ging es den Ausführenden? Dem Baumeister soll Shah Jahan die Augen ausgestochen haben, damit er nicht noch einmal ähnlich Prächtiges realisieren konnte.
Die
unfassbare Prasserei der Moguln lässt – trotz der Schönheit ihrer Paläste – an die unprivilegierten Menschen denken, die höchstens als Werkzeuge Zugang zu dieser Welt bekamen.

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Wikipedia zu den „Parias“ („Unberührbaren“, „Dalits“): Die Zahl der hinduistischen Dalits wird auf über 160 Millionen geschätzt, zusammen mit den muslimischen, buddhistischen und christlichen „Unberührbaren“ sind sie ca. 240 Millionen und damit fast ein Fünftel der indischen Bevölkerung. Bis heute erleben sie von Kasten-Indern häufig massive Diskriminierung, teilweise auch Verfolgung und Gewalt. Sie stehen zum Teil außerhalb des Kastensystems oder auf dessen untersten Stufen und werden deshalb als „unrein“ oder „unberührbar“ angesehen. Besonders in ländlichen Gegenden ist diese Diskriminierung, die im Westen oft als eine Form des Rassismus oder der Sklaverei angesehen wird, bis heute Realität. Dies kann so weit gehen, dass man selbst die Berührung mit ihrem Schatten meidet.

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Uns wurde in einem Betrieb vorgeführt, wie unendlich mühsam die Marmor-Intarsien, die den Taj Mahal geradezu massenhaft schmücken, hergestellt wurden und noch heute werden. Feinste Teile werden aus Lapislazuli oder anderen Schmucksteinen herausgeschliffen und dann in genau passend eingekratzte Vertiefungen des Marmors mit einer geheimnisumwitterten Mastix-Masse eingeklebt.  Schlussendlich wird alles feingeschliffen.

Die Ergebnisse sind unerhört schön. Die von uns besuchte Firma (Akbar international) vermarktet die Produkte höchst professionell, was die Bezahlung der kunsthandwerklichen Arbeiter kaum steigern dürfte.

Der Untersatz, den wir kauften, soll 21 Tage Arbeit gebraucht haben. Er kostete nur ca. 30 Euro. Dann hat der Arbeiter sicher weniger als 1 Euro pro Tag verdient. Ist ein Hungerlohn besser als gar nichts? Ja. – Wir litten unter den vielen bettelnden Händen, die sich uns entgegenstreckten. In Nepal waren sie meist leer, in Indien boten sie häufig billigen Schmuck oder ähnliches an. Wahrscheinlich waren es die Hände von Unberührbaren.

Die Situation der Unberührbaren scheint sich, wie von der indischen Verfassung vorgegeben, in einzelnen Bundesstaaten zu bessern. Immerhin wurde einer von Ihnen, Narayanan, der vorher von Nehru gefördert worden war, sogar Staatspräsident (1997 – 2002).
Ansonsten aber ist das 3.500 Jahre alte Kastenwesen in der Gesellschaft offenbar keineswegs überwunden. Selbst unser Guide lebte und dachte eindeutig in diesen Kategorien.


Nach dem Besuch des Taj Mahal fuhren wir nach dem noch ca. 200 km entfernten Delhi.
Dort besuchten wir zunächst die
Jama Masjid, die größte Moschee Indiens. Sie wurde im 17. Jahrhundert erbaut. 
25.000 Gläubige können hier im Innenhof beten!

Barfuß natürlich, und züchtig verhüllt, auch die Männerbeine!


Zum Ende des Tages waren wir noch im riesigen Sikh-Tempel Gurudwara Bangla Sahib.
Hier der eher bescheidene Eingang:

Im Inneren des Tempelbereichs wird von frühnachts bis spätabends aus den heiligen Schriften der Sikhs rezitiert. Alles wird von lauter Musik untermalt.

Im heiligen Tempelbereich darf nicht fotografiert werden:

Turban, barfuß, ein Wasserbecken durchschreiten.

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Aus einem Artikel des Deutschlandfunks:  Weltweit folgen etwa 25 Millionen Menschen dem Sikhismus. Mehr als 80 Prozent von ihnen leben in Indien.
Sikhs verehren einen Schöpfergott, der keine Gestalt besitzt und geschlechtslos ist. Die Anhänger des Sikhismus glauben an eine Wiedergeburt und an das Prinzip von Ursache und Wirkung. Damit hat für Sikhs jede Tat, jeder Gedanke, jede Absicht etwas zur Folge, das sich in dieser oder in einer der nächsten Existenzen auswirken wird. Der Sikhismus betont die Gleichstellung von Mann und Frau und die Toleranz gegenüber anderen Religionen. Und, immer wieder: die Notwendigkeit des unermüdlichen Strebens nach spiritueller Entwicklung, um den Kern des Göttlichen in sich selbst und anderen zu erfahren.

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Starken Eindruck macht das soziale Engagement der Sikhs. Es gibt im Tempelbereich kostenlose medizinische Versorgung und kostenloses Essen. An die 100.000 Fladenbrote und einiges andere werden täglich produziert und ausgegeben an ca. 25.000 Bittsteller, die nicht einmal Sikhs sein müssen. Sonntags gelten die doppelten Zahlen.

Draußen lagern viele Menschen nach dem Essen.


Leider können Sikhs auch fanatisch-gewalttätig sein. Es mussten Tausende Menschen sterben, als sich in diesem Tempel Sikhs verschanzt hatten, um einen eigenen Staat zu fordern. Die Armee stürmte 1984 den Tempel schließlich, und Indira Gandhi, die das befohlen hatte, wurde von ihren Sikh-Leibwächtern umgebracht!


Besonders im Delhi-Stadtteil Noida fielen uns gewaltige Bauvorhaben auf, die wohl helfen sollen, den Bedarf an Wohnungen zu decken.
Noch einmal: Im Bereich Delhis leben an die 20 Millionen Menschen!

Wir verließen Indien mit vielen widersprüchlichen Eindrücken.

 

FREITAG, 12. April:  Delhi – Dubai, die Stadt, Creek-Fahrt, Dubai-Mall, Burj Khalifa, Wüsten-Ralley

Mit einer Boeing 777-300 ging es nach Dubai.
Flugzeit 4 1/2 Stunden.

Der Flughafen beeindruckt durch riesige Hallen. Er wird mit dem Ziel „größter Flughafen der Welt“ ausgebaut.

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Dubai ist die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) am Persischen Golf und die Hauptstadt des Emirats Dubai.
Das Staatswesen der Vereinigten Arabischen Emirate wird vom deutschen Auswärtigen Amt als „patriarchalisches Präsidialsystem mit traditionellen Konsultationsmechanismen“ definiert. Die Macht liegt immer bei einem der sieben Emire, die das höchste Amt in diesen Emiraten bekleiden. Die einzelnen Emirate genießen dennoch eine gewisse Autonomie. Die Thronfolge ist erblich. Politikwissenschaftlich handelt es sich daher um eine föderale konstitutionelle Erbmonarchie.
Dubai-Stadt wird geteilt durch den Dubai Creek, eine 100 bis 1300 Meter breite und ca. 14 Kilometer lange Bucht des Persischen Golfs.
Dubai ist die Stadt mit der weltweit höchsten Anzahl von Wolkenkratzern mit über 300 Meter Höhe sowie des höchsten Gebäudes der Welt: Burj Khalifa, 829 Meter.

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Dubai mit dem Burj Khalifa (aus Wikipedia).

Wir erlebten Dubai bei einer Stadtrundfahrt als architektonisch unerhört beeindruckende Weltstadt. Es herrschte durchgängig absolute Sauberkeit, die durch hohe Strafandrohungen zuverlässig durchgesetzt wird. Die Straßen sind bis zu 12-spurig. Die S- bzw. U-Bahn wirkt perfekt.



 
Auf den Burj Khalifa kamen wir erst am nächsten Tag…

Nachfolgend einer der S-Bahnhöfe.

Auf dem Creek waren wir mit einem Creek-Wassertaxi unterwegs. Man sieht viele Dhows (Daus, Dhaus) in Holzbauweise.

Im Dubai Museum, das im ältesten Gebäude Dubais, dem Al Fahidi Fort von 1787, untergebracht ist, wird vor allem die ältere Geschichte beeindruckend beschrieben. Es sind Siedlungen schon um 3.000 v. Chr. vorhanden gewesen.


Die Stadt Dubai mit modernem Zuschnitt wurde aber erst seit den 1970er Jahren aus dem Wüstenboden gestampft. 

 

SAMSTAG, 13. April:  Dubai

Wir konnten einen ganzen Tag lang auf eigene Faust Dubai erobern und besuchten vor allem die Dubai-Mall mit über 1.300 schicken Geschäften, einem Riesen-Aquarium, einer Olympia-Norm-Eisfläche und vielem mehr.


Auch in den Soukhs haben wir uns umgesehen.

Natürlich waren wir auch auf der Plattform des Burj Khalifa in 509 m Höhe, im 125. Stockwerk. Die Fahrstühle können bis zur 189. Etage im 829 m hohen Gebäude fahren, das derzeit noch das höchste der Welt ist. Um sich diesen Superlativ zu erhalten, baut man inzwischen an einem noch höheren, über 1000 m hoch!

Fantastische Aussichten:

War das alles? Nein, wir waren am späten Nachmittag noch mit einer Art Wüsten-Ralley und anschließendem arabischen Folklore-Event unterwegs.

Und ganz am Abend gab es ein gutes Essen auf einer festlich geschmückten Dhau mit Fahrt auf dem Creek durch das üppig farbig ausgeleuchtete Dubai.

Wir verließen Dubai mit dem Gefühl, hier eine Stadt erlebt zu haben, die in atemberaubendem Tempo immer gigantischeren Zielen zustrebt. 

 

SONNTAG, 14. April:  Dubai – Deutschland

Wir flogen mit einer Boeing 777-300 nach DUS zurück.

Es war eine unserer erlebnisreichsten Reisen!

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Island

ISLAND

Island ist eine seit 1944 unabhängige Demokratische Republik, hat 25 Prozent der Fläche der BRD, aber mit 350000 nur so viel  Bevölkerung wie Bielefeld. Das europäische Land lehnt eine EU-Mitgliedschaft ab. Es berührt den Nördlichen Polarkreis und hat deshalb lange harte Winter – etwas abgemildert durch den Golfstrom. Große Teile Islands sind Lavafelder oder Gletscher, trotzdem hat es eine erstaunlich gute Infrastruktur geschaffen. Der Bildungsstand der Bevölkerung ist hoch. Die Wirtschaft basiert vor allem auf Fischfang und -verarbeitung, auf Touristik und auf Industrie, die den billigen Strom nutzt. Nur Energie kostet wenig, ansonsten sind fast alle Preise sehr hoch.

Vom Satelliten aus stellt sich Island so dar:

Unsere Route. Busreise. Gesamtstrecke ca. 3200 km.

Flughafen Keflavik:SSJ100 Keflavik runways (5160518757).jpg
Erste Bekanntschaft mit riesigen Lavafeldern auf der Fahrt zum Hotel in Reykjavik.

Thingvellir. Hier tagte das isländische Parlament vom 10. bis zum 18. Jahrhundert!

Man sieht vor Ort nur noch eine von Natur aus terassierte Basaltfläche und die gewaltige Basaltwand, die für die Versammlungen eine gute Akustik sicherte und vor der der Stuhl des gewählten Stammeshäuptlings stand.

Gleich daneben sieht man den Riss in der Almannagjá-Schlucht , der durch das Auseinanderdriften der eurasischen und der nordamerikanischen Platte verursacht wird und diagonal durch Island läuft:

Der Riss in Südrichtung:

In Nordrichtung:

In der Nähe kommt man zu den Wasserfällen Hraunfossar und Barnafoss, von Gletschern gespeist.

Auf der Strecke sahen wir auch eines der Geothermie-Kraftwerke Islands. Es hat eine Leistung von 62 MW Strom und liefert  74 km weit Heißwasser.

Saxhóll: 

Endlose Brocken-Lavafelder, die der Vulkan unter dem Snæfellsjökull gebildet hat:
Der Gatklettur ist ein bemooster Lavasteinbogen:

In der Nähe entdeckten wir Schnee-Enzian.

Stykkishólmur, die Anlegestelle für Fähren auf die Westfjorde.
Hier ist die Stätte, wo wahrscheinlich der Norweger Flóki Vilgerðarson im 9. Jahrhundert gelandet ist und die Besiedlung Islands eröffnet hat.

Am Leuchturmfelsen in Stykkishólmur sieht man verwitterte Basaltsäulen. Säulenbasalt entsteht bei verzögerter Abkühlung von Lava und ist an anderen Stellen noch viel regelmäßiger zu finden. 

Nach drei Stunden Überfahrt nach Brjánslækur erreichten wir später Látrabjarg, den westlichsten Punkt Europas (bis Grönland sind es nur noch ca. 360 km). Hier sind die Klippen 450 m hoch.

Zu den Millionen brütender Vögel gehören auch die Papageitaucher. Nach der Brutzeit –  Ende Juli –  ziehen sie aufs offene Meer hinaus. Wir bekamen aber noch einen nah vor die Linse. 

Eine Postkarte zeigt ein Bild eines Papageitauchers mit der Lieblingsspeise, Sandaale. Um sie im Untergrund zu fangen, tauchen die Vögel bis zu 30 m tief.


Wir verbrachten den ganzen Tag in den Westfjorden, die im langen isländischen Winter unter 5 bis 6 m hohen Schneeschichten begraben liegen und vom Festland abgeschnitten sind.

Die Stufen des Wasserfalls Dynjandi sind insgesamt 100 m hoch.

Auf rauen Bergstraßen fahrend sahen wir einige Fjorde, alle berauschend schön.

Im naturheißen Wasser baden konnte man unterwegs auch. In diesem kleinen Lehmpool hatte das Wasser über 40 °C.

Durch Islands längsten Tunnel (7 km) ging es nach Isafjördur, den größten Ort auf den Westfjorden. Hier wird gezeigt, wie Kabeljau traditionell zu Trockenfisch verarbeitet wird: Mit viel Salz pökeln, zuletzt auf den Klippen trocknen („Klippfisch“).


In den Westfjorden entdeckten wir immer wieder Seehunde, Wollgras an allen feuchten Plätzen. 


Der Wasserfall im Canyon Kolugljúfur:

Auch hier sieht man einen Wasserfall, der sich tief ins Gestein gesägt hat.

Hier sieht man besonders deutlich den geologischen Aufbau der Insel: Viele Lava-Basalt-Schichten, die durch vulkanische Ascheschichten voneinander getrennt sind. Island soll vor 16 Millionen Jahren durch einen riesigen Vulkanausbruch entstanden sein. Durch viele weitere Ausbrüche wurden die Schichten erzeugt:

Wasservögel waren, besonders in den Fjorden, überall zu sehen.

Die interessantesten von ihnen, die Eiderenten, boten uns keine gute Gelegenheit zum Fotografieren. Deshalb zeigen wir sie mit einem Bild aus Wikipedia:

Sie bieten den Bauern – heute weniger als früher – einen Nebenerwerb durch das Einsammeln und Reinigen der Daunen, die von den Weibchen während der Brutzeit abgesondert werden und zum Auspolstern des Nestes dienen. Ca. 700 Nester erbringen 1 kg, das einen Marktwert von etwa 5000 Euro hat! 


Der Museumshof Glaumbær zeigt Gebäude, wie sie im 18. und 19. Jahrhundert in der alten Torfrasenbauweise errichtet wurden. Nur die Fassaden sind modern.



Neben dem Museum gibt es einen Friedhof. Hier ein Grabmal mit typischer Beschriftung:

Die Bischofskirche in Hólar, einem winzigen Ort, ist die älteste Steinkirche Islands. Hólar gilt als Wiege des isländischen Buchdrucks, war bis 1801 (evangelischer) Bischofssitz, es residierten 36 Bischöfe hier.

Eine orginal isländisch übersetzte Bibel, die Gudbrandsbibel, gedruckt 1584, liegt hier offen aus!

Dem Schriftsteller Jón Sveinsson (bekannt für „Nonni“) ist hier ein Denkmal errichtet worden.

Der Godafoss. Dorthinein sollen im Zuge der Christianisierung heidnische Kostbarkeiten entsorgt worden sein.

Weiter ging die Fahrt zum Mývatn (Mücken-See) und Umgebung:

Nach Egilsstadir fuhren wir über Husavik. In der Umgebung von Husavik sind riesige Lavafelder, die noch vom Ausbruch des Ludentsborgir (nahe Mývatn) vor 2000 Jahren stammen. Die Lava floss damals 60 km weit bis zur Küste.

Unterwegs Aluminium– und Silizium-Fabriken, die natürlich mit Geothermie-Strom arbeiten…

In dem unfassbar gewaltigen Canyon bei Ásbyrgi säumen kilometerlange, bis zu 100 m hohe Steilwände eine Art Tal mit windstillem milden Klima. Wir konnten reichlich Blaubeeren pflücken.

Anschließend ging es zum Dettifoss, dem wasserreichsten Wasserfall Europas. Er ist zwar „nur“ 45 m hoch, liefert aber über 200 m³ Wasser pro Sekunde. Auch rundherum sind bis zum Horizont nur Basaltfelsen zu sehen. Außerhalb der geräumten Wege machen Felsbrocken ein Durchkommen unmöglich.

 


Auf dem Weg von Eglisstadir nach (zunächst) Höfn sahen wir wieder einmal Fischfarmen. In ihnen werden große Mengen Lachse, Kabeljaue und Seehasen produziert. Die Letzteren nur, weil sie den Ersteren die Parasiten vom Fell fressen, weshalb sie so große Bedeutung haben, dass sie auf der Rückseite der 100-Kronen-Münze abgebildet wurden.

Die von der eben beschriebenen Flutwelle und ihren Vorgängern geschaffene Sander-Ebene ist gewaltig – etwa 1000 km2 groß!

Fast ebenso groß (540 km2) ist das größte Lavafeld der Welt, das wir durchfuhren. Es entstand 1783 beim Ausbruch der 25 km langen Laki-Spalte. Die Lavaschicht ist im Durchschnitt 30 m dick!

In der jüngeren Vergangenheit (2014) gab es einen Ausbruch im Feld Holuhraun, etwas nördlich vom Vatnajökull. Der Lavastrom bedeckte „nur“ 85 km2.

Die nahezu einzige Pflanze, die auf den Lavafeldern fast alles bedeckt,  ist das auch sonst weit verbreitete Zackenmützenmoos.

Die Fahrt ging anschließend ins Hochland über schmale, steinige Pisten in die Feuerschlucht Eldgja.

Dann kamen wir, nach zig Kilometern holprigster Bergstraße, nach Landmannalaugar. Dort waren viele Touristen auch mit Zelten und Wohnmobilen zu sehen.

Immerhin war es unser erster Reisetag mit Kälte + Regen. Aber die gewaltigen Obsidian-Berge entschädigten uns für die Unannehmlichkeiten.


Obsidian ist schnell,  glasartig erstarrte Lava. In der Steinzeit wurde dieser Halbedelstein wegen seiner Härte und Spaltbarkeit für die Herstellung von Werkzeugen verwendet.

 

Die Fahrt ging viele Kilometer durch das Urstromtal Thorsmörk. Es wird vom Schmelzwasser des Myrdalsjökull, zum Teil auch des benachbarten Eyjafjallajökull gespeist. Zumeist ist es kilometerbreit. Das Schmelzwasser führt viel Geröll mit, so dass das Flussbett täglich neue Formen bildet. Daher gibt es keine festen, sondern nur bewegliche Fußgängerbrücken, die nach Bedarf aufgestellt werden.

Die „Straße“ geht rückgratmordend über wohl 10 km. Bis zu 100 m weite Wasserstrecken müssen durchfahren werden. Unser Fahrer schaffte alles.

Das Urstromtal verläuft etwa zwischen dem Myrdalsjökull

… und dem Eyjafjallajökull, der bekanntlich 2010 durch einen Ausbruch mit gewaltigen Asche-Emissionen tagelang weltweit Flugausfälle bewirkte. Dazu ein Bild aus Wikipedia:

Bei unserem Ausflug zeigte er sich friedlich:

Gegen Ende des Urstromtals rasteten wir in der Station Thorsmörk, die sogar Endstation eines Linienbusses und Ausgangspunkt für Wanderungen ist.

Ein Highlight war dann natürlich der Seljalandsfoss, der 65 m hohe Wasserfall, auf dessen Rückseite man hindurchgehen kann.

Nur 5 Minuten Fußweg entfernt ist ein weiterer, der Gljúfrabúi-Wasserfall. Er wirkt versteckt, ist aber von Mutigen durch einen Felsspalt zu begehen und sozusagen von innen zu bewundern:

Ziemlich nass wird man an beiden Wasserfällen.

Zum Abschluss des Tages sahen wir noch den Urrithafoss, einen breiten Wasserfall mit mehreren Stufen, über die Lachse hochwandern können.


Wir standen am Gullfoss, einem zweistufigem Wasserfall.


Unterhalb des Wasserfalls ist der Hvitá, so heißt der das Wasser spendende Fluss, zwar ganz ruhig, aber immer noch interessant auch wegen der Tuff-Wände. Der Tuff zieht sich bis in das gestern gesehene Urstromtal hinüber. 

Anschließend waren wir am Geysir, der zwar nicht der Größte seiner Art, aber ihr Namengeber ist. Er war wenig springfreudig. Der unmittelbar benachbarte Strokkur machte das aber wett. Unserer Mitreisenden Lucie gelangen diese Fotos: Zunächst erscheint eine blaue Blase, dann erfolgt der Ausbruch.


Wir nutzten den etwas regnerischen Tag für Erkundungen in der Metropole Reykjavik.

Nicht ausgelassen haben wir das Wahrzeichen der Hauptstadt, die Hallgrimskirkja.

Die Stadt ist modern, sehr sauber und hat viele hochinteressante Bauwerke.

Dieses Foto zeigt einen Teil der Einkaufsstraße Laugavegur!

Im Höfthi-Haus trafen sich 1986 Reagan und Gorbatschow. Das Treffen gilt als ausschlaggebend für das Ende des Kalten Krieges.


Der Flughafen Keflavik beeindruckte uns durch seine ruhige Atmosphäre. Auffallend sind die zwei Decken-Glasmosaike des Künstlers Leifur Breiðfjörð, wir zeigen eines davon („Icarus“):


WIR HATTEN EINE GROSSARTIGE REISE!

Mongolei

Mitverwendet haben wir Angaben des Veranstalters und aus dem Internet, zumeist Wikipedia, sowie Fotos aus unserer Mongolei-Karte. Wirklich zeitnah konnten wir nicht berichten – in der Gobi ist Internet-Zugang noch seltener als Wasser.

Unsere Reise in die Mongolei.  Juni/Juli 2018.

1206 gründete Dschingis Khan das Mongolische Reich, das sich über Asien bis nach Europa erstreckte und das größte territorial zusammenhängende Imperium der Menschheitsgeschichte darstellte.

[Sein Enkel Kublai Khan eroberte China und begründete die Yuan-Dynastie.  1921 etablierte die Sowjetunion eine Marionettenregierung, welche 1924 die Mongolische Volksrepublik proklamierte. Diese war völlig von der Sowjetunion abhängig. Im Zuge der Revolutionen im Jahr 1989 vollzog das Land den friedlichen Übergang zu einem demokratisch-parlamentarischen Regierungssystem. 1992 besiegelte das Parlament mit der Annahme einer neuen Verfassung das Ende des kommunistischen Systems.]

Unsere Reiseroute.

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In der Öffentlichkeit ist die Schrift überwiegend kyrillisch,
selten mongolisch.

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1. Tag: (Mo): Ulan Bator

 

Gekommen waren wir mit der Mongolian Airlines, Berlin-Tegel – Moskau – Ulan Bator.  Foto: noch Tegel.


Die aus dem Flieger gesehenen riesigen Flächen zeigen Ackerbau, der im Norden der Mongolei möglich ist.


Hier: Der gut überschaubare Zielflughafen Chinggis Khaan.

Vom Zimmerfenster, 23. Etage im Hotel Khuvsgul Lake (im City Tower), hat man einen guten Ausblick über die moderne Metropole, die dort Ulaanbaatar (Улаанбаатар) heißt.

Westlich wirkendes Fernsehen, westlich-liberales Auftreten
zumindest der städtischen Bürger.

In der Nähe des Hotels der Suchbaatar-Platz. In der Mitte des Platzes steht eine Statue von Damdin Suchbaatar, dem mongolischen Revolutionär und Nationalhelden. Im Norden des Platzes sieht man hier das Mongolische Parlamentsgebäude mit einer großen Statue von Dschingis Khan.

Auf der anderen Seite fällt der Blue Sky Tower auf – mit 105 m das höchste Gebäude der Stadt.

Eine der Sehenswürdigkeiten: die Kamel-Karawane. Sie erinnert an die günstige Lage der Stadt als Handelsplatz an der Seidenstraße.

Überraschend für den Einkaufenden: Das mongolische Geld kennt keine Münzen. Hier Scheine für 1000, 100 und 50 Tugrik (ca. 35,  4 und 2 Euro-Cent): 

Abends Konzert des Staatlichen Akademischen Ensembles für Tanz und Musik. Tolle Darbietungen zur Geschichte des Landes, großartige Choreographie, landestypische Instrumente, für uns völlig ungewohnte Kehlkopfstimmen.


 

2. Tag (Di): Gandan-Kloster, Museum Bogd Khan und Baga Gadsryn Tschuluu

Das Gandan-Kloster wurde 1727 gegründet. 1937, während des stalinistischen Terrors, wurde es schwer beschädigt, teils zerstört, wie auch weitere 300 Klöster – nur drei blieben erhalten. Nach 1944 erfolgte eine bedingte Wiedernutzung der erhalten gebliebenen Tempel. Bis zum Ende der Mongolischen Volksrepublik war das Gandan-Kloster das einzige Kloster der gesamten Mongolei, in dem religiöse Zeremonien – unter Kontrolle der Geheimpolizei – stattfinden durften. Heute leben wieder über 600 Mönche im Kloster.

Gebetsmühlen überall.

Das Hakenkreuz gehört zu den buddhistischen Glückssymbolen!

Das Eintreten in den Tempel immer mit dem rechten Fuß zuerst, das Herausgehen rückwärts!

Das markanteste Gebäude ist das weiße Migjid Janraisig Süm. Hier befindet sich die 26 Meter hohe, 90 t schwere Statue der Göttin Janraisig, für die das Kloster berühmt ist. 1938 hatten sowjetische Truppen die Statue demontiert und eingeschmolzen. Die buddhistische Gemeinde ließ 1996 mit umgerechnet fünf Millionen Dollar Spenden eine neue vergoldete Janraisig errichten. Für den Dalai Lama, das eigentliche Oberhaupt des Klosters, wurde ein Thronsessel neu erbaut.

In der 26-m-Statue sind 18 t Bücher eingeschlossen!

Am Fuße der Statue.

Unsere Führerin sagte, dass hier die 1000 Buddhas figürlich dargestellt seien!
Eine Wikipedia-Stelle: Der Mahayana-Buddhismus erwartet in unserem Bhadrakalpa-Äon 1000 (1002) Buddhas.
Ansonsten ist zumeist von 29 Buddhas die Rede.

[Buddha bezeichnet im Buddhismus einen Menschen, der Bodhi (wörtl.: „Erwachen“) erfahren hat, und ist der Ehrenname des indischen Religionsstifters Siddhartha Gautama, dessen Lehre die Weltreligion des Buddhismus begründet.
Im Buddhismus versteht man unter einem Buddha ein Wesen, das aus eigener Kraft die Reinheit und Vollkommenheit seines Geistes erreicht und somit eine grenzenlose Entfaltung aller in ihm vorhandenen Potenziale erlangt hat: vollkommene Weisheit (Prajna) und unendliches, gleichwohl distanziertes Mitgefühl (Karuna) mit allem Lebendigen.]

Nach dem Gandan-Kloster besuchten wir den ehemaligen Winterpalast des Bogd Khans, der heute als Museum geführt wird:

Der Bogd Khan (Heiliger Herrscher) war zunächst „nur“  Bogd, und zwar der 8..
[Bogd = mongolisch für Buddha. Ein Bogd ist das Oberhaupt des Buddhismus in der Mongolei, untersteht dem Dalai Lama und dem Penchen Lama.]

Dieser Bogd war wohl das Schwarze Schaf unter den Bogds. Er brach den Mönchseid, nahm sich eine Ehefrau, trank maßlos Alkohol, verlangte jedoch von seinen Untertanen die strikte Einhaltung der Gelübde. 1911 erhob er sich zum Khan (weltlicher Herrscher) und hat seitdem – als Einziger – die Bezeichnung Bogd Khan. Er starb 1924.
Von einst vier seiner Residenzen ist einzig der von uns besuchte Winterpalast erhalten geblieben. Er ist gefüllt mit Exponaten, die die unerhörte Prasserei des Bogd Khan beweisen. Das Fotografieren war nur gegen Gebühr erlaubt; es lohnte nicht.

Der dem Bogd Khan nachfolgende (9.) Bogd erhob nicht den Anspruch, auch Khan zu sein. Er starb 2012. Der Dalai Lama verkündete 2016, dass der 10. Bogd geboren sei und der Prozess seiner Identifizierung laufe.

Schließlich fuhren wir ins wunderschöne Felsgebirge von Baga Gadsryn Tschuluu. Es ist bekannt für seine ansehnlichen Granitformationen. Übernachtet haben wir im Erdene Ukhaa Camp. 230 km Naturpiste bis dahin!  Unsere Tour ging im Ganzen über 2000 km, davon 1600 km „Naturpiste“!

Solche Strecken schaffte unser Fahrer!
Damit schaffte er auch uns. Fast!

In der Wüstenferne eine Viehherde. Eine von Tausenden.

 

3. Tag (Mi): Zagaan Suvraga – Mandalgobi,
Weiße Stupa

Seltenheit auf unserer Tour: eine Stadt, Mandalgov.
Essen in einem Restaurant mit gutem mongolischen Niveau.

Auf die Frage nach der Toilette wurden wir auf die Bretterbude draußen verwiesen mit zwei Einheiten ohne Türen, aber auch nur unzureichendem Sichtschutz zur Straße hin. Wir lernten, dass das weitgehend Standard ist, auch z. B. an den Tankstellen. Nur in der Hauptstadt in den Hotels sowie in unseren Camps waren die Keramik-Klos die Norm, allerdings – in den Camps – mit oft üblen Einschränkungen: kein Wasser, keine schließenden Türen, viele Krabbeltiere.

Zunächst die bizarre Felsformation Baga Gasrin Tschulu. 

… mit Zeichnungen aus der Bronzezeit

.. und einer Ruine eines kleinen alten Tempels.

Immer wieder riesige Herden: Schafe, Ziegen, Kamele, Pferde, Rinder, Yaks.

Karger kann Futter kaum sein.

Fast zahm…

Nun aber Zagaan Suvraga mit der sensationellen „weißen Stupa“, so genannt, weil sie an entsprechende Tempelbauten erinnert.
30 m hoch, 100 m breit.

Unser Fahrer Bagi fuhr uns mit haarsträubenden Manövern in das rückseitige „Tal“ hinunter, damit wir die Stupa auch aus dieser Perspektive bewundern konnten.

Die Tagesstrecke war ca. 190 km.

Wir übernachteten im Zagaan Suvraga Camp. Dort mussten wir uns vieler Krabbler erwehren. Unsere Methode war nicht-buddhistisch.

 

4. Tag (Do): Südgobi, Geierschlucht Yolyn Am

Mal wieder eine Stadt: Dalanzadgad

Nationaler Stolz!

Hier in der Post konnten wir sogar Ansichtskarten + Marken kaufen.

Die „Geierschlucht“!

 


Nicht nur hier – immer wieder begegnet man den Steinhügeln (Ovoos):  Dreimal herumgehen, jedesmal einen Stein daraufwerfen, bringt Glück!


Yolyn Am ist ein Naturschauspiel der besonderen Art: Mitten in der Wüste fließt ein Fluss durch die Schlucht, teils unter dicken Eisschichten, die auch im Hochsommer nicht immer abtauen. Hier sahen wir das. Geier sahen wir nicht. Aber die Schlucht ist auch so eine Sensation. Sie liegt in ca. 2800 m Höhe.


Viele Pfeifhasen. Pfeifen wie Murmeltiere, sind klein wie Meerschweinchen.

Wir fuhren 200 km, übernachteten im Khan Bogdo Camp.

(Nur) auf dem benachbarten Berg hatten wir etwas Internet-Zugang, konnten mit den Lieben daheim chatten…

 

5. Tag (Fr): Südgobi – Altai-Gebirge – Sandmeer 

Heute gab es eine einmalige Tagesetappe: Quer durch die wunderschöne Südgobi ging es entlang des Sandmeeres und durch das Altaigebirge. Die riesigen Sanddünen erreichen über 800 Meter Höhe und sind auch als „singende Dünen“ bekannt. 

Doch zunächst stellen wir Bagis Wagen vor, …

… mit dem er vor der Eroberung der Dünen (auch) durch dieses Tal bretterte:

Im Vorfeld der Dünen mussten wir diesen idyllischen Fluss überqueren:

Danach zunächst ideale Weidegebiete:

Dahinter die Dünen, bis zu 800 m hoch!

Einer musste ja (fast ganz) hoch.

Andere waren schon länger da.

Im Gasometer Oberhausen sahen wir im September ein professionelles Bild aus diesem Gebiet:

 

Wir fuhren ca. 180 km und übernachteten im Discovery Camp. Von dort noch einmal ein schöner Blick zu den Dünen mit dem dahinterliegenden Altaigebirge:


Diesmal hatten wir eine besonders prächtige Jurte, sogar mit Ofen, nur eine Steckdose zum Aufladen fehlte…

In der Restaurant-Jurte, wie auch sonst vielerorts, das originellste Spiel der Mongolen „Schagai“ (Knochenspiel), es wird mit Schafsknöcheln gespielt:

 

6. Tag (Sa): Gobi – Flammende Klippen in Bayanzak, Saurierfriedhof, Saxaul-Wald

Hier ist alles „Piste“!

Unterwegs konnten wir ein großes Schaf-Scheren bewundern. Unsere kleinen Geschenke (Nähetui, Cremes, Gummibärchen) wurden mit Freude angenommen.

Nicht selten sieht man Mongolen auf einem Motorrad.

Bagi, unser Fahrer, kam überall durch. Und der Wagen kippte, ganz gegen unsere Erwartungen, nie um!

Steinzeitliche Felszeichnungen, auf hohem Berg. 

Dieses sind die „flammenden Klippen“ von Bayanzak. Grandios!

Sieht man die Kinder? Sie sind wahre Kletterkünstler.

Wir und die Kamele zogen zum Saxaulwald.

À propos Kamele. Ulzii, unsere Führerin, erzählte die Geschichte von den weinenden Kamelen: Wenn Kamelmütter ihre Neugeborenen ablehnen, spielt der Hirte ihnen eine traurige Weise oder er singt. Dann kullern den Muttis dicke Tränen aus den Augen und sie nehmen die Babies an!

Saxaul-Wald. Diese Pflanze gibt es nur in der Wüste Gobi. Sie wurzelt ungewöhnlich tief.

Gewaltige Lehm-Sand-Felsen.

Wir glaubten, einen paläontologischen Fund gemacht zu haben. Er ließ sich aber zerteilen wie die anderen Felsen auch.
Die Oase Bayanzak gilt als „Saurierfriedhof“, weil hier einige Dino-Skelette und -Eier gefunden wurden – und gelegentlich noch gefunden werden. Kleine Knöchelchen darf man behalten. Sie bleiben an der Zunge haften, im Gegensatz zu anderen Bodenfunden, sagt unsere Führerin. Bei uns haftete nichts…

Unser Fahrer wollte in einer Mini-Siedlung tanken. Die Tankstelle hatte keinen Strom. Eine zweite konnte einen Dieselgenerator anwerfen und so das Tanken ermöglichen. Dort lagen aber wohl Nägel herum – Bagi hatte ein paar Kilometer später „einen Platten“ und musste das Rad wechseln: 

 


Hier die Preistafel einer Tankstelle. Benzin kostet etwa halb so viel wie bei uns, ist aber nach Meinung unseres Fahrers immer noch viel zu teuer…

Wir übernachteten nach 150 km Fahrt im Mongolian Gobi Camp.


7. Tag (So): Mittelgobi – Ongital

Unterwegs immer wieder Staunen darüber, wie die Kamele mit dem kargen Futterangebot zurechtkommen. 

Diese Querwellen faszinierten uns. Sie treten verbreitet auf den Pisten auf und verursachen ein lautes, unangenehmes Dröhnen im Wagen während der Fahrt.
Nach der Reise haben wir festgestellt, dass sich schon kluge Köpfe mit dem Phänomen beschäftigt haben, z. B.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wellblechpiste

Das Camp (Ongi Nuuz Camp) für den Nachmittag und die nächste Nacht wirkte besonders komfortabel mit seinem höheren, oben eingezogenen Seitenrund – die Türen waren dadurch ebenfalls höher und erforderten nicht ganz so tiefes Bücken, wodurch die Kopfverletzungen seltener wurden. Auch das Wetter war, wie das Foto (oben) zeigt, zunächst geradezu prächtig. 

Der Speiseraum des Camps ist ungewöhnlich schön. In Vitrinen werden zudem zahlreiche Götter gezeigt und beschrieben.

Die Götter wirkten auf uns befremdlich.

Hier eine der Beschreibungen.

Das Wetter schlug schnell um. Ein Sandsturm und anschließend gewittriger Starkregen verhinderten die Wanderung zur nahegelegenen Ruinenstadt Onggin-Hiit. Dort gab es viele Jahrhunderte ein geistig-religiöses, wissenschaftliches und heilkundiges Zentrum der südlichen Mongolei. Vor der Zerstörung durch die Kommunisten war das Kloster eines der größten und bedeutendsten des Landes.
Wir waren 150 km unterwegs gewesen.

 

8. Tag (Mo): Orchontal

Der Begrüßungsschluck Stutenmilch vom Vortag hatte bei einem von uns üble Folgen. Da blieben das Essen und das Fotografieren weitgehend auf der Strecke.

Und doch mussten 230 km Naturpiste überstanden werden. Die Umgebung: die Bergsteppe Khangai. Im Zielgebiet der Fluss Orchon, der längsten Fluss der Mongolei. Dort ist eines der wichtigsten Ansiedlungsgebiete der Nomaden. Zu ihnen haben wir notiert, dass sie 30 % der Bevölkerung ausmachen und im Durchschnitt 6 Kinder pro Familie haben. Die Kinder dürfen alles. Auch in der Hauptstadt haben wir nur liebevoll nachsichtigen Umgang mit den Kindern erlebt! Für uns überraschend: Kinder siezen ihre Eltern und älteren Geschwister.

Schnell zwei Postkartenbilder zum Thema Kinder:

D. hat eine Nomadenfamilie in ihrer Sommerjurte (im sehr kalten Winter zieht man in solidere Hütten bzw. Jurten) besuchen dürfen. Einfachste Zustände. Drei Generationen leben in der Enge. Große Gastfreundlichkeit. Fettgerahmte Stutenmilch und fettiger Quark wurden angeboten, aber nur berührt. Der Boden der Jurte: Natur und ein bisschen Teppich. Rindermist zum Heizen neben dem Ofen. Kleiner Altar mit Kerzen und Gebetsmühle.
Schulpflichtige Kinder sind über die Woche in Schulinternaten!

Übernachtung im Talbiun Camp.

 

9. Tag (Di): Orchontal – Zenkher

Das Orchon-Tal ist deutlich stärker begrünt als die Wüste und Steppe, die wir bis dorthin sahen. Agrarische Nutzung des Bodens ist uns jedoch auf der ganzen Tour nicht begegnet; sie findet aber in der nördlichen Mongolei teils umfangreich statt!

Immer wieder kreuzten Herden unseren Weg.



Hier ist Grün genug für alle Arten von Weidetieren.



Neben Rindern und Yaks sieht man auch Mischlinge beider Arten.
Ein Yak-Bulle kann über 3 m lang sein und 1 t wiegen.

Im Shiveet Mankhan Camp war sogar eine über 80 Grad heiße Mineralquelle, die ein großes Becken
– um die 40 Grad – speiste. Wir haben es aber nicht genutzt.


Nachts hatten wir in der Jurte Besuch von einem Ziesel .

 

10. Tag (Mi): Karakorum, Kloster Erdene-Zuu

Mal wieder eine Stadt, sogar recht ansehnlich: Tsetserleg. Das dortige Kloster Zayain Gegeeni Süm haben wir ausgelassen.

Dann fuhren wir in unser Camp (Urgoo), das durch reichhaltige und üppige Flora auffiel – weit weg vom Zustand der Wüste.

Zahlreiche Pflanzen aus unserer Region waren dort auch vertreten, z. B. das bei uns selten gewordene Gänsefingerkraut.

Hauptziel des Tages war Karakorum, der ehemalige Hauptsitz Dschingis Khans (* etwa 1162, † etwa 1227), noch in Ruinen vorhanden. Es war 32 Jahre lang Hauptsitz des mongolischen Großreiches. (Die heutige moderne Stadt heißt Kharkhorin bzw. Charchorin.)

In dem Ruinengebiet liegt, burgähnlich von einer fast 2 km langen Mauer umgeben, das Kloster Erdene Zuu.

Es wurde im 15. Jahrhundert als erstes großes lamaistisches Kloster der Mongolei gegründet und gilt als Urkirche der Mongolei. Es sind aber nur einige Tempel erhalten bzw. restauriert.

Mit Info-Tafeln wird auf die frühere Fülle an Tempeln hingewiesen. 

Die Bedeutung eines der Lamas wurde uns beschrieben mit dem Hinweis, er habe 16 Viehwagenladungen Bücher gelesen…

Vor der gewaltigen Anlage können Kinder und Erwachsene sich
– gegen Geld – in Rüstungen und Gewänder hüllen und fotografieren lassen. Dazu kommen viele Souvenier-Shops. Bei uns wäre es wohl ähnlich…

Häufig so oder ähnlich gesehene schöne florale Dekoration.

Draußen im Camp wichen diese Tiere, offenbar eine Grillenart, in Massen unseren Schritten aus und sprangen/flogen meterweit mit knatterndem Geräusch.

In der Jurte, auf dem Boden zumeist, krabbelte eine andere Tierart zahlreich herum.

D. hat ein besonders großes Exemplar davon ihres Bettes verweisen müssen.

Ein Friedhof in der Nähe. Weitgehend schmucklos. Nur wenige Steine o. ä. waren mit Namen versehen. Die Buddhisten besuchen ihre Toten in den ersten drei Jahren nicht.

 

Atemberaubende Landschaft: Charchorin liegt am Fuße des
500 km langen Changai-Gebirges.

 

Unsere Piste führte immer wieder durch schwieriges
– oft überflutetes – Gelände.

 

11. Tag (Do): Högnö-Khan-Gebirge

Heute waren wir in den spektakulären Sanddünen von Mongol Els, die sich bis ca. 1.000 km bis in die Berge des heiligen Högno Khan erstrecken, unterwegs. Dann kamen wir ins Khogno Khan Camp, das am Fuße gewaltiger Granitformationen liegt:

Zufällig wurden im Camp zwei neue Jurten gebaut:

In der Mitte hängt ein schwerer Stein.
Überzogen wurde das Ganze mit dicken Filz- und Tuchlagen.

Über die obere Öffnung, die Laterne, kann man ein dickes Laken ziehen, um ein Hereinregnen zu vermeiden. Wir hatten einen Ofen. Das Ofenrohr verhindert das vollständige Zuziehen. Wir bauten es aus und konnten so beim nächtlichen Unwetter die Jurte einigermaßen trocken halten.

Das Naadam-Fest (alljährlich vom 11. bis 13. Juli) ist das beliebteste Fest in der Mongolei. (Fast) jeder beteiligt sich. Die Disziplinen sind Ringen, Reiten, Bogenschießen. Jetzt, eine Woche vorher, übt man längst überall. Da kann man sich nicht ausklammern…

 

12. Tag (Fr): Hustai Nuruu Nationalpark, Przewalski-Pferde

Heute waren wir im Hustai Nuruu Wildpferde-Park, wo man die einzige frei lebende Population an Takhi- oder auch Przewalski-Pferden, den Vorfahren aller heute lebenden Pferderassen, beobachten kann. Der Nationalpark ist 50000 ha groß. Von den
ca. 300 ausgewilderten Pferden dort haben wir nur wenige gesehen, aber auch die Landschaft ist großartig.

Im Internet kommt man den Przewalski-Pferden näher:

Einer der Ranger im Park.

Im angegliederten Hustai-Camp wurden ausgezeichnete Informationen geboten. Die Mongolei sieht den Park offenbar als Vorzeigeprojekt.

In der Nähe des National-Parks sahen wir ein Beispiel von offenbar privater Initiative zur Wiederherstellung der in kommunistischer Zeit zerstörten Tempel:

 

13. Tag (Sa): Ulan Bator

In Ulan Bator hatten wir, wie bei uns, großstadttypischen rush-hour-Verkehr. Für Werktage gibt es bereits eine Regelung, wonach Fahrzeuge an bestimmten Tagen nicht fahren dürfen – festgelegt durch die Endziffer ihres Nummernschildes.

Ein paar letzte Ansichten dieser modernen Stadt:

Eine wichtige Einnahmequelle der Mongolei ist der Verkauf von hochwertigen Kaschmir-Produkten. Da konnten auch wir nicht widerstehen… Eine Werbetafel zum anstehenden Naadam-Fest:


Wir sehen die drei Wettbewerbs-Sportarten. 

Noch ein Wort zum in der Mongolei weitverbreiteten Schamanismus: Unsere Führerin hat eine Cousine, die nach eigener Krankheit und Heilung selbst Schamanin geworden ist. Schamanen heilen mit Kräutern und durch Übertragung von Energie. Grundvoraussetzung ist der Glaube an Geister. Der Schamane ist Mittler zwischen unserer Welt und der der Geister. Wird ein Mensch krank, so hat er seine Seele verloren, sie hat sich verirrt, ist gestohlen. Der Schamane, in Trance, versucht sie wiederzufinden. Gelingt ihm das, so wird der Mensch wieder gesund. Der Schamane muss die Geister besänftigen oder gegen sie kämpfen.  – So etwa die Erklärungen unserer Führerin, die auch von einer Heilungserfahrung berichtete.

14. Tag (So): Ulan Bator

Abschied von der Mongolei, Rückflug über Moskau.

Es war eine großartige Reise!

Die Rückreise schien überraschend schnell zu laufen. Alles am Tage. Abflug Ulan Bator morgens 9:15, Ankunft Herford abends trotz Verspätungen der Bahn gegen 19:00. Aber wir flogen ja mit der Sonne…

 

Costa de la Luz: Novo Sancti Petri

 

Novo Sancti Petri

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27. Dezember 2017

Flug Düsseldorf >> Jerez de la Frontera. Bustransfer zum Hotel Iberostar Royal Andalus in Novo Sancti Petri, einem Stadtteil von Chiclana de la Frontera, zugleich einer der größten Badeorte an der Costa de la Luz. Anscheinend auch ein „Hotspot“ für Golfer.


Blick vom Balkon. Temperatur knapp 20 °C, windig, aber angenehm.


Blick vom Strand zum Hotel. Mit Seepferd.


Kurzer Fußweg vom Hotel zu städtischen Teilen von Novo Sancti Petri – mäßig belebt.


Im Hotel: Gang zu unserem Zimmer auf unserer Etage, wunderschön begrünt.

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28. Dezember


Beeindruckende Brandung. Schöner Spaziergang durch die Dünen. Ausflug nach Chiclana. Man spürt, dass nicht Hauptsaison ist – geöffnete Cafés muss man suchen.


Störche nisten auf einigen Gebäuden.

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29. Dezember

Ausflug nach Cádiz über Chiclana, immer einfach mit dem Linienbus. In Cádiz haben wir auch einen Hop-On-Hop-Off-Trip gemacht.

Cádiz ist mit ca. 120000 Einwohnern zwar kleiner als Bielefeld, aber viel geschichtsträchtiger. Legende ist, dass Herkules es erschaffen habe, jedoch belegt ist, dass die Phönizier es vor rund 3000 Jahren begründeten.

Die Plaza de San Juan de Dios ( auch „la Corredera„)   mit – vorne – dem Denkmal für Segismundo Moret, der vor reichlich 100 Jahren mehrmals Ministerpräsident war, und dem Rathaus im Hintergrund. 


Weltweite Forderungen.


Am nach der heiligen Maria benannten Strand warteten Dutzende von Surfern auf die Welle…


Die Neue Kathedrale, im 17. Jahrhundert errichtet, aber schon wieder mit deutlichem Sanierungsbedarf – innen waren große Netze gespannt, um aus dem Gewölbe herabfallendes Material aufzufangen.



Tierisches.

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30. Dezember

Faulenzen, Lesen und so weiter? Das war die Grobplanung, aber wir haben dann noch einen langen Spaziergang vom Hotel aus auf dem endlosen Sandstrand gemacht und genossen! Der Strand ist breit, feinsandig, von Muscheln durchsetzt, von Dünen gesäumt und reicht offenbar viele Kilometer weit, Richtung Norden wohl bis Cádiz.


In der Ferne kann man Markantes sehen, das wir zunächst für einen Teil von Cádiz gehalten haben. Aber Wikipedia sagt unter Chiclada: Auf einer vorgelagerten Insel liegt das Castillo de Sancti Petri. Diese Insel ist durch seine [des Castillos] Verbindung zu dem antiken Helden Herakles bekannt geworden, der in dessen Nähe zwei seiner Heldentaten verbracht haben soll.





Merle ist heute 4 Tage alt!

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31. Dezember 2017

Silvester in Novo Sancti Petri.

Wir sind wieder auf dem endlosen, wunderschönen Strand gewandert, haben harte Badende bewundert und Jahreswechsel-Botschaften in den nassen Sand „gemeißelt“. Und natürlich zahllose gute Wünsche empfangen und abgeschickt.


Tolle Brandung mit Seehund…

Dann abends das Galadiner, opulent und festlich, alles vom Feinsten!




Das Menü war noch viel länger…

Den festlichen Rummel gegen 24 Uhr haben wir dann eher passiv erlebt.

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1. Januar 2018!

Feliz año nuovo!  – Überall!

Wir sind wieder auf dem wunderschönen Strand und in den Dünen und auf den von Golfplätzen (es soll hier an die 30 geben) gesäumten Straßen gewandert, gefühlte 10 km. Es ist herrlich hier!




Nur ein kleiner Teil des Angebots!


Sonne ohne Ende. Wir lesen, trinken Kaffee, füllen die Homepage, fühlen uns privilegiert. Gute Vorzeichen für 2018, wir sind uns da sicher!

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2. Januar 2018

Wir sind noch einmal nach Chiclada gefahren, das wir am 28. Dezember etwas schläfrig fanden. Und siehe da: Die Geschäfte öffnen nachmittags erst um 17 oder 17:30 Uhr, und dann brodelt die Stadt geradezu! Geschäftigkeit und fröhliche Menschen überall!




Mit diesem Bähnchen, voll mit zahlreichen singenden und jubelnden Kindern, haben wir eine Rundfahrt gemacht. Weihnachts-Musik ohne Ende – das Fest geht in Spanien ja bis zum 6. Januar.

Dental-“Kliniken“ an fast jeder Straßenecke. Man wird an Ungarn erinnert, wo ja wohl Discount-Medizin angeboten wird.

Wieder einmal ein schöner Tag!

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3. Januar 2018

Schwerpunkt des Tages war eine im Hotel gebuchte (Klein-) Busfahrt nach Sevilla, das ca. 150 km landeinwärts liegt. Wieder hatten wir zwar anfangs bedecktes, später aber sonniges Wetter – wir haben in diesem Urlaub bisher keinen Regentropfen abgekriegt!

Wir sahen unterwegs die umfangreichen Feuchtgebiete, in denen die Zugvögel rasten und Nahrung aufnehmen vor dem Überwinden der Straße von Gibraltar auf ihrem Weg nach Afrika. Eine große Gruppe Flamingos hätte eigentlich schon weitergezogen sein sollen. In großen Becken wird auch heute noch Salz gewonnen. Man ahnt auch den Nationalpark Doñana – Biosphärenreservat, Weltnaturerbe und Vogelparadies – der etwas nordwestlich unserer Fahrstrecke liegt.

Sevilla ist eine unglaublich interessante und schöne Stadt mit etwa 700000 Einwohnern. Sie liegt am Guadalquivir, der von der Mündung in der Bucht von Cádiz aus nur bis Sevilla auch für Hochseeschiffe schiffbar ist.

Wir waren überwältigt von den zahlreichen Zeugen der höchst vielfältigen Geschichte. Starker Einfluss maurischer Architektur. Man sollte wenigstens eine Woche Zeit haben…


Auch im Pflaster Hinweise auf den Pilgerweg nach Santiago de Compostela.


Große Eisbahn und mehr. Hier ist ja Vorweihnachtszeit!



Großartige Fassaden, oft mit maurischen Stilelementen. Die Spanier wissen den großen kulturellen Einfluss der Mauren, die ja fast 8 Jahrhunderte in Spanien lebten, aber 1492 endgültig vertrieben wurden, zu schätzen.


Die  Kathedrale – von Südost, aus Wikipedia. Als Amateur kann man die Wucht kaum einfangen: Größte gotische Kirche Spaniens, Weltkulturerbe, 15. Jh. erbaut. Der Glockenturm („Giralda„) war früher Minarett, hat innen eine wendeltreppenartige Rampe bis 70 m Höhe für Materialtransporte, aber auch für den Esel-reitenden Muezzin – er musste schließlich mehrmals täglich nach oben!



Zwischendurch: Zahlreiche prächtig tragende Bitter-Orangen-Bäume (Pomeranzen). 
Und gewaltige Gummibäume (Ficus elastica).


Die riesige Anlage, die zur iberoamerikanischen Weltausstellung 1929 errichtet wurde.




Kunstvolle Bezüge auf jede Region!


Auf der Rückfahrt: Auch die Autobahn wird von Pinien besäumt.

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4. Januar 2018

Ausruhen. Bummeln am Strand und im Ort.

Wir haben den Canyon-artigen Teil der Dünen erkundet.

Schöner Abschluss eines wunderschönen Urlaubs! 

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5. Januar 2018

Rückflug (Jerez >> Düsseldorf) und -fahrt.


In Jerez: M. H., ein freundlicher Herr aus Münster, fotografierte uns auf dem Weg zum Flieger. Wir hatten ihn am Vortag als Paraglider abgelichtet:

ENDE