Douro-Flussfahrt

 

Fluss-Kreuzfahrt auf dem Douro, Portugal,
vom 31.10. bis 07.11.2019

Immer wieder Dank an Wikipedia!

Portugal, amtlich Portugiesische Republik, ist ein europäischer Staat im Westen der Iberischen Halbinsel. Als westlichster Punkt Kontinentaleuropas wird das Land im Osten und Norden von Spanien begrenzt, im Westen und Süden vom Atlantischen Ozean. Zu Portugal gehören die Azoren und Madeira.
Das im 12. Jahrhundert gegründete Königreich Portugal stieg im 15. Jahrhundert zu einer Großmacht auf und spielte eine wesentliche Rolle im Zeitalter der Entdeckungen. Die Erste Portugiesische Republik bestand von 1910 bis zum Militärputsch von General Gomes da Costa 1926. Danach stand das Land unter der autoritären Diktatur von António de Oliveira Salazar. Die Nelkenrevolution 1974 führte zum Sturz des Regimes und eröffnete den Weg zur demokratischen Dritten Republik. Portugal ist Mitglied der NATO, der OECD, der Vereinten Nationen, des Europarats, des Schengener Abkommens und der EU.
Die Währung ist der Euro.
Staatspräsident ist Marcelo Rebelo de Sousa.
Premierminister ist António Costa.

Portugal hat etwa 1/4 der Fläche und 1/8 der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland.


Der Duero
(portugiesischer Name Douro) (etwa 897 Kilometer lang) entspringt in der nordspanischen Provinz Soria auf 2080 Meter Höhe. Auf 112 km Länge bildet er die spanisch-portugiesische Grenze, an der die Flusslandschaft auf beiden Seiten in geschützten Naturparks liegt. Von hier aus fließt er 213 km in Portugal. Bei Porto und Vila Nova de Gaia mündet der Duero in den Atlantik.

Unsere Route führte von Porto
bis Vega Terron
(spanische Grenzstadt) und zurück.


1. Tag:  Vila Nova de Gaia und
Porto

Anreise und nachmittags Einschiffung.

Vom Flughafen Porto aus kamen wir mit dem Taxi zur Anlegestelle „unseres“ Schiffes in Vila Nova de Gaia, von wo aus man das gegenüber liegende Porto sehen kann.

Bis zur Einschiffung hatten wir noch etwas Zeit und fuhren deshalb mit der Gondel-Seilbahn hoch zu dem Berg, auf dem das Kloster Pilar liegt.

Von der oberen Station der Seilbahn aus kamen wir unmittelbar zu der  imposantesten der sechs Brücken Portos, der Ponte Dom Luis I.
Sie wurde von Schülern Eiffels 1881 – 86 erbaut.



Auf dieser Brücke fährt die Metro im Schritttempo. Man kann auch zu Fuß nach Porto hinüber gehen und kommt nahe der Kathedrale an. Wir hatten einen beeindruckenden Ausblick über den Douro, trotz des Nebels an unserem Ankunftstage.

Auf dem nächsten Bild sieht man die ca. 10 Jahre ältere Ponte Maria Pia, die 500 m weiter flussaufwärts liegt und an deren Bau Eiffel selbst beteiligt war.

Ohne Nebel sieht man Porto, so ein Internet-Foto, schöner.

Gaia, unser Einschiffungsort, hatte aber auch einiges zu bieten.


2. Tag: Porto – Entre-os-Rios

Vormittags Stadtrundfahrt/-gang durch das für den Portwein namensgebende Porto, dessen Altstadt immerhin auch zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Hier die Straßenbahn mit den z. T. 100 Jahre alten historischen Wagen:

Unerhört beeindruckend: der Bahnhof São Bento, mit über 20000 Kacheln geschmückt, die Ereignisse aus der Geschichte Portugals zeigen.



 

Die Kathedrale, im 12. Jh. romanisch begonnen, aber bis zum Rokoko in Teilen immer wieder umgestaltet:

Die zumindest zweitschönste Buchhandlung der Welt, die Livraria Lello, mit einer ca. 100 m langen Besucherschlange davor:

In puncto Innenansicht mussten wir uns leider mit einem Foto aus dem Internet begnügen.

Die Universität Porto wird von über 30000 Studierenden besucht.

Benachbart liegt die Kirche des dritten Ordens der Heiligen von Carmo. Das Gotteshaus im Rokokostil ist für seine einzigartige Seitenfassade bekannt. Sie ist vollständig mit Azulejos bedeckt, den blauweiß bemalten Kacheln, die für Portugal so typisch sind.

Wie bei allen portugiesischen Kirchen: prächtige Ausgestaltung des Innenraums!


Auffällige „ahornblättrige Platanen“ im Park des Jardim da Cordoaria. Die Verdickung des Stammes soll durch Schnittmaßnahmen entstanden sein…


Für uns Portugal-Besucher gab es nun einen Besuch in einer Kellerei, in der Portwein hergestellt wird, dessen Name doch von der Stadt Porto abgeleitet ist:
Wir besichtigten die gewaltigen Kellerräume von Ferreira (Jahresproduktion ca. 3 Millionen Flaschen) und kosteten auch, schreckten aber vor dem Kauf der wirklich alten Flaschen zurück…




Unser Mitreisender Lothar berichtete über ein Ölsardinen-Geschäft, in dem tausende Dosen aus teils sehr alten Jahrgängen angeboten wurden:


3. Tag: Entre-os-Rios – Bitetos – Régua – Lamego

Jetzt begann die eigentliche Flussfahrt mit dem MS Douro Cruiser.

Die Schleuse Carrapatello, die zweite von den fünf Schleusen, die wir zu durchfahren hatten, hebt das Schiff um 35 m!

Immer wieder überwältigende Brücken!

Der Douro musste sich immer wieder durch felsiges Gelände hindurcharbeiten. Granit bestimmt weitgehend die Uferlandschaften und ist dominantes Baumaterial.  

 

Es gibt aber natürlich auch ausgedehnte Weinhänge.
Oft verraten die Gebäude (hier: oben) gediegenen Wohlstand.
Insgesamt ist das Dourotal aber wenig besiedelt.

Auch nicht zu übersehen: Oliven-Plantagen.

Ausflug von Régua aus in das Pilgerstädtchen Lamego.
Die Rokoko-Wallfahrtskapelle von 1761 ist die berühmteste Attraktion Lamegos:

Auf der mit Azulejos geschmücktenTerrasse unterhalb der Kapelle wurde gerade ein Paar getraut:

Auf der Höhe der Terasse ist auch ein Brunnen mit bemerkenswerten Skulpturen:

Von der Terrasse aus geht es über 600 Stufen hinab in die Altstadt mit der Kathedrale.

In Lamego besuchten wir auch das bedeutende Museum mit vor allem viel Kirchen-Kunst.

Abends, wieder auf dem Schiff in Régua, eine Folklore-Veranstaltung mit einer guten Fado-Sängerin.


4. Tag: Régua – Vila Real – Pinhão

Vormittags Ausflug zum prachtvollen, barocken  Mateus-Palast (Casa de Mateus) in Vila Real mit seinem schönen, parkähnlichen Garten.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2b/MateusPalace1.jpg

Er erscheint vielfach auf den Etiketten des Mateus Rosé, von dem angeblich jedes Jahr 50 Millionen Flaschen verkauft werden:

 Wir stießen hier auch auf Hinweise auf Luís de Camões, der im 16.Jh. lebte und in Portugal so berühmt ist wie Goethe bei uns.

Camões wird als Nationaldichter Portugals verehrt. Sein Todestag, der 10. Juni, ist portugiesischer Nationalfeiertag!

In dem Mateus-Palast sahen wir viele Beweise für den Reichtum und den Kunstsinn der Besitzer, eindrucksvoll geschildert unter http://www.casademateus.com/sehenswuerdigkeiten-und-weintourismus/haus-und-kapelle/?lang=de

Die Decken der Räume sind aus Kastanienholz gefertigt. Es hat einen natürlichen Schutz gegen Schädlinge, deshalb sind die Teile noch in sehr gutem Zustand.
Die Bibliothek enthält über 5000 Bücher, zum großen Teil wertvolle Folianten.
Von den weiteren reichlich vorhandenen Kunstgegenständen hier nur ein Beispiel:

Der heutige Besitzer D. Fernando de Sousa Botelho de Albuquerque lebt angeblich nur mit seiner Frau im linken, für uns nicht zugänglichen, Flügel des Schlosses.
Der in einer Darstellung genannte Francisco war vermutlich sein Vorgänger, er starb 1966.


5. Tag: Vega Terrón / Barca d’Alva – Salamanca

Bus-Tagesausflug in die spanische Universitätsstadt Salamanca.

Der Douro ist nur bis zur Grenze (auf der spanischen Seite Vega Terrón, auf der portugiesischen Barca d’Alva) schiffbar. Eine Brücke, die Ponte Almirante Sarmento Rodrigues, führt hier über den Douro. Unter der Brücke ist „unser“ Schiff zu sehen:

Salamanca ist nicht nur Universitätsstadt mit 30000 Studierenden, sondern  eine lebendige Großstadt mit 150000 Einwohnern.
Auf dem nachfolgenden Bild sind die kulturellen Ereignisse im November angekündigt.

Die Plaza Mayor ist beeindruckend, zeigte sich aber an unserem Besuchstage ziemlich verhüllt. Deshalb ist das zweite Bild ein schöneres aus dem Internet.

Am Rande des quadratischen Platzes, vor dem Rathaus, sahen wir eine Demo – offenbar von Dudelsack (Gaita) -Bläsern – für ein besseres Rentensystem:

Wir hatten ein typisch portugiesisches Mittagessen im Hotel Alameda mit anschließenden Flamenco-Darbietungen.

Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten Salamancas gehört das Haus der Muscheln, ein Stadtpalast, um 1500 gebaut, mit 400 aus Stein gehauenen Muscheln an der Fassade.


Salamancas Universität wurde vor 800 Jahren gegründet, sie ist die älteste Spaniens.
Die Fassade der Uni, wie auch das Haus der Muscheln etwa 500 Jahre alt und im plateresken Stil (ein Architektur-Stil der spanischen Frührenaissance) erbaut, ist ein „Gedicht in Stein“.
Die detailreichen Steinmetzarbeiten sind möglich durch die Verwendung des regionalen Sandsteins, der bei der Bearbeitung sehr weich ist, aber später an der Luft aushärtet.

Nur eines der großartigen Details an der Uni-Fassade, genau über der mittleren Säule des Eingangs:

Die Alte Kathedrale aus dem 12. Jh. wurde 400 Jahre später durch die angrenzende Neue Kathedrale ergänzt. Der Gesamtkomplex ist hier auf einem Internet-Foto zu sehen. 

Die Kathedralen sind voller Pracht, die in der hier gebotenen Kürze nicht zu beschreiben ist.

Die Kuppel, 79 m hoch:

53 Bildtafeln über dem Hauptaltar der Alten Kathedrale!

Bei der Restaurierung der Säulen im Eingang der Neuen Kathedrale vor ca. 30 Jahren hatte der Steinmetz freie Hand und hier einen Raumfahrer eingefügt.


6. Tag: Vega Terrón/Barca d’Alva – Castelo Rodrigo – Pocinho – Pinhão

Wir machten einen Busausflug nach Castelo Rodrigo, eine der historischen Kirchengemeinden Portugals.
Die Fahrt führte durch bergiges Land mit Oliven-Plantagen.


Die zahlreichen auffälligen runden Gebäude wurden traditionell für die Tauben-Zucht gebaut:

Von der geschichtsträchtigen Burgruine aus, von einer Christus-Statue bewacht, sieht man das Castelo Rodrigo auf dem vorgelagerten Berg.

Kurz bevor man im Castelo ankommt, sieht man es durch einen Werberahmen:

Das Castelo Rodrigo ist eine von Mauern umgebene Kleinststadt mit viel Geschichte. Heute leben hier, innerhalb der Mauern, nur 40 Menschen, die kleine Geschäfte oder Restaurants betreiben.

Die kleine Kirche zeigt u. a. Santiago, den Maurentöter, ein beliebtes historisches Motiv.

Der Schandpfahl:

In Spanien wird Kork nicht nur zu Korken verarbeitet, sondern auch zu Taschen, Schmuck und vielen anderen Produkten.


Am späten Nachmittag kurzer Stadtrundgang durch das beschauliche Pinhão mit Besichtigung des berühmten, mit Azulejos geschmückten Bahnhofs:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ef/Pinh%C3%A3o_Bahnhof.jpg
Von Heigeheige – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=79106911


Abends Besuch der traditionellen Quinta Avessada (Weingut) mit Abendessen.
Im Museumsteil der Quinta wurde uns mit lebensgroßen Puppen gezeigt, wie früher – und in traditionellen Betrieben (lt. Internet z. B. Taylor’s) auch heute noch – die Trauben zertreten werden.

Der Besitzer der Quinta unterhielt uns in Mr.-Bean-Manier.


7. Tag: Pinhão – Porto

Vormittags Panoramakreuzfahrt zurück nach Porto.

Wir fuhren also noch einmal durch die 5 Schleusen, immer wieder beeindruckend!


Gaia und Porto hatten uns wieder.

Ein Blick noch auf ein typisches historisches Weinboot

und auf unsere Kabine:

Die Option, den Douro um Porto herum vom Hubschrauber aus zu erleben, fiel aus technischen Gründen aus. Aber wir zeigen mit zwei Bildern des Veranstalters, was wir gesehen hätten


8. Tag: Porto

Morgens Ausschiffung und Rückflug nach Düsseldorf.

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Wir hatten eine schöne Reise!