Nepal – Indien

 

Nepal – Indien – Dubai
April 2019

(Mehrfach Dank an Wikipedia!)

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Nepal ist ein Binnenstaat in Südasien. Er grenzt im Norden an die Volksrepublik China und im Osten, Süden und Westen an Indien. Die Hauptstadt Kathmandu ist der Sitz der SAARC (Südasiatische Vereinigung für regionale Kooperation). In dem ehemaligen Königreich wurde 2008 die Republik ausgerufen. Ram Baran Yadav war der erste Präsident der Republik. Ihm folgte Bidhya Devi Bhandari als erste und aktuelle Präsidentin Nepals. Khadga Prasad Oli ist der Regierungschef.

Nepal hat knapp die Hälfte der Fläche und etwa ein Drittel der Bevölkerung Deutschlands.

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MONTAG, 01. April 2019:  Deutschland – Zwischenstopp in Dubai

… mit Emirates von DUS mit einer Boeing 777-300ER nach Dubai.
Flugzeit 6 1/2 Stunden.


Wir brauchten in Dubai nicht zu frieren. Leider half uns die örtliche Agentur erst nach mehreren Telefonaten, den mehrere Kilometer entfernt liegenden Gate für den Weiterflug zu finden.

 

DIENSTAG, 02. April:  Dubai – Kathmandu

Weiterflug mit einer Boeing 737-800 nach Kathmandu. 

Im Flughafen Kathmandu hatten wir ärgerliche, zeitaufwändige Schwierigkeiten, teils durch nicht funktionierende Computer bei der Erstellung der Einreisepapiere, des Visums. Aber schließlich ging es doch zu dem schönen Hotel Manaslu. Und hier und überall wurden wir mit „Namaste!“ begrüßt.


Am und im Hotel sahen wir Beispiele hochwertigen nepalesischen Holz-Handwerks!

 

MITTWOCH, 03. April:  Kathmandu

Kathmandu (ca. 1 Million Einwohner) wurde durch das Erdbeben von 2015 (9.000 Tote!) schwer getroffen, auch viele Tempel wurden zerstört oder beschädigt. Holzbalken stützen einsturzgefährdetes Gemäuer, Restaurierungsarbeiten laufen überall und werden noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen.

Sowohl China als auch Indien sind interessiert, Einfluss auf Nepal zu gewinnen. Das zeigt sich auch an Hilfsangeboten. Im nächsten Bild geht es beispielsweise um chinesische Maßnahmen zur Restaurierung des Basantur-Tempels am Durbar-Square, der UNESCO Weltkulturerbe ist. Hier standen bis zum Erdbeben über 50 Pagoden, Paläste und Tempel, von denen viele zerstört wurden.  


Frauen beseitigen den Schutt, ein alltägliches Bild.


Im Vordergrund steht ein Tourist mit einem Hut, auf dem einer der Tagetes-Blüten-Kränze liegt, mit denen wir alle traditionell begrüßt wurden.


In dem armen Land, in dem das Kastensystem zahllose Menschen aussondert und zu bitterarmen Bettlern macht, macht hier ein Rotary-Club auf sich aufmerksam. Ob er auch hilft? 



Tauben gehören überall dazu und werden gefüttert.

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Nepal ist ethnisch und kulturell ein Minoritätenmosaik.
2001 wurden über 100 verschiedene ethnische Gruppen und Kasten sowie 124 verschiedene Sprachen und Dialekte gezählt.

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Zahllose Händler bieten ihre Waren an.

Hanuman ist eine hinduistische Gottheit in Affengestalt. Nach ihm ist ein ganzer Palastbereich benannt. Seine Figur ist gegenwärtig von einem Restaurations-Gerüst umgeben, auch sie ist mit Tagetes-Kränzen behängt.

Hier ist die hinduistische Gottheit Shiva dargestellt:

Überall sieht man bettelnde Menschen. Es gibt kein Sozialsystem in Nepal. Wer sich zwei Mahlzeiten am Tage leisten kann, gilt als wohlhabend.
Das durchschnittliche Jahreseinkommen liegt bei 290 Euro pro Kopf! Nepal gehört zu den zehn ärmsten Ländern der Welt.


Der Gott Vishnu schlitzt hier einem Dämonen den Bauch auf.


Unser Guide.

In der Nähe des Durbar-Square ist die Freak Street, benannt nach den Hippies, die in den 60er Jahren hierher strömten und Nepal und Kathmandu in der westlichen Welt bekannt machten. 

Der Palast der „Jungfrau-Göttin“  Kumari:

Ganz oben links ist das Fenster, aus dem Kumari manchmal auf das Leben in der übrigen Welt hinabschauen darf.

Aus Spiegel Online 2017: Das kleine Mädchen trägt ein rotes Kleid und ist mit Blumengirlanden bedeckt, als es in den Tempelpalast in Kathmandu getragen wird. Bis zum Beginn ihrer Pubertät wird Trishna Shakya ihn nur zu wenigen Gelegenheiten verlassen. Die Dreijährige ist die neue Jungfrau-Göttin der nepalesischen Hauptstadt. Das Kind wurde zur neuen „Kumari“ ernannt – einer lebenden Gottheit nach Jahrhunderte alter Tradition. Nur zu 13 Festen im Jahr darf das Mädchen hinaus – sie wird dann bei Paraden durch die Stadt geführt.

Spiegel Online hat ein Foto von ihr:

Armes Mädchen!

Erdbebentrümmer, Rikschas, Motorräder und Kühe im Straßenbild:

Ein Besuch des buddhistischen, mit endlosen Fähnchenbändern geschmückten Bodnath-Tempelkomplexes durfte nicht fehlen.
Er ist in Nepal eher eine Ausnahme, weil 80 Prozent der Bevölkerung zum hinduistischen Glauben gehören.

Vor dem Bodnath-Tempelkomplex entstand ein Foto, das uns der Mitreisende B. E. S. überließ:

Bei dem 2000 Jahre alten Swayambhunath-Tempel haben wir uns auf die Erkundung der unteren Etage beschränkt:
Der Swayambhunath ist dem Bodnath-Tempel ähnlich, nur sind die Scheiben über Buddhas Augen rund statt eckig.
Unsere Mitreisenden St. und S. haben die vielen Treppenstufen nach oben geschafft und uns
ein Foto überlassen:


Affen überall. Sie werden täglich gefüttert.

 



Wie merkt man sich die Nummernschilder, wenn man Sanskrit nicht beherrscht?

In der Nähe von Kathmandu, am Fluss Bagmati, liegt der Tempel Pashupatinath, den wir zwar nicht gesehen haben, von dem aber unser Guide erzählte. Hier finden laufend Leichenverbrennungen statt, die überwiegend praktizierte Form der Bestattung. Die Asche wird dann in den Fluss gegeben, in dem trotz vielseitiger Verschmutzung auch rituelle Waschungen durchgeführt werden.


              Von Aiwok – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12077978
Die früher nicht seltenen Witwenverbrennungen, bei denen sich die lebende Witwe zusammen mit ihrem verstorbenen Mann mehr oder weniger freiwillig verbrennen ließ, sind heute verboten.
In den ärmeren, ländlichen Regionen werden die Leichname häufig mit ritueller Begleitung auf einen Berg gebracht, um sie Geiern zur Beseitigung zu überlassen.

 

DONNERSTAG, 04. April:  Mount Everest Rundflug – Pokhara

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Im Norden und im Osten Nepals liegt ein Großteil des Himalaya-Gebirges, unter anderem der Mount Everest (8848 Meter, höchster Punkt der Erde). Sieben der weiteren zehn höchsten Berge der Erde befinden sich ebenfalls in Nepal. Damit ist Nepal nach Tibet das durchschnittlich höchstgelegene Land der Welt; über 40 % der Landesfläche liegen über 3000 Meter.

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Ein Höhepunkt: Flug mit Buddha Air (Turboprop, ATR 72) zum Mount Everest (8848 m) und seinen Nachbarn: 






Es war ein unvergesslicher Flug mit atemberaubenden Bildern! 

Der Mount Everest wurde bisher etwa 5.000-mal bestiegen, es gab 400 tödlich Verunglückte.

Ein Kuriosum: Eine Fluglinie mit dem Namen Yeti Air.

Übrigens stehen alle nepalesischen Flugggesellschaften auf der Schwarzen Liste für den europäischen Luftraum…

Eine der nepalesischen Mitreisenden trug ein Kleid mit dem bei uns zu Recht verdammten Zeichen, das hier als Glückssymbol gilt.

Am selben Tag fuhren wir nach Pokhara. Der Bus brauchte für die nur ca. 200 km lange Strecke etwa 9 Stunden! Es ist die einzige Ost-West-Verbindung, eine zumeist unglaublich schlechte Straße.

Pokhara hat ca. 200.000 Einwohner.

 

FREITAG, 05. April:  Pokhara

Wir fuhren zunächst über höchstens straßenähnliche Folterstrecken hoch nach Noudanda, einer Trekking-Station, von der aus man einen tollen Blick auf das Annapurna-Massiv haben soll. Wir hatten ihn nicht wegen miserablen Wetters.

Auf der Rückfahrt nach Pokhara fanden wir uns plötzlich mitten in einem turbulenten traditionellen Kartoffelfest wieder. Man dankt dort alljährlich den Göttern für eine gute Ernte.



Abends hatten wir eine Tretboot-Fahrt auf einem romantischen Gletschersee …

… und ein landestypisches Essen (sizzling) im Restaurant Moondance.

Dabei konnten wir zufällig auch beobachten, wie das übliche Telefonkabel-Gewirr noch weiterentwickelt werden kann.

 

SAMSTAG, 06. April:  Pokhara – Kathmandu

Busfahrt zurück nach Kathmandu. Die Fahrt wurde durch einen Super-Stau noch übler und dauerte ca. 11 Stunden.

Schade: Wie hier außer der Stau-Schlange angedeutet, sah man an vielen Plätzen, dass man Müll und Plastik recht bedenkenlos entsorgt.

Die Straße führt über den Fluss Trishuli, der als heiße Adresse für Rafting-Freunde bekannt ist, …

… und zum Teil am Hanumante Khola entlang:

Unterwegs auch viel Landwirtschaft, der wichtigste Wirtschaftsfaktor Nepals, neben dem Tourismus.

Reisfelder:

Frauen beim Reis-Pflanzen:

Romantik mit „Kleinvieh“:

Bananen:

Während der Fahrt erzählte unser einigermaßen gutes Deutsch sprechender Guide, dass er, obgleich Brahmane, in tiefster nepalesischer Provinz geboren wurde. Bis zum 14. Lebensjahr hatte er täglich anderthalb Stunden Fußweg bis zur Schule, barfuß! Dann bekam er seine ersten Schuhe, die ihm aber Blasen verursachten, so dass er sie stolz an den Händen trug. Später studierte er, wie viele seiner Landsleute, in Australien.

Noch auf der Rückfahrt, etwa 1 Stunde vor Kathmandu, haben wir Bhaktapur, vor Jahrhunderten Hauptstadt (des Malla-Reiches) und heute „Kulturhauptstadt“ Nepals, besucht. Die Stadt hat etwa 80.000 Einwohner. Sie setzt, wie das ganze Land, auf Tourismus.
Bhaktapur bietet eine überwältigende Fülle von historischen Gebäuden, von denen einige durch die Erdbeben von 1934 und 2015 beschädigt wurden. Deutschland hat sich auch an der Restauration eines Palastes beteiligt. Auf einer Tafel ist Helmut Kohl mit einer Einweihungsfeier von 1992 erwähnt.

Nachfolgend einige Fotos aus Bhaktapur:






Der Zugang zum Königspalast.

König Birendra Bir Bikram Shah Dev wurde im Juni 2001 bei einem von seinem Sohn verübten Massaker ermordet. Birendras Bruder wurde König.
Mord im Königshaus hatte (auch) in Nepal Tradition.
2006 wurde der König gezwungen, das Parlament wieder einzusetzen.

Im Gedränge vor dem Palast zeigte uns ein Ehepaar stolz seine kleine Tochter, deren Augen schwarz umrändert waren. Das soll gegen den Blick böser Geister helfen, aber auch medizinische Gründe haben.

 

SONNTAG, 07. April:  Kathmandu – Delhi – Jaipur

Flug nach Delhi, Busfahrt nach Jaipur, der rosafarbenen Stadt der Maharadschas.

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Indien ist ein Staat in Südasien, der den größten Teil des indischen Subkontinents umfasst. Indien ist eine Bundesrepublik, die von 29 Bundesstaaten gebildet wird und außerdem sieben bundesunmittelbare Gebiete umfasst. Die moderne demokratische und säkulare indische Republik besteht seit 1949 und seit 1950 gilt die Verfassung Indiens.
Indien hat etwa die zehnfache Fläche und sechzehnfache Bevölkerung Deutschlands.

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Pakistan ist der feindliche Nachbar Indiens. Im Visum-Antrag mussten wir diesbezügliche Fragen bis zu den Großeltern hin beantworten:

Bei dem Flug nach Delhi kamen wir wieder an den Annapurna-Gipfeln (bis zu 8.091 m Höhe) vorbei.

Am selben Tage ging’s per Bus von Delhi, das die indische Hauptstadt Neu-Delhi mit einschließt, nach Jaipur, der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Rajasthan.
Delhi hat um die 20 Millionen Einwohner, Jaipur ca. 3 Millionen.
Die Fahrt dauerte etwa 5 Stunden. Unterwegs hatten wir auch wieder schöne Begegnungen mit Tieren:

In Indien sind Kühe heilig, werden geschützt und haben alle Freiheiten. Meist haben sie Besitzer, zu denen sie zurückkehren, auch um gemolken zu werden. Es soll aber zahllose illegale Schlachthöfe geben. Wasserbüffel sind reine Nutz- und Schlachttiere.

Auch Affen trifft man hier häufig an.

Unser Hotel in Jaipur, das Park Regis, gehörte mit zu den besten auf unserer Reise. Immerhin mussten wir achtmal das Hotel wechseln und zwei Nächte im Flugzeug verbringen…


MONTAG, 08. April:  Jaipur:  Fort Amber, City Palace, Observatorium …

Jaipur wird auch „Pink City“ genannt. Den Anstrich erhielt die Stadt 1876 in Vorbereitung auf den Besuch von Kronprinz Albert Eduard, Prince of Wales, später König Edward VII.

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Die indische Gesellschaft wird trotz verfassungsmäßiger Religionsfreiheit vom religiösen hierarchischen Kastensystem bestimmt. Die mit Abstand größte Religionsgruppe sind die Hindus, gefolgt von Muslimen, Christen und den historisch aus Indien stammenden Sikhs, Buddhisten und Jaina.

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„Gefühlt 47 Grad“ war sicher richtig in Jaipur, wo wir als Erstes das Fort Amber besuchten. Das war sieben Jahrhunderte lang der Fürstenpalast der Kachwaha-Dynastie.

Das Fort liegt hoch auf einem Berg, wir erreichten es mit Jeeps. 


Besonders üppig: Der Spiegelsaal im Diwan-i-Khas („private Empfangshalle“), einem Teil des Palastes.

Uns begeisterten die unzähligen Mosaike aus Spiegelscherben, die die endlosen Wände und Decken schmückten.

Im Hintergrund, oben am Horizont, das Jaigarh Fort aus dem 17. Jahrhundert, das dem Schutz des Fort Amber dienen sollte:

Besucher aus aller Herren Länder trafen wir an:

 Für Sauberkeit sind Frauen zuständig…

Unser nächstes Ziel in Jaipur: Der Stadtpalast, City Palace. Er wurde vom Maharadscha Jai Singh II (1699-1744) erbaut, wird zum Teil noch von Nachkommen der Maharadschas bewohnt, dient ansonsten aber mit seinen Prachtbauten als Museum, das u. a. Kleidung früherer  Maharadschas (einer davon muss eine absolut unglaubliche Körperfülle gehabt haben) und Waffen zeigt.


Der Zugang zur Privaten Audienzhalle Diwan-i-Khas. Im Hintergrund hoch aufragend der nicht-öffentliche Wohnpalast der Maharadscha-Nachkommen, der Chandra Mahal. Die Fahnen zeigen, ob die Herrschaften anwesend sind…

Dieser stattliche Sikh…

… und zwei Marmor-Elefanten, jeweils aus einem Block gehauen, bewachen den Eingang der Halle.
Originell sind zwei riesige Silbergefäße von jeweils 340 kg Gewicht, in denen Maharadscha Madho Sing II bei einem England-Besuch 1901 Ganges-Wasser transportieren ließ, auf das er als gläubiger Hindu nicht verzichten wollte. Die Töpfe sind als größte handgeschmiedete Silbergefäße der Welt ins Guinness-Buch der Rekorde gekommen…

Gegenüber vom City Palace steht das Observatorium Jantar Mantar, das von Jai Singh II ab 1727 erbaut wurde. Das UNESCO Welterbe ist eine Sammlung von monströsen, aber technisch erstaunlich perfekten astronomischen Instrumenten, darunter die größte Sonnenuhr der Welt, 27 m hoch und angeblich auf zwei Sekunden ablesbar.


Eine Teilansicht des Observatoriums:

In Jaipur wurde uns auch ein Betrieb vorgeführt, in dem edel bedruckte Stoffe (Handdruck) und Teppiche hergestellt und verkauft wurden:

Der Verkehr in Jaipur war beeindruckend. Auf rätselhafte Weise kam auch unser Rikscha-Fahrer damit zurecht und verwies uns sogar unterwegs auf den berühmten 1799 erbauten Palast der Winde, in dem die Haremsdamen des Maharadschas durch filigrane Fensterverkleidungen hindurch einen Teil der Außenwelt sehen durften.





Wir sahen den wunderschönen Palast der Winde am nächsten Tag, Dienstag, noch einmal mit weniger Stress:

Nebenbei: Der Mitfahr-Vermittler Uber hat auch hier offenbar Fuß gefasst, auch bei Besitzern kleinster Autos: 

 

DIENSTAG, 09. April:  Jaipur – Nationalpark Ranthambhore

Wir sahen noch ein wenig von Jaipur, bevor wir, natürlich mit dem Bus, zum ca. 200 km entfernten Nationalpark fuhren.
Andere Verkehrsmittel: Elefanten,

Kamele,

dreirädrige Motor-Rikschas, 

Menschentransporter aller Art.



Bei den massenhaft gesehenen Motorrädern fiel uns auf, dass die mitfahrenden Frauen im Allgemeinen im Damensitz dabei waren.

Und noch von Unterwegs: Kuhfladen wurden am Straßenrand vielfach angeboten. Sie dienen als Brennstoff und als Dünger.

Unser Hotel „The Baagh“ versuchte, uns durch einen naturnahen Stil schon auf den Nationalpark vorzubereiten.


Hier ein Teil des Badezimmers.

Die Fahrt zum Tigerreservat hoch war rückenmordend.

Der fast 300 km2 große Nationalpark Ranthambhore (benannt nach der darin gelegenen Festung aus dem 10. Jahrhundert)  ist vor allem wegen des Tiger-Reservats ein stark beworbenes Ziel.

Sehr heiß war’s.  Deshalb verzichteten wir auf den zweiten Ausflug dahin am nächsten Tag in aller Herrgottsfrühe um 6 Uhr.  Und die Tiger
ließen sich ohnehin nicht sehen. Trotz der Ankündigungen an der Hotel-Rezeption:


Aber schöne andere Tiere trafen wir oben reichlich:


Die Wanderbaumelster ließ sich auf unserem Wagen nieder, und Affen waren natürlich auch zahlreich da.

Interessant auch die mächtigen Bäume und die Überreste der alten Festung Ranthambhor:

 

MITTWOCH, 10. April:  Nationalpark Ranthambhore – Agra, Rotes Fort

Von Ranthambhore bis Agra hatten wir etwa 250 km zu fahren. Agra liegt am Fluß Yamuna, war zur Zeit der Moguln sehr bedeutend, hat heute knapp 2 Millionen Einwohner.
Unser Hotel, Clarks Shiraz, war wieder sehr gut. Hier das freundliche Namaste! zum Empfang:

Wir sahen zunächst das Rote Fort. Es wurde von Moguln im 16. und 17. Jahrhundert vor allem als Festung erbaut. Die umgebende Mauer ist bis zu 21 m hoch und 2,4 km lang! Aber es sind auch prächtige Paläste, teil hinduistisch, teils muslimisch, und sehr schöne Gärten auf dem riesigen Gelände. Es ist, wie auch das Taj Mahal, UNESCO Weltkulturerbe.


Häufig stießen wir auf Streifenhörnchen, die sich gern füttern ließen:

Wir zeigen bei dieser Gelegenheit ein „Familienbild“ des hinduistischen Gottes Shiva, das unser Guide umlaufen ließ:

Ganesha, Sohn Shivas, sieht nicht ganz menschlich aus, ist aber angeblich sehr populär:

Unterwegs sahen wir immer wieder Ziegeleien. In die Ton-Rohmasse wird zur Auflockerung geschreddertes Stroh + Spelzen eingearbeitet. Diese Zutat wird beim Dreschen des Getreides in großen Mengen erzeugt.
 
Man sieht zahlreiche dafür hergerichtete Transporter und Berge des Materials an den recht primitiven Ziegelöfen, von denen es Hunderttausende geben soll:

 

DONNERSTAG, 11. April: Agra, Taj Mahal – Delhi, Moschee, Sikh-Tempel

Die Top-Sehenswürdigkeit Taj Mahal ist ein Mausoleum, das der Mogulherrscher Shah Jahan von 1631 bis 1648 im Gedenken an seine verstorbene Lieblingsfrau errichten ließ. 20.000 Arbeiter sollen 17 Jahre daran gearbeitet haben. Das Ergebnis ist wie es sein sollte: einmalig in seiner Symmetrie und Schönheit.
Schon das Eingangsgebäude, hier vom Innenhof aus fotografiert, ist großartig:

Der Werkstoff des eigentlichen Mausoleums ist weißer Marmor, vielfach mit farbigen Perlmutt- und Halbedelstein-Intarsien (Pietra-Dura-Technik) aufwändig geschmückt.



Das Mausoleum wird links von einer Moschee flankiert, die auch heute noch genutzt wird. Ihr ist rechts rein aus Symmetriegründen ein „Double“ zugeordnet.
Hier die Moschee:

Besucher:

Barfuß oder mit Pantoffeln!

Sein Papa hat das Foto genehmigt!


Beim Betrachten des prächtigen Taj Mahal kommt man ins Grübeln. Ein solcher Aufwand nur zur Erfüllung eines Versprechens? Wie ging es den Ausführenden? Dem Baumeister soll Shah Jahan die Augen ausgestochen haben, damit er nicht noch einmal ähnlich Prächtiges realisieren konnte.
Die
unfassbare Prasserei der Moguln lässt – trotz der Schönheit ihrer Paläste – an die unprivilegierten Menschen denken, die höchstens als Werkzeuge Zugang zu dieser Welt bekamen.

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Wikipedia zu den „Parias“ („Unberührbaren“, „Dalits“): Die Zahl der hinduistischen Dalits wird auf über 160 Millionen geschätzt, zusammen mit den muslimischen, buddhistischen und christlichen „Unberührbaren“ sind sie ca. 240 Millionen und damit fast ein Fünftel der indischen Bevölkerung. Bis heute erleben sie von Kasten-Indern häufig massive Diskriminierung, teilweise auch Verfolgung und Gewalt. Sie stehen zum Teil außerhalb des Kastensystems oder auf dessen untersten Stufen und werden deshalb als „unrein“ oder „unberührbar“ angesehen. Besonders in ländlichen Gegenden ist diese Diskriminierung, die im Westen oft als eine Form des Rassismus oder der Sklaverei angesehen wird, bis heute Realität. Dies kann so weit gehen, dass man selbst die Berührung mit ihrem Schatten meidet.

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Uns wurde in einem Betrieb vorgeführt, wie unendlich mühsam die Marmor-Intarsien, die den Taj Mahal geradezu massenhaft schmücken, hergestellt wurden und noch heute werden. Feinste Teile werden aus Lapislazuli oder anderen Schmucksteinen herausgeschliffen und dann in genau passend eingekratzte Vertiefungen des Marmors mit einer geheimnisumwitterten Mastix-Masse eingeklebt.  Schlussendlich wird alles feingeschliffen.

Die Ergebnisse sind unerhört schön. Die von uns besuchte Firma (Akbar international) vermarktet die Produkte höchst professionell, was die Bezahlung der kunsthandwerklichen Arbeiter kaum steigern dürfte.

Der Untersatz, den wir kauften, soll 21 Tage Arbeit gebraucht haben. Er kostete nur ca. 30 Euro. Dann hat der Arbeiter sicher weniger als 1 Euro pro Tag verdient. Ist ein Hungerlohn besser als gar nichts? Ja. – Wir litten unter den vielen bettelnden Händen, die sich uns entgegenstreckten. In Nepal waren sie meist leer, in Indien boten sie häufig billigen Schmuck oder ähnliches an. Wahrscheinlich waren es die Hände von Unberührbaren.

Die Situation der Unberührbaren scheint sich, wie von der indischen Verfassung vorgegeben, in einzelnen Bundesstaaten zu bessern. Immerhin wurde einer von Ihnen, Narayanan, der vorher von Nehru gefördert worden war, sogar Staatspräsident (1997 – 2002).
Ansonsten aber ist das 3.500 Jahre alte Kastenwesen in der Gesellschaft offenbar keineswegs überwunden. Selbst unser Guide lebte und dachte eindeutig in diesen Kategorien.


Nach dem Besuch des Taj Mahal fuhren wir nach dem noch ca. 200 km entfernten Delhi.
Dort besuchten wir zunächst die
Jama Masjid, die größte Moschee Indiens. Sie wurde im 17. Jahrhundert erbaut. 
25.000 Gläubige können hier im Innenhof beten!

Barfuß natürlich, und züchtig verhüllt, auch die Männerbeine!


Zum Ende des Tages waren wir noch im riesigen Sikh-Tempel Gurudwara Bangla Sahib.
Hier der eher bescheidene Eingang:

Im Inneren des Tempelbereichs wird von frühnachts bis spätabends aus den heiligen Schriften der Sikhs rezitiert. Alles wird von lauter Musik untermalt.

Im heiligen Tempelbereich darf nicht fotografiert werden:

Turban, barfuß, ein Wasserbecken durchschreiten.

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Aus einem Artikel des Deutschlandfunks:  Weltweit folgen etwa 25 Millionen Menschen dem Sikhismus. Mehr als 80 Prozent von ihnen leben in Indien.
Sikhs verehren einen Schöpfergott, der keine Gestalt besitzt und geschlechtslos ist. Die Anhänger des Sikhismus glauben an eine Wiedergeburt und an das Prinzip von Ursache und Wirkung. Damit hat für Sikhs jede Tat, jeder Gedanke, jede Absicht etwas zur Folge, das sich in dieser oder in einer der nächsten Existenzen auswirken wird. Der Sikhismus betont die Gleichstellung von Mann und Frau und die Toleranz gegenüber anderen Religionen. Und, immer wieder: die Notwendigkeit des unermüdlichen Strebens nach spiritueller Entwicklung, um den Kern des Göttlichen in sich selbst und anderen zu erfahren.

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Starken Eindruck macht das soziale Engagement der Sikhs. Es gibt im Tempelbereich kostenlose medizinische Versorgung und kostenloses Essen. An die 100.000 Fladenbrote und einiges andere werden täglich produziert und ausgegeben an ca. 25.000 Bittsteller, die nicht einmal Sikhs sein müssen. Sonntags gelten die doppelten Zahlen.

Draußen lagern viele Menschen nach dem Essen.


Leider können Sikhs auch fanatisch-gewalttätig sein. Es mussten Tausende Menschen sterben, als sich in diesem Tempel Sikhs verschanzt hatten, um einen eigenen Staat zu fordern. Die Armee stürmte 1984 den Tempel schließlich, und Indira Gandhi, die das befohlen hatte, wurde von ihren Sikh-Leibwächtern umgebracht!


Besonders im Delhi-Stadtteil Noida fielen uns gewaltige Bauvorhaben auf, die wohl helfen sollen, den Bedarf an Wohnungen zu decken.
Noch einmal: Im Bereich Delhis leben an die 20 Millionen Menschen!

Wir verließen Indien mit vielen widersprüchlichen Eindrücken.

 

FREITAG, 12. April:  Delhi – Dubai, die Stadt, Creek-Fahrt, Dubai-Mall, Burj Khalifa, Wüsten-Ralley

Mit einer Boeing 777-300 ging es nach Dubai.
Flugzeit 4 1/2 Stunden.

Der Flughafen beeindruckt durch riesige Hallen. Er wird mit dem Ziel „größter Flughafen der Welt“ ausgebaut.

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Dubai ist die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) am Persischen Golf und die Hauptstadt des Emirats Dubai.
Das Staatswesen der Vereinigten Arabischen Emirate wird vom deutschen Auswärtigen Amt als „patriarchalisches Präsidialsystem mit traditionellen Konsultationsmechanismen“ definiert. Die Macht liegt immer bei einem der sieben Emire, die das höchste Amt in diesen Emiraten bekleiden. Die einzelnen Emirate genießen dennoch eine gewisse Autonomie. Die Thronfolge ist erblich. Politikwissenschaftlich handelt es sich daher um eine föderale konstitutionelle Erbmonarchie.
Dubai-Stadt wird geteilt durch den Dubai Creek, eine 100 bis 1300 Meter breite und ca. 14 Kilometer lange Bucht des Persischen Golfs.
Dubai ist die Stadt mit der weltweit höchsten Anzahl von Wolkenkratzern mit über 300 Meter Höhe sowie des höchsten Gebäudes der Welt: Burj Khalifa, 829 Meter.

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Dubai mit dem Burj Khalifa (aus Wikipedia).

Wir erlebten Dubai bei einer Stadtrundfahrt als architektonisch unerhört beeindruckende Weltstadt. Es herrschte durchgängig absolute Sauberkeit, die durch hohe Strafandrohungen zuverlässig durchgesetzt wird. Die Straßen sind bis zu 12-spurig. Die S- bzw. U-Bahn wirkt perfekt.



 
Auf den Burj Khalifa kamen wir erst am nächsten Tag…

Nachfolgend einer der S-Bahnhöfe.

Auf dem Creek waren wir mit einem Creek-Wassertaxi unterwegs. Man sieht viele Dhows (Daus, Dhaus) in Holzbauweise.

Im Dubai Museum, das im ältesten Gebäude Dubais, dem Al Fahidi Fort von 1787, untergebracht ist, wird vor allem die ältere Geschichte beeindruckend beschrieben. Es sind Siedlungen schon um 3.000 v. Chr. vorhanden gewesen.


Die Stadt Dubai mit modernem Zuschnitt wurde aber erst seit den 1970er Jahren aus dem Wüstenboden gestampft. 

 

SAMSTAG, 13. April:  Dubai

Wir konnten einen ganzen Tag lang auf eigene Faust Dubai erobern und besuchten vor allem die Dubai-Mall mit über 1.300 schicken Geschäften, einem Riesen-Aquarium, einer Olympia-Norm-Eisfläche und vielem mehr.


Auch in den Soukhs haben wir uns umgesehen.

Natürlich waren wir auch auf der Plattform des Burj Khalifa in 509 m Höhe, im 125. Stockwerk. Die Fahrstühle können bis zur 189. Etage im 829 m hohen Gebäude fahren, das derzeit noch das höchste der Welt ist. Um sich diesen Superlativ zu erhalten, baut man inzwischen an einem noch höheren, über 1000 m hoch!

Fantastische Aussichten:

War das alles? Nein, wir waren am späten Nachmittag noch mit einer Art Wüsten-Ralley und anschließendem arabischen Folklore-Event unterwegs.

Und ganz am Abend gab es ein gutes Essen auf einer festlich geschmückten Dhau mit Fahrt auf dem Creek durch das üppig farbig ausgeleuchtete Dubai.

Wir verließen Dubai mit dem Gefühl, hier eine Stadt erlebt zu haben, die in atemberaubendem Tempo immer gigantischeren Zielen zustrebt. 

 

SONNTAG, 14. April:  Dubai – Deutschland

Wir flogen mit einer Boeing 777-300 nach DUS zurück.

Es war eine unserer erlebnisreichsten Reisen!

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Eine Antwort auf „Nepal – Indien“

  1. Hallo J.,
    wie ich sehe wächst und gedeiht die Reisebeschreibung langsam aber stetig.
    Wir hoffen dass das „Schrittweise aktualisieren“ keinen ernsteren Hintergrund hat und Ihr euch bester Gesundheit erfreut.
    Macht weiter so !!!!!!!!!

    Hochachtunsvoll. ( Durchaus ernst gemeint )
    Susanne und Stephan

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